ABSTRACT: diskussion unterschiedlicher unix distributionen. AUDIENCE: junior admin SYSTEM: any unix SECTION: basic unix commands AUTHOR: mond COPYRIGHT: GNU Free Documentation Licence http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt bis jetzt waren unsere CDs auschlieslich fuer "beginner". es wird noch ab und zu "beginner" kommandos geben aber in naechster zeit werden hautsaechliche themen behandelt die fuer "junior admins" interessant sind. leute die sich z.b. ihr linux system selbst aufsetzten und administrieren wollen. der erste schritt dabei ist sich fuer ein unix und eine distribution zu entscheiden. * komerzielle unixe (sun solaris, hp, ibm aix, ...) komerzielle unixe verliern zusehens an bedeutung. die standardausruestung an tools und packeten die mit einem komerziellen unix mitgeliefert werden ist i.a. weit geringer als bei freien systemen. dazu kommt dass die proprietaeren versionen der standard system tools (ls, df, find, grep, cc, ... ) i.a. viel weniger leistungsfaehig sind als die freien GNU versionen der selben programme. natuerlich kann man die freien versionen dieser tools auch auf diesen system compilieren oder man bekommt sie als zusatz CD. kernel features wie firewalling oder aehnliches die auf einem freien unix heute selbstverstaendlich sind muss man bei komerziellen systemen meist extra bezahlen... der einsatz komerzieller unixe ist heute nur noch in nischen bereichen interessant. meist high-end server mit mehr als 4 oder 8 prozessoren. aber auch in diesen bereich ruecken freie unixe immer mehr vor. * slackware linux. die aelteste distribution. philosophie: do it yourself. slackware ist eine sammlung von vorkompilierten programmen die nicht sonderlich aufeinander abgestimmt sind oder mit sinnvoll default einstellungen installiert wuerden. man muss sich alles selbst machen. es gibt keine bequeme update moeglichkeit. der einsatz von slackware ist daher nur in spezialfaellen ueberhapt zu rechtfertigen (z.b. ein spezialisiertes system das nur eine einzige funktion uebernehmen muss die ohnehin extrem angepasst werden muss.) didaktisch gesehen ist die distribution aber fuer anfaenger die alles von grund auf lernen wollen durchaus vertretbar: bei slackware muessen sie alles lernen. * redhat linux in weiten teilen der welt weit verbreitete konsumer distribution. technisch oft nicht ganz solide versucht redhat dem user die installation moeglichst einfach zu machen. * suse linux aehnlich wie redhat. konsumer distribution. versucht den anwender moeglichst von der administration seines systems fernzuhalten. die ebene an komplexitaet die dies bewerkstelligen soll ist aber extrem hinderlich wenn man mal "haendisch" selbst teile des systems konfigurieren will. * mandrake linux an redhat angelehnt versucht es dieses an bedienerfreundlichkeit zu uebertreffen. * debian GNU/linux debian ist ein rein von der net comunity zusammengestelltest linux. debian legt besonderes augenmerkt auf die lizenzen der packete in die distribution aufgenommen werden. im kern teil sollen sich nur freie packete finden. eine besondere staerke von debian ist die extrem gut funktionierende update moeglichkeit. vorallem wenn man eine schnelle netzanbindung hat: man muss dann nicht alle paar monate CDs kaufen gehen. vorteil gegenueber den konsumer distributionen: debian will nicht extra viele lagen an komplexitaet ueber die packete legen. packete werden mit sinnvollen default einstellungen installiert und sind an einander gut angepasst. die abhaengigkeiten zwischen packeten sind relativ feinkoernig definiert. hat man irgendwo mal vergessen ein packet zu installieren das man ploetzlich braucht. mit dem "apt-get" befehl braucht man nicht lange muehsam suchen. ein befehl und das programm ist installiert. debian ist IMHO fuer server und desktop klarer favorit. sowohl fuer anfaenger als auch fortgeschrittene zu empfehlen. * freebsd hat einen BSD kernel. von der philosophie her eher wie slackware: "do it yourself." packete werden nicht mit sinnvollen default einstellungen installiert. system updates sind muehsam. in manchen nischen bereichen ist der BSD kernel dem linux kernel ueberlegen, in anderen wieder unterlegen. braucht man nicht gerade fuer einen speziellen einsatz fall eines der features des freebsd kernels so sollte man auf jeden fall besser debian verwenden. * netbsd besonders portabel. d.h. es laeuft auf sehr vielen verschiedenen prozessoren.. (linux kommt hier aber schon durchaus nahe..) * openbsd die entwickler von openbsd haben sich sicherheit als oberstes ziel gesetzt. die distribution ist daher fuer firwalls eventuell interessant. im allgemeinen kann man die selben faehigkeiten auch mit einem gut aufgesetzten linux erreichen.. ein pluspunkt aller *BSD versionen ist der "ports tree" gennannte mechanismus zur packetverwaltung. er kommt an bequemlichkeit dan das debian apt-get heran hat aber den vorteil dass man auch von source weg installieren kann (und so z.b. packete speziell fuer seinen prozessor optimiert kompilieren kann..) politisch gesehen haben die BSD versionen den nachteil dass die lizenz unter der die BSD kernels vertrieben werden (die BSD lizenz) es erlaubt komerzielle versionen dieser betriebsysteme zu machen bei denen die erweiterungen nicht an die gemeinschaft zurueckgegeben werden muessen. so hat z.b. apple das neue OS-X mit einem umgeschriebenen BSD kernel gebaut. das mag zum heutigen zeitpunkt auch als vorteil gesehen werden, hilft es doch unix weiter zu verbreiten. gehen wir aber davon aus dass sich unix als betriebsystem auf breiter ebene duchrsetzen wird so wird es die BSD ausbaeutungskonzernen wie mircosoft erlauben die fruechte unserer arbeit zu rauben um dann erst wieder mit komerziellen erweiterungen die user zu berauben und zu versklaven. die BSD lizenz ist auf jeden fall VIEL besser als jede komerzielle lizenz, aber wenn es 2 gleichwaertige programme gibt wovon das eine GNU GPL lizenziert ist und das andere BSD lizenziert ist sollte man aus politischen ueberlegungen die GNU version bevorzugen. fazit: fuer die mehrzahl der faelle wird debian die beste wahl sein. in einigen speziallfaellen kann man unter umstaenden den einsatz einer BSD version rechtfertigen. den einsatz komerzielle unix kann man nur fuer ganz grosse eisen (mehr als 4 oder 8 prozessoren) rechtfertigen, aber selbst hier wird die luft immer duenner: unterm strich kann man mit den ersparten lizenz gebuehren meist leistungsfaehigere freie systeme bauen. EXERCISES: * diskutiere die unterschiede zwischen den einzelnen unix versionen und distributionen. REFERENCES: http://www.at.debian.org/ http://www.mandrake.org http://www.redhat.com/ http://www.suse.de/ http://www.freebsd.org/ http://www.openbsd.org/ http://www.netbsd.org/ http://www.slackware.com http://gd.tuwien.ac.at/platform/linux/ http://bsd.sil.at