Lieber Börni, liebe Dogmas, lieber Didi,
jetzt würde ich gern mal Dich, Börni, die Dogmatikerinnen und den Didi überzeugen und keine slowakischen Mechanikerinnen oder NÖ-KPler, weil ich die jetzt gar nicht anmaile. Fragen an Börni: Welches "emotionale Problem" hab ich mit der Demokratie? Was stört Dich bzw. Euch an der Wahlpropaganda der NÖ-KP? Ich hab meine Kritik mal angerissen. Wo bitte stört ein "zuviel an Demokratie" die liberale Ökonomie? Und was habe ich in den blauen Bänden überlesen? Bitte etwas genauer, lieber Börni, sonst machts keinen Sinn und geht über Anbatzerei nicht hinaus. Zum Vorwurf des "unhistorisch": Der Blick auf die Geschichte ist nicht notwendig, weil was früher war, heute nicht mehr ist. Das Heute fällt - und das ist beabsichtigt - dabei aus dem Blickwinkel und mit dem Blick auf die Vergangenheit werden falsche Schlüsse auf die Gegenwart gezogen. Die Geschichte ist eine wichtige Herrschaftswissenschaft, weil sie bekundet, dass das gute (resp. demokatisch-freiheitliche, menschenrechtliche) Heute aus "Lehren" aus der schlechten Vergangeheit herrührt. Die Gegenwart ist immer die "beste aller Welten". Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, die Gegenwart, die man ändern könnte, soll man nicht ändern, weils sonst wieder wie in der Vergangenheit werden könnte. Das ist der Zweck der "Vergangenheitsbewältigung". "Mechanistisch" kommt es Dir vor, wenn es um logische Zusammenhänge geht. Und mit dem Vorwurf "Auingers Papagei" unterstreichst Du nur das Desinteresse und die Ignoranz gegenüber dem Inhalt des von mir Behaupteten.
Was sich alle möglichen Leute unter Demokratie vorstellen, ist uninteressant, denn da kann man ewig und drei Tage labbern und zu keinem Ergebnis kommen (da braucht man nur die GO Dogma fragen, geschweige den Rest der Weltbevölkerung). Außerdem hat die Frage mit der Frage, WAS Demokratie eigentlich ist, nix zu tun! Letzteres wäre eine Begriffsbestimmung (genauso mit dem Arbeitsbegriff). Dass alle möglichen Vorstellungen über Demokratie in den Köpfen herumgeistern, geht ja nur, weil die Leute rudimentäre und unterschiedliche Demokratiebegriffe schon haben. Der Begriff muss erstmal geklärt und verallgemeinert, kategorisiert werden und erst DANN kann man sich die Vorstellungen anhören und kritisieren. Sonst kann man sämtliche Vorstellungen nicht einmal beurteilen, weil man sie ohne Begriff gar nicht erkennen würde. Ein allgemeiner Begriff der stimmt, beschreibt die Realität und gibt sie richtig wider. Arbeit ist eine "ewige Naturnotwendigkeit", Anstrenugung, Mühsal (das Wort "labour" bedeutet "leiden"); das Gegenteil von "disponible time". Arbeit ist weiters Verausgabung von Hirn, Nerv, Muskel. Diese Bestimmung reicht doch als allgemeinstem Begriff. Diese Begriffskategorien soll man nicht durcheinander bringen, weil man das kategorisiern dann gleich lassen kann und jede Erkenntnis verunmöglicht wird.
lg, Rol
-------- Original-Nachricht --------
Datum: Fri, 1 Feb 2008 18:31:55 +0100 Von: "bernhard wernitznig" bernhard.wernitznig@gmail.com An: Kosmonaut baikonur@gmx.net Betreff: Re: [god] kritik an der kpö-nö
Lieber Roli,
Find ich ja auch bloede was die da daherblabbern;
Wenn du ein Problem mit der buergerlichen Demokratie hast, ist ok; Das hab ich auch, aber im gegensatz zu dir kein emotionales;
aber wenn du noe- kpler oder slowakische mechanikerinnenvon deiner erkenntnis ueberzeugen willst, benuetz doch bitte auch ein argument oder eine erklaerung ;
"schmiermittel" sagt ueberhaupt nix, nicht mal wer was wem (eine) schmiert und wohin! butter auf die wange, oel aufs brot und a watschn ins getriebe, oder wie?
Warum zuviel der Demokratie in der liberalen oekonomie auch nicht so sehr geschaetzt wird, ist mir im gegensatz zu dir auch diskussionen wert. Ebenfalls interessiert mich; ob sich jemand unter demokratie auch was andres vorstellen darf als auinger sagt, und du dann noch mit ihm oder ihr diskutieren kannst.
aber du musst dich ja anscheinend mit so "details" nicht mehr auseinander setzen, seit du die wahrheit gelesen (und einiges andre ueberlesen hast) in den blaun baenden
es gibt nur 1 arbeitsbegriff und nur 1 demokratiebegriff und so weiter solang du nur zielstrebig an deinem zielpublikum vorbei schreibst, macht mir das keine grossen sorgen.
du hast ja nicht immer mechanistisch und unhistorisch gedacht; warum also jetzt? und warum klingst du immer wie ein papagei vom auinger, das wird echt fad
burni
2008/2/1 Kosmonaut baikonur@gmx.net:
Lieber Didi, liebe dogmatische Leute,
hab mir jetzt das dürftige Politangebot der KP-NÖ für die LT-Wahl im
März angeschaut. Der liebe Franz Kral tritt an "gegen Miss- und Freunderlwirtschaft". Das ist alles, was er zu kritisieren hat? Würden die Kapitalisten ordentlich wirtschaften, dann gäbe es nix daran auszusetzen? Her mit einer ordentlichen Ausbeutung? Na prost, Mahlzeit! Außerdem habe er bisher "konsequent die Interessen der Kremser Bevölkerung vertreten?" Was sind das für Interessen? Ausländer raus? Gegen Misswirtschaft? Für ein besseres Regieren, also für ordentliche Ausbeutungsverhältnisse! Jedem Bürgerlichen gereicht so etwas zur Ehre, aber einem Kommunisten? Und dann wieder die Kritik an den "Großkonzernen und Superreichen". Was ist mit den nicht so großen Reichen und privaten Produktionsmittel im Allgemeinen? Früher hat man so eine Unterteilung nicht zu Unrecht in "schaffendes" und "raffendes" Kapital eingeteilt. Da sind sich alle, vom Hitler bis zum Müntefering einig. Und die KPÖ findet das auch richtig: Nur gegen das "große Kapital", das kleine und mittlere ist ganz in Ordnung. Und dann fordert der Genosse Kral noch "mehr Demokratie", als ob wir nicht schon genug davon hätten. Außerdem würde ihm da niemand von den anderen Parteien widersprechen. Und was sie alle unter Demokratie verstehen, wie nun die demokratischste Demokratie aussehen soll, darüber darf man sich in der Demokratie ganz demokratisch auf ewig streiten. Das ist die ganze Leistung der Demokratie: das dauernde Gelabber darüber - und die KPÖ als allerdemokratischste Partei mittendrin. So lässt sich geschmeidig eine Klassengesellschaft aufrechterhalten, mit der Demokratie als Schmiermittel. Die Alternative, die die KPÖ anbietet, ist eine grausliche.
lg, Roland