hallo Nora, hallo alle,
habs schon durchgelesen, mir sind keine fehler aufgefallen. besser kann i leider net deitsch! allgemeine frage: soll ich die texte auf die hp stellen? seid ihr auf urlaub, ist hier überhaupt noch wer, außer den üblichen verdächtigen oder ist eh olles wurscht? diese nachfrage bitte nicht als nötigung auffassen. mich täts einfach nur interessieren.
lg, Rol
-------- Original-Nachricht -------- Datum: Fri, 10 Aug 2007 11:38:42 +0200 Von: "Nora Hermann" nausikaa@gmx.at An: god@mond.at Betreff: Re: [god] dogma-hp - presse; nochmals
hi,
bitte, lies diese texte nochmal sorgfältig korrektur. hab ein paar fehler bemerkt.
zu den texten: der erste text ist etwas unklar: worauf willst du eigentlich hinaus? klar ist nur, dass du den lafontaine und den buchinger NICHT verteidigen willst. ansonsten erscheint er wie eine verteidigung der "linken". die ist aber wenig konkret: dass die linken keine braunen sind, wissen wir schon. dass manche linke auch braun werden können wissen wir aber eigentlich auch. also was soll der text jetzt wirklich können? will er etwas mitteilen ausser das eben von mir erwähnte? oder ist er bloss viel lärm um nichts?
kommt das wirklich nicht raus? der presse-fleischhacker schleift in aller ruhe wieder die totalitarismustheorie! der verteidigt unsere schöne welt immer noch und schon wieder gegen den kommunismus und macht einen traum hitlers war (nur so nebenbei)! und niemand fällt ihm ins wort! wir wissens, dass rot nicht braun, sondern das gegenteil ist, aber so viele andere auch? die linken auch? das glaub ich nicht. im übrigen, schauts euch die postings in der presse-online dazu an. da brauchts ein speibsackerl!
zum zweiten text: für felderers nationalismus und standort-denken kann das proletariat nicht wirklich was. was die kritik an felderer betrifft hast du hundertprozentig recht, aber deine wut auf's proletariat versteh ich nicht. nur weil dieses sich für sein eigenes materielles wohlergehen mehr interessiert als dafür, gegen felderer die revolution zu machen, zeihst du es des opportunistischen nationalismus. das ist ersten ungerecht und zweitens ist es eine überforderung. diese leute sollen, statt ihr leben einigermassen angenehm zu verbringen, für die salon-revolutionäre die kastanien aus dem feuer holen, nur um dann im "paradies der werktätigen" für einen stachanow-orden zu roboten. schön, dass du auch arbeitsaufgaben für sie bereithältst. sie werden sich sicher freudig ans werk machen, nachdem sie ihre invaliden-pension erhalten haben.
lg n
also Nora, dir liegt am sozialismus wirklich nix, gell? man soll die lieben mitmenschen in ruhe lassen, zumindest ich, gell? ich hab doch nie gesagt, die proleten sollen ins offene messer laufen und einfach mir nix, dir nix, eine revolution starten. die kommt sowieso nur, wenn sich das bewusstsein dahingehend ändert. ohne der bewusstseinsänderung geht gar nix. außerdem hast das nicht ganz verstanden: nicht felderers nationalismus geht mir hier auf den geist, soindern der der proleten, ohne den es solche felderers nicht geben könnte! nochmals für dich, liebe nora: die proleten haben von der wirtschaftsordnung, außer schaden, sonst nix! das sollen die erstmal kapieren. (jetzt kommt wieder ein mühsamer exkurs: (liebe nora kannst drüberlesen)) dafür ist optimalerweise auch eine kommunistische partei da, um das den leuten unter die nase zu reiben. das wäre ihre aufgabe. die untertanen sollen die gefolgschaft verweigern, wennst so willst, ohne gleich ihr leben aufs spiel zu setzen.) die felderers und co gibts doch nur, weil die porleten so scheißnationalisten sind (inkl. der linken auch). das ist ja auch witzig: immer hackst DU aufs proletariat ein, weil es so beschissen beinand ist und wenn ich das mal mache, wirfts mir genau das vor!
lg, Rol
hab die 2 Texte etwas überarbeitet, vor allem den zweiten.
lg, Roland
Ganz gewöhnliche demokratische Feindbildpflege
Wenn es gegen die Linken geht, dann muss zwischen einem Leit- und einem Hetzartikel keine Differenz bestehen. Das belegt M. Fleischhacker in
seinem
Presse-Artikel vom 4.8.07, auf Seite 39. Sein, dem Linkenbashing verschriebener Text „Zwischen Audimax und Ulrichsberg“ widmet sich
dem
bevorstehenden Jubiläum „1968“ und der vorsorglichen Abwehr durch
die
traditionelle Totalitarismustheorie: Braun gleich Rot! Oder zumindest
ähnlich! Als
Fanatiker von Demokratie und Marktwirtschaft, also der Freiheit, ist es
seine
Pflicht, die braunen Kameraden und ihre Veteranen wegen ihrer tatkräftigen Verstrickung in die „singulären Verbrechen gegen die
Menschlichkeit“
abzuwatschen und damit das Loblied auf die Demokratie zu singen. Das gehört sich ganz einfach für einen Demokraten und damit kann das
wirkliche
Ärgernis einfach gleich miterledigt werden; die Linken - oder die, die
er
dafür hält. Der „Kameradschaft 68“ kann er leider „außer der degoutanten Sympathie mit sowjetischen oder chinesischen Mörderbanden
und
deutschen Terroristen nicht wirklich etwas zu Schulden kommen lassen“.
