liebe genossinnen und
genossen,
ich haette den vorschlag, als GO-Dogma, dem
Falter einen netten kleinen leserInnenbrief zu ihrem duemmlichen
Artikel ueber die KPOE zu schicken. je institutioneller naemlich
leserInnenbriefschreiberInnen daherkommen, desto groesser ist die
chance, dass so ein ding abgedruckt wird. drucken sie es ab, ist das
wieder werbung fuer uns. also????
unten mein vorschlag: irrsinnig einseitig
und unausgewogen natuerlich, lieber genosse mond. trotzdem, was sagts
ihr?
lg
n
___________________
Dass sich der “Falter" Sorgen um
Einigkeit und Krise der KPOE macht, finde ich interessant. Dass im
betreffenden Artikel Sozialdemokraten aller Couleurs dazu angehalten
wurden, ihr gute Ratschlaege zu erteilen ebenso. Denn eines ist doch
klar: wenn die KommunistInnen das politische Bild nicht mehr stoeren
wuerden, muesste sich die versammelte Schar der Untertanen keine
Sorgen mehr darueber machen, dass kuenftig friktionsfrei
Herrschaftsinteressen gewahrt werden koennen - da kann man/frau sich
bei der Sozialdemokratie ganz sicher sein und beruhigt schlafen
gehen.
Die Idee, dass KommunistInnen die besseren
SozialdemokratInnen werden sollten, ist zwar nicht neu, war aber immer
schon schlecht. Wir duerfen daran erinnern, dass es bereits eine
Sozialdemokratie gibt und die sozialdemokratisiert was das Zeug haelt
und zwar super-konsequent und auch nach allen Richtungen: links von
der Sozialdemokratie steht die linke Sozialdemokratie und das genuegt.
Wem es nicht genuegt, kann mit Marxens “Kritik des Gothaer
Programms" ueber die linke Sozialdemokratie gut ablachen - nach
einer solchen Lektuere moechte aber sicher kein Kommunist und keine
Kommunisten neuerlich Stoff fuer Realsatiren abgeben - danke fuer
Backobst.
Natuerlich wird der Kommunistischen Partei
auch dringend “Ideologiefreiheit" anempfohlen, denn wer setzt sich
schon gerne mit dem Zwang auseinander den Ware, Preis und Wert auf das
Subjekt ausueben, das gezwungen ist, seine Arbeitskraft auf den Markt
zu tragen, um sie dort womoeglich nicht mal verkaufen zu koennen. Wer
will schon was ueber Emanzipation hoeren, wenn doch die verstaatlichte
Sozialdemokratie Sozialgeschenke verteilt, und dass das stets
Geschenke waren, laesst sich daran ablesen, wie schnell sie immer
mickriger ausfallen. Die Kommunistische Partei OEsterreichs ist
mittlerweile die einzige oesterreichische Partei, die in ihrem
Programm das Ziel der Aufhebung des Privateigentums stehen hat!
Fuer eine Gesellschaft der fairen Verteilung und nicht der
Almosenverteilung. Au, das tut weh, daher schnell Ideologiefreiheit
einmahnen, damit niemand mehr auf diese Denkmoeglichkeit kommen
kann.
Das heuchlerische Mitgefuehl hinsichtlich
ideologischer Fluegelkaempfe und Spaltungen aendert auch nichts daran,
dass Auseinandersetzungen, die Theorie und Praxis, Analyse und Kritik
betreffen seit Karl Marx zum Sozialismus/Kommunismus dazugehoeren und
dass die aelteste kommunistische Partei der Welt (nach Aufloesung der
KPdSU) das wohl nicht allzu sehr erschuettern wird, nachdem sie der
traditionelle und Flaechen deckende oesterreichische Antikommunismus
ja auch nie erschuettern konnte. Letzterer ist auch der Grund fuer die
Nichtvertretung der KPOE im oesterreichischen Parlament und nicht das
Bild, das die KPOE womoeglich abgibt, denn das Bild, das eine Partei
in OEsterreich so abgibt, war noch nie ein Grund, nicht im Parlament
zu sein.
mit freundlichen Gruessen