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nachfolgend eine Einladung zur nächsten Diskussionsveranstaltung.
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Attac, KPÖ, Linkswende & Co.: Wie linke "Kritiker" den Kapitalismus krisenfest & gerecht machen wollen
Referent: Dr. M. Horn, Redaktion GegenStandpunkt (www.gegenstandpunkt.com)
Dienstag, 21. April 2009, 19:00 Uhr
Uni Wien, NIG Hörsaal 3, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
"Umverteilung von unten nach oben" –
das ist der Leib- und Magen-Spruch der Linken, der 'Skandal', über den sie sich immer neu erregen können und der ihnen zufolge auch die Ursache für die jetzige Wirtschaftskrise sein soll. – Dagegen hier drei Einwände:
1. Die Armut in der 'Marktwirtschaft' entsteht nicht dadurch, dass man den Menschen von ihrem mühselig Erarbeiteten etwas wegnimmt und es den Reichen zuschiebt. Arm sind die Leute, weil sie wenig verdienen, und das verdankt sich der Grundrechenart des Kapitalismus: Arbeit muss rentabel sein, d. h. die Produktion von Profit verlangt bestmögliche 'Kosteneffizienz' beim Einsatz der bezahlten Arbeit, also niedrige Löhne bei höchster Leistungsanforderung. Der Kapitalismus braucht also Arme.
2. Soll man denn wirklich glauben, der Reichtum im 'Finanzsektor' speise sich aus den Geldbeuteln der breiten Masse, dazu noch aus einer Spende von Seiten des Staates, der immer nur den 'kleinen Leuten' das Geld wegnimmt, den Reichen aber die Steuern senkt?! Sind die abhängig Beschäftigten (und diejenigen, die nicht einmal das sein dürfen) wirklich – eigentlich – so vermögend? Dass das nicht stimmen kann, sagen die Linken freilich selber, wenn sie dauernd vom Staat verlangen, dass mehr vom gesellschaftlichen Reichtum für 'das Soziale', für Mindestlöhne, Pensionen und 'Grundsicherung', verwendet werden sollte.
3. Hinter der angeprangerten Umverteilungs-Aktion soll eine Ideologie stecken: Der 'Neoliberalismus'. Der habe dem Kapitalismus seine ganzen hässlichen Vorsilben verpasst, die nun allerorten als 'Systemkritik' herumgereicht werden: 'Turbo-', 'Kasino-', 'Dereguliert' u. dgl. Für einen starken Staat zu sein gilt bei diesen Leuten heutzutage allen Ernstes als 'links'. Und es fällt ihnen nicht einmal unangenehm auf, dass sie teilweise wortgleich dasselbe fordern wie ein bundesdeutscher Finanzminister Steinbrück. Sie wollen sich und anderen weismachen, dass kapitalistischer Klassengegensatz und weltweites tägliches Verhungern recht eigentlich auf Figuren wie Reagan, Thatcher & Friedman zurückzuführen wären – und offerieren den heute Herrschenden eine "Stärkung der Massenkaufkraft" als Königsweg zur Verhinderung künftiger Wirtschaftskrisen. – Kapitalismus 'gerecht' und 'nachhaltig' – das wär’s doch!
*** In der Anlage noch ein paar Thesen zu Kapitalismus & Krise – zur evtl. Weiter-Verbreitung ***