Und eine
solche von so manchen Linken an den Tag gelegte Ignoranz ist in unserer schönen Freiheit „gottlob“ nicht strafbar. In Ermangelung
wirklicher
Linker müssen, dann so Figuren wie Sozialminister E. Buchinger und der
deutsche
Linkenführer O. Lafontaine oder lateinamerikanische Politiker
herhalten.
Den schlechten Witz bemerkt sogar ein konservativer Presse-Leitartikler
und er demontiert die als rote Schreckgespenster leider Untauglichen
gleich
selbst wieder, indem er ihnen, die an Demokratie und Marktwirtschaft
ebenso
wenig auszusetzen haben, wie er selbst, bloß Egomanie (Lafontaine) und einen Mix aus „basischristlichem Gefühl und altlinkem Denken“ (Buchinger) nachsagt. Er merkt, dass die Linke sich durch nichts, außer
durch so
manche Phrase, von seinesgleichen unterscheidet, aber trotzdem soll
„linken
Nostalgikern“ der ihnen gebührende Platz in der demokratischen Volksgemeinschaft verwehrt bleib en um die angedichtete Nähe zu den Braunen aufrechterhalten zu können. Man weiß ja nie, ob man diesen freiheitlich-demokratischen Totschläger
in
Zukunft wieder wird brauchen können.
Ein klarer Klassenstandpunkt
Eigentlich muss man so einem, wie dem Ökonomen B. Felderer, seines Zeichens, Chef des Instituts für Höhere Studien (IHS) und „Schuldenwächter“ der Nation dankbar sein, denn da weiß man
gleich, was der Klassengegner
denkt und vorhat. Im Presse-Interview vom 4.8.07, auf Seite 21, beklagt
er
die hohe Zahl von Invaliditätspensionen und die „Kultur der Frühpensionen“, „in einer Nation, die zu den gesündesten
zählt“. Interviewer
und Interviewter überbieten sich gegenseitig in Hetze gegen die Arbeiterklasse. Die sind zu teuer, arbeiten nicht lange genug und
dürfen sich nicht
wundern, wenn in Zukunft die Pensionen immer dürftiger ausfallen, so Felderers zusammengefasste Aussagen. Man könnte ebenso polemisch
zurückfragen,
ob er, der hoch gebildete 65-jährige Chef in die Gefahr gerät, in
seinem
Job invalide zu werden. Seine hohe Bezahlung und seine politische Macht erlauben ihm eine Pensionierung sicher nicht. Bei ihm wäre eine
Pensionierung
wirklich ein herber Verlust. Er muss nicht seinen Lohn auf Baugerüsten, in Fabrikhallen, in Büros oder in der Landwirtschaft erarbeiten. Aber
darum
geht’s ihm bei der Klage gar nicht. Sein Zweck ist es, den Lohn in
Form
der Lohnnebenkosten zu senken und die Arbeitszeit zu verlängern. Da
fällt
ihm allerhand ein, mit dem er die Regierung berät. (Wie seine und der Presse Wünsche in Erfüllung gehen könnten, erfährt meine eine Seite
weiter
im Artikel „Ein Campingbett für tausend Euro“. Darin wird
berichtet,
dass in Dänemark osteuropäische Bauarbeiter, die nach dänischem Kollektivvertrag bezahlt werden müssen, ihren Lohn für exorbitant hohe Wohnkosten, meist bei derselben Baufirma, bei der sie beschäftigt sind,
wieder
ausgeben müssen. Außerdem müssen sie weit mehr Stunden,
selbstverständlich
ohne Lohn arbeiten, als vereinbart. Das ist eine Möglichkeit, die Lohnkosten zu senken, aber leider illegal. Um denselben Effekt zu
erzielen, böte
sich für die Felderers & Co an, die Gesetze dahingehend zu
reformieren!?)
Diesen Standpunkt sollen die Arbeiter nicht als Klassenstandpunkt und
als
gegen ihre Interessen gerichtet sehen, sonder als ihr „Problem“ wahrnehmen. Die Probleme, die Staat und Kapital mit dem Proletariat
haben, weil
ihre Löhne immer zu hoch sind und ihre Erhaltung per Sozialstaat zu
teuer
ist und den Profit schmälert, dieses Problem sollen sich auch die Betroffenen machen. Nüchtern betrachtet, eine Verrücktheit. Diese
Verrücktheit
geht aber und hat einen Namen: Nationalismus. Dabei wird vom
Klassenstandpunkt
abstrahiert und man stellt sich auf einen übergeordneten; den der
Nation.
Für Staat und Kapital zahlt sich dieser Gesichtspunkt aus, für die Arbeiterklasse ganz bestimmt nicht! Aber weil die Arbeiter keine
Materialisten,
sondern Nationalisten, mithin so verrückt sind, zerbrechen die sich tatsächlich den Kopf übers Budgetdefizit, das Wirtschaftswachstum und
den
Standort Österreich. Nur wegen diesem falschen Bewusstsein können ein
IHS-Chef
und die Presse eine solche permanente Klassenkampfansage so unverhohlen und unverfroren hinausposaunen, ohne vom Proletariat die Rechnung präsentiert zu bekommen!
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