F: Die KPÖ-Führung pflegt enge Beziehungen zur Irakischen KP. Die gehört aber der von den USA eingesetzten Übergangsregierung an und ist somit Teil des Besatzungsregimes. Läßt sich das mit einer antiimperialistischen Haltung vereinbaren?

Erstens: Die KPÖ hat sich immer gegen den verbrecherischen Krieg der USA ausgesprochen. Zweitens: Die Besatzung muß beendet werden – daher beteiligt sich meine Partei an allen Aktionen, die dabei helfen können. Drittens: Die KPÖ hat gleichberechtigte Beziehungen zu anderen Kommunistischen Parteien. Das heißt nicht, daß wir damit automatisch deren Positionen übernehmen.

Ich werde mich nicht von der Irakischen KP distanzieren, sondern weise darauf hin, daß sie dafür eintritt, daß die USA und ihre Verbündeten sich aus dem Irak zurückziehen.

F: Gutes Zureden reicht da wohl nicht ...

Wir unterstützen alle Kräfte im Irak, die auf einen Abzug der US-Truppen hinarbeiten.

F: Sie unterstützen auch den militärischen Widerstand?

Für mich ist es keine Frage, daß eine von Aggression betroffene Bevölkerung das Recht auf Selbstverteidigung hat. Das heißt aber nicht, daß ich mich mit jeder einzelnen Aktion des Widerstandes identifiziere.