Strudlhofgespäch mit
Oskar Negt
3. November 2005
ÖGB- Seminarzentrum Strudlhof
Strudlhofgasse 10, 1090 Wien
19.00 Uhr ca. 21.00 Uhr
Arbeit und menschliche Würde
oder: Ist die Würde des Menschen antastbar?
Die These: Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt, der die Menschen wehrlos
und damit gefügig für den Willen anderer macht. Die wachsende Angst vor
Arbeitsplatzverlust wird zynisch zur Systemstabilisierung ausgenutzt.
Das Ringen um eine zukunftsfähige Arbeitsgesellschaft ist ein Kampf um
Herrschaftsinteressen, um die Zukunft der Demokratie. In dieser
Auseinandersetzung spielen Gewerkschaften eine besonders wichtige Rolle.
Allerdings müssen sie ihr Interessensfeld erweitern, verstärkt
gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehmen und Utopiefähigkeit
entwickeln. Wollen sie im Kampf für eine Gesellschaft, in der Menschen von
existenziellen Ängsten und Unzufriedenheiten befreit leben, als Sieger
hervorgehen, müssen sie ihre Aktivitäten von der betrieblichen Arena als
dem eigentlichen Kampfplatz auf Wohngebiete und Stadtteile, auf Familie und
Erziehung, Verkehr und Ökologie auf Lebenszusammenhänge ausdehnen.
Oskar Negt führt kritisches Denken und politische Streitlust auf
anspruchsvolle und spannende Weise zusammen. Seine aufklärerischen Ideen,
der meisterhafte Stil und die brillante Polemik machen Spaß und Mut Spaß
am Verändern und Mut zum Widerstand.
Oskar Negt, geb. 1934
Rechtswissenschafter, Philosoph und Soziologe vor allem bei Max Horkheimer
und Theodor W. Adorno, Assistent bei Jürgen Habermas. Von 1970 bis 2002
Professor für Soziologie in Hannover.
Anmeldung an:
Per Mail: margarita.skalla(a)oegb.at
Telefon: 01 53444 /444 Dw.
Fax: 01 53444/ 597 Dw.
Um rasche Anmeldung wird ersucht. Begrenzte TeilnehmerInnenanzahl!
Im Anschluss ladet der VÖGB zu einem Buffet ein. Die Teilnahme ist
kostenlos.