ABSTRACT: das satzsystem latex wird kurz vorgestellt AUDIENCE: users SYSTEM: any unix SECTION: usefull unix applications AUTHOR: mond COPYRIGHT: GNU Free Documentation Licence http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt neben vielen grafischen textverarbeitungsystemen die inzwischen auf unix erhaeltlich bzw in entwicklung sind (abiword, star/open-office, kword, ..) schwoeren viele unix anwender noch immer auf den klassiker LaTeX wenn es darum geht anspruchsvoll gesetzte texte auf papier zu bringen. latex ist dabei ein voelliger ander ansatz als WYGIWS textverarbeitung: bei latex schreibt seine texte in einem normalen texteditor. benoetigt man spezielle formatierungen so fuegt man latex befehle ein. das ganze ist aehnlich dem schreiben eines HTML source codes, blos dass es latex schon einige jahre laenger gibt als das www. will man z.b. ein einem latex document etwas fett schreiben so schreibt man in den text hinein: \textbf{dieser teil wird fett gedruckt} oder das einfuegen einer\footnote{ich bin eine fu"snote} ein kurzes latex document koennte z.b. so aussehen --------------------------------------------- \documentclass[a4paper]{article} \usepackage{german} \begin{document} \section{Einleitung} bla bla bla bli blohhh blahh bla bla bli blohhh blahhbla bla bli blohhh blahhbla bla bli blohhh blahh. bli blohhh blahbla bli blohhh blahh. bli. blohhh blahbla bli blohhh blahh. bli blohhh blah. \subsection{Mehr Blah Blah} bla \end{document} --------------------------------------------- speichern wir diesen text in der datei bla.tex so koenne wir mit dem befehl: latex bla.tex daraus ein bla.dvi machen. das bla.dvi enthaelt die information wie das auf papier aussehen soll aber noch nicht fuer einen konkreten drucker aufbereitet. man kann sich das bla.dvi z.b mit dem programm xdvi ansehen: xdvi bla.dvi will man das ganze auf papier bringen braucht man einen konverter der dvi auf die sprache des druckers umsetzt. da man unter unix meist postscript drucker verwendet: dvips -ta4 bla.dvi -Pabteilungsdrucker wandelt bla.dvi auf ein a4 .ps um und schickt dieses zum durcker mit dem namen "abteilungsdrucker" dvips -ta4 bla.dvi -obla.ps wuerde das .ps in die datei bla.ps schreiben. (das man dann nochmal z.b. mit gv anschaun kann: gv bla.ps ) bei der formatierung des textes ist es latex ziemlich egal wie er im original formatiert ist. extra zwischenraeume werden ignoriert und zeilenumbrueche werden dort gemacht wo ein sie hinpassen. einzig: eine leerzeile im text kennzeichnet einen neuen absatz. im uebrigen braucht man sich generell wenig um formatierung zu kuemmern. latex hat das druckerwissen von generationen eingebaut und setzte per default sehr schoen. was umlaute betrifft. viele texanwender beovorzugen es ihre umlaute mit hilfe des ``german'' packgages zu schreiben: "a "o "u "s waern die umlaute ae oe ue und scharfes s. hat man seine texte im latin1 zeichensatz geschrieben und will die umlaute direkt eingeben: \usepackage[latin1]{inputenc} im haeder erlaubt dies. latex wird sehr gerne fuer wissenschaftliche arbeiten eingesetzt. das setzten mathematischer formelen ist daher eine besondere staerke von latex: \begin{equation} \int ( \sum_{i=1}^n \alpha_i x^i ) dx \end{equation} wuerde ein integral ueber sum von i=1 bis n aller aplha_i * x^i dx schreiben. hier noch ein paar tips fuer die ersten schritte mit latex: fuer viele layout probleme sind minipages nuetzlich: \begin{minpage}{5cm} bla bla .. \end{minipage} die minipage ist eine "seite in der seite". im obigen beispiel 5cm breit wird aber layoutmaessig vom latex behandelt als waere es ein grosser buchstabe. $\alpha$ wuerde eine kurze mathematische umgebung (hier zur erzeugung eines alpha zeichens) in den laufenden text einfuegen. der befehel \hspace{3mm} erzeugt einen 3 milimeter horizontalen zwischenraum. will man verhinden dass~diese~woerter beim umbruch getrennt werden schreibt man wellenlinien anstatt zwischenraeumen. fuer geschaeftsbriefe gibt es einen style "dinbrief". fuer die verschiedensten anwendungen gibt es zusatzpackete die man mit \usepackage inkludieren kann. z.b.: \usepackage{draftcopy} unterlegt den postscript output auf allen seiten mit einem dicken grauen schriftzug "draft"... so kann man in latex von arabischen und hebraeischen texten bis zu feynman diagrammen fast alles setzen. das ganze hier kann daher natuerlich keine vollstaendige einfuehrung in latex sein. wer aber auf den geschmack gekommen ist sollte mit diesen informationen im stande sein seine ersten dokumente zu schreiben. wer latex wirklich ernsthaft benutzen will sollte aber die zeit investieren und zumindest eine der sehr guten kurzeinfuehrungen lesen. noch ein wort zu "lyx" lys ist ein textverarbeitungsprogramm dass auf latex aufsetzt. man kann dort in einer grafischen umgebung arbeiten. laengerfristig ist es aber meist eher muesamer mit lyx als wenn man gleich direkt latex verwendet. EXERCISES: * verfasse ein kurzes latex dokument, uebersetzte es mit latex in ein dvi. schau dir das dvi an und drucke es aus. * such dir die l2kurz.dvi einfuehrung und drucke sie aus (hinweis: psnup - spart seiten bei postscript ausdrucken) * such dir mit locate das beispiel zum dinbrief (example.tex) und nimm es als basis fuer einen eigenen brief. REFERENCES: info latex l2kurz.dvi latex2e.dvi guide.dvi essential.dvi http://dante.ctan.org/ http://gd.tuwien.ac.at/publishing/tex/CTAN/