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hier sind 2 Veranstaltungshinweise.
LG Roland
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Buchpräsentation
"Amerika. Der 'War on Terror' und der Aufstand der Alten Welt"
Die Autoren Stephan Grigat und Gerhard Scheit (Café Critique) diskutieren mit Doron Rabinovici
Dienstag, 2. März 2004, 19.30 Uhr Republikanischer Club Rockhgasse 1, 1010 Wien
Angesichts der Ressentiments gegen die Vereinigten Staaten, die mit einer Kritik an der Rolle der USA im globalen Prozeß ökonomischer Ausbeutung und politischer Herrschaft nichts gemein haben, lohnt die Erinnerung, daß deutsche Außenpolitik nach 1945 immer das Ziel hatte, die von den Alliierten errichtete Nachkriegsordnung zu revidieren. Darüber hinaus stellt sich die Frage, warum der gerade in "Kerneuropa" boomende Antiamerikanismus beispielsweise eines Emmanuel Todd nahezu wortwörtlich mit Carl Schmitts deutschen Großraum-Phantasien aus dem Zweiten Weltkrieg übereinstimmt; oder warum Globalisierungskritiker reden wie Nikolaus Lenau, der die nordamerikanische Gesellschaft als "bodenlose" Kultur verabscheute. Der natürliche Verbündete dieser Ressentiments ist der antisemitische Wahn, der das, wofür Amerika in den Augen des Antiamerikanismus steht, in jedem einzelnen Juden verkörpert sehen will.
Der "bodenlosen Kultur" wird heute vielerorts und mit verschiedenen Mitteln der Kampf angesagt: das Spektrum reicht von islamistischen Attentaten bis zu deutscher Friedenspolitik. Das neue "kerneuropäische" Selbstbewußtsein artikulierte sich zuletzt besonders deutlich in Schröders Rede vom "deutschen Weg". Gerne wurde darauf verwiesen, bei dieser Rede habe es sich doch lediglich um Wahlkampfrethorik gehandelt. Merkwürdig ist nur, daß Rhetorik dieser Art spätestens seit dem Angriff auf das World Trade Center so gut mit der kontinuierlichen Außenpolitik der BRD übereinstimmt, die den Aufstand gegen die USA vor dem Hintergrund einer globalen Mobilmachung gegen den "Dollarimperialismus" und seinen "zionistischen Schützling" probt.
Thomas Uwer/Thomas von der Osten-Sacken/Andrea Woeldike (Hg): Amerika - Der War on Terror und der Aufstand der Alten Welt. ca ira-Verlag, Freiburg 2003 320 Seiten, 17,50 Euro ISBN 3-924627-81-9
Eine Veranstaltung von Café Critique und der Basisgruppe Politikwissenschaft in Kooperation mit dem Republikanischen Club
http://www.cafecritique.priv.at
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-----Ursprüngliche Nachricht----- Von: GegenStandpunkt@gmx.at [mailto:GegenStandpunkt@gmx.at] Gesendet: Montag, 01. März 2004 14:33 An: GegenStandpunkt@gmx.at Betreff: Argumente gegen die Marktwirtschaft
GegenStandpunkt-Diskussionsreihe
Was heute als oppositionell gilt:
Fairer statt Freier Handel! Mehr Sozialpolitik statt Neoliberalismus! Kontrolle der Finanzmärkte statt Turbokapitalismus!
Vernünftige Kritik geht anders!
ARGUMENTE GEGEN DIE MARKTWIRTSCHAFT
Teil 3 am Montag 8. März um 19:30 Uhr im Neuen Institutsgebäude (NIG) der Uni Wien, Hörsaal 3 Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Seitdem die konkurrierende Weltmacht SU vor gut einem Jahrzehnt abdankte, gilt es als unumstößlich erwiesen, weil historisch zertifiziert: Zur Marktwirtschaft gibt es einfach keine Alternative! Dass im heutigen Russland die durchschnittliche (männliche) Lebenserwartung um 15 Jahre niedriger ist als neulich noch, dass in Afrika tagein tagaus Zigtausende verhungern, dass hierzulande die Arbeitslosen und die Arbeitsplätze immer mehr werden - und die working poor auch ... irgendetwas hiervon als notwendiges Resultat unseres' erfolgreichen Wirtschaftssystems anzusehen - absurd!
Selbst sich als oppositionell bezeichnende Geister wollen heute allenfalls finden, dass man den Markt nicht alles regeln lassen dürfe - und dass das, was weltweit an Zerstörung von Mensch und Natur stattfindet, sich einem ungezügelten Kapitalismus und falschen Führern verdanke, keinesfalls aber dem Kapitalismus als solchem. Und eine Bewegung in der westlichen Hemisphäre ist neuerdings damit groß geworden, für diesen biederen Standpunkt allerlei neue Titel zu kreieren: Am Räuber- oder Turbokapitalismus soll es liegen, wenn in Rumänien die Kinderarbeit blüht und in Russland die Alten betteln gehen dürfen. Am Casinokapitalismus soll es liegen, wenn aus manchem südostasiatischen Land erst ein Emerging Market und dann ziemlich flott ein Trümmerhaufen wird. An Neoliberalismus und Globalisierung, wenn in Lateinamerika und Afrika wie seit Generationen Rohstoffe abtransportiert werden und die Einwohner krepieren.