Liebe Leute!

 

Die „Protestnote“, die ihr unten findet, habe ich im letzten Abschnitt ein bißchen gestrafft; die Passage mit der ÖH-Wahl habe ich weggelassen, da die Wahl schon morgen beginnt. Die (wenigen) UnterzeichnerInnen sind alphabetisch geordnet. Bitte überprüft eure Namen, ob sie richtig geschrieben wurden. Es sind noch weitere UnterstützerInnen willkommen.

 

Zum Abänderungsantrag: Die am So vorgebrachten Argumente gegen die Änderung sind selbstverständlich richtig. Es ist klar, dass zumindest bis 1945 ein positiver Bezug auf Österreich eine antifaschistische Ausrichtung hatte. Wer sich von 38 bis 45 zu Österreich bekannte, stand schon im Widerspruch zur Nazi-Ideologie. Ich ging bei meiner Einschätzung vom Österreich-Bild der 90er Jahre/Anfang des 21. Jahrhunderts aus; noch dazu von einer gesamtösterreichischen Sichtweise, die nicht von KommunistInnen geteilt wird. Von diesem ahistorischen und nur von diesem Standpunkt sind meine Argumente für eine Änderung dennoch richtig. Unter Abwägung der Argumente erscheint mir eine Abänderung nicht unbedingt notwendig. Die Diskussion ist eröffnet …

 

Antifaschistische Grüsse

Roland

 

 

 

 

Dem Antikommunismus keine Chance!

 

Der Artikel „Kommunistennazis?“ von Simon Loidl in der Unitat 1/03, der Zeitung des KSV, öffnete die „allerletzte Schublade des Antikommunismus“!

 

Über Antisemitismus in der Vergangenheit, dessen Auswirkungen auf die Gegenwart und von rechter Seite werden berichtet. Das ist auch gut und wichtig. Doch wenn es um Antisemitismus der Gegenwart und noch dazu von Linken geht, lässt die Unitat oft jegliche Kritik und Argumentation vermissen.

 

Dass auch Linke antisemitisch sein können, wollen manche Leute beim Kommunistischen StudentInnen Verband nicht wahrhaben und schlagen in einer Abwehrreaktion in einer Art und Weise um sich, die man bisher nur von Rechtsextremen unter dem bezeichnenden Titel „Anti-Antifa“ kannte. Der Artikel könnte in der Form auch in einer rechtsextremen Postille stehen. Das hat eine neue Qualität!

 

Dadurch werden die anderen Beiträge in der Unitat und mögen sie noch so gut sein, fadenscheinig. Diese Art, wie sie in besagtem Artikel zum Ausdruck kommt, können wir als KommunistInnen in keinster Weise akzeptieren! 

 

Die Angriffe gegen Heribert Schiedel entbehren jeder Grundlage; Loidl kann im besagten Artikel kein einziges Argument gegen den DÖW-Mitarbeiter ins Feld führen, die Anschuldigungen sind daher unter jeglichem Niveau und tragen Züge von politischer Gemeingefährlichkeit. Die Denunziation gegen den Antifaschisten, noch dazu aufgrund seiner Mitarbeiterschaft beim DÖW, geht von der Unitat aus und nicht von Schiedel.

 

Der Vorwurf, dass KommunistInnen mit Nazis verwechselt werden können, stammt wiederum von der Unitat und nicht vom DÖW. „Silo“ selbst stellt somit „unhaltbare Behauptungen“ auf und nicht Schiedel.

 

Wenn „Silo“ Debatten „aus der BRD“ über z.B. linken Antisemitismus als „unnötig“ empfindet, ist dass seine Sache, doch der KSV sollte mit Argumenten kontern, will er nicht völlig zur Farce verkommen.

 

Wenn Simon Loidl sämtliche AntiimperialistInnen uneingeschränkt mag und deren, mild formuliert, oft sehr bedenkliche Inhalte nicht für problematisch hält, zeigt sich bei ihm eine Verweigerung der Realität; wenn diese „Vorliebe“ auch vom KSV vertreten wird und sich dieser noch dazu einer Auseinandersetzung verweigert, kann und darf der KSV dann noch von Linken im Allgemeinen und von MarxistInnen im Besonderen ernst genommen werden?

 

Antifaschisten werden diffamiert, wenn sie antiimperialistischen Gruppen mit bedenklichen Inhalten, kritisch gegenüberstehen. Dass der Antiimperialismus aufgrund seiner ideologischen Struktur eine Verbindung mit rechtem Gedankengut ermöglichen kann, wird von vornherein ignoriert und nicht einmal in Erwägung gezogen.

 

Die Unitat und folglich der KSV, legen durch den Artikel eine theoretische Verwahrlosung an den Tag, die in einer Ignorierung und einem „Aussitzen“ der Problematik nur verstärkt werden würde. Dass der KSV damit immer mehr die Unterstützung durch linke Gruppen verliert, ist da nur folgerichtig. Das sollte zu denken geben.

 

Uns geht es darum, dass der KSV weiterhin für KommunistInnen als Wahlmöglichkeit attraktiv bleibt, dass man ihn ohne Bauchweh wählen kann und dass er als politische und theoretische Institution und Ansprechpartner erhalten bleibt. Darum ist es wichtig, die Unterstützung durch linke Gruppen nicht aufs Spiel zu setzen. Dazu müsste der KSV auch eine Möglichkeit zu, durchaus kontroversieller Diskussion bieten. Derartige politische Unfälle könnten dadurch eher vermieden werden.

 

Wir hoffen, dass der KSV den politischen Schaden erkennt und dementsprechend reagieren wird!  

 

 

(Bisherige) UnterzeichnerInnen

 

Nora Herrmann

Franz „Mond“ Schäfer

Roland Starch

Markus Zingerle