hallo,
hier ist eine Einladung.
lg, Roland
----------
IM NAHEN OSTEN (K)EIN KRIEG
Das unendliche israelische Staatsgründungsprojekt und seine arabischen 'Kollateralschäden'
Referent: Dr. Herbert Fertl (Redaktion Gegenstandpunkt)
Zeit: Mittwoch 25. März 2009, 19 Uhr
Ort: Uni Wien, NIG HS 3
Nicht nur zur Lage im Nahen Osten, aber hierzu in besonderer Penetranz, verkünden demokratische Politiker und freiheitlich-westliche Medienarbeiter Urteile, bezüglich deren Wahrheitsgehalt sich das Publikum keinen kritischen Gedanken leisten darf, um wie bisher und auch in Zukunft umso sturer daran zu glauben!
Ein interessiertes Lügengebäude, das sich der Parteilichkeit der Konstrukteure verdankt, soll auf der Veranstaltung des GegenStandpunkt-Verlags demontiert werden:
1.Israel musste die „Operation gegossenes Blei“ im Gaza-Streifen durchführen, um seine Bevölkerung vor den Raketenangriffen der Hamas-Guerilla zu schützen.
Während der militärischen Aktion wurden mehr Raketen auf Israel abgefeuert als seit Beginn der Blockade Gazas. Erstmals gab es dabei auch Tote. Nach dem Ende der Kampfhandlungen demonstrieren palästinensische Kämpfer mit gelegentlichen Abschüssen die nach wie vor vorhandene Feuerkapazität. Ist also die stärkste Armee des Nahen und Mittleren Ostens sträflich schlecht informiert und fast schon blamabel inkompetent? Wenn es aber nicht so ist, sondern der Kