also, eines muß man der "antiimperialistischen koordination" lassen: stringent logisch sind sie nun mal, und inkonsequenz wird ihnen niemand vorwerfen können:
1) sie solidarisieren sich mit den mordenden und verstümmelnden selbstmörderInnen und ihren auftraggebern, denen es tatsächlich gelungen ist, einer zahl IsraelInnen - vor allem jungen, qualifizierten - den glauben an ihren staat als garant für leib und leben (im wörtlichsten sinn des wortes!) so zu nehmen, daß sie an auswanderung denken. dann sagen sie, gut hörbar für die kritische öffentlichkeit, besonders die linke, den österreich-stämmigen unter ihnen, ja allen juden und jüdinnen weltweit, die einen "österreich-vertriebenen" unter ihren vorfahren haben: "seht ihr jetzt endlich ein, daß wir keine antisemitInnen sind? daß wir es als nachkommen der täterInnen gut mit den juden meinen? wir setzen uns sogar für ihr volles recht auf rückkehr in das land ihrer urgroßväter ein!"
2) niemand wird in hinkunft die "antiimperialistische koordination" mehr dafür kritisieren können, daß sie sich für das recht auf rückkehr der nachkommen jener palästina-araberInnen einsetzt, die 1948 großteils freiwillig ihr land verließen - in der trügerischen hoffnung, es ein paar wochen später judenrein wieder ím empfang zu nehmen -, ohne sich postwendend anhören zu müssen, daß die "antiimperialistische koordination" sich ja für das exakt gleiche recht für jüdinnen und juden stark macht.
3) jetzt erst verstehe ich, warum sich auf der webseite der "antiimperialistischen koordination" die texte eines costanzo preve finden, seines zeichens "marxistischer philosoph", der unter anderem die ansicht vertritt, das schicksal der juden in deutschland in den jahren 1933-1945 sei mit dem der sudetendeutschen von 1945 bis heute gleichzusetzen.
"Alex Parschalk" alex.parschalk@reflex.at wrote:
***Jeden Mittwoch, 19 Uhr, Vorstadtzentrum XV, Meiselstrasse 46/4, 1150 Wien, Treffen der Antiimperialistischen Koordination*** Für das Recht der Nachkommen jüdischer Vertriebener auf die österreichische Staatsbürgerschaft
Für das Recht der Nachkommen jüdischer Vertriebener auf die österreichische Staatsbürgerschaft
(..)Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in Deutschland unvergleichbar größere Anstrengungen zur Vergangenheitsbewältigung und zur Repatriierung Vertriebener unternommen als in Österreich. Deutschland gehört neben Norwegen, Schweden, Dänemark, Luxemburg und Spanien zu den wenigen europäischen Ländern, in denen der jüdische Bevölkerungsanteil seit 1967 gestiegen ist, wobei das Ausmaß des Anstieges in Deutschland wesentlich größer ist als in anderen Ländern. Eine der Ursachen hierfür ist wohl die Tatsache, dass Deutschland als Teil der Wiedergutmachung nicht nur die Wiedereinbürgerung jüdischer Vertriebener selbst versteht, sondern auch relativ problemlos deren Nachkommen die deutsche Staatsbürgerschaft verleiht. Wenn auch zugestanden werden muss, dass die ImmigrantInnen aus der früheren Sowjetunion der größten Teil der neuen jüdischen Bevölkerung Deutschlands ausmachen und der Anteil zurückgekehrter Vertriebener deutlich geringer ist als ersterer, muss doch die Tatsache a! nerkannt werden, dass in Deutschland eine jüdische Zukunft absehbar ist, zumindest in deutlich größerem Ausmaß als in einigen anderen europäischen Ländern, die früher hohe jüdische Bevölkerungsanteile hatten. In Österreich ist derartiges jedenfalls derzeit leider nicht in Sicht.
Aufgrund der NS-Vergangenheit, in der Österreich eine alles andere als untergeordnete Rolle gespielt hat (und keineswegs nur Opfer war), aufgrund des beschämenden jahrzehntelangen Verhaltens Österreichs in der Frage der Wiedergutmachung und der Möglichkeit der Wiedereinbürgerung, und aufgrund der Tatsache, dass Österreich und Europa mit der jüdischen Bevölkerung einen wesentlichen Teil ihrer Kultur und Identität verloren haben (Wasserstein sieht in seinem oben erwähnten Buch ein Dahinschwinden der Juden Europas) wollen wir vom österreichischen Gesetzgeber fordern, dem deutschen Beispiel zu folgen und ohne Einschränkungen den Nachkommen der aus Österreich vertriebenen Juden und Jüdinnen die Möglichkeit zum Erwerb der österreichischen Staatsbürgerschaft zu bieten.(...)
Vollständiger Artikel: http://www.antiimperialista.com/de/view.shtml?category=2&id=1068120688&a...
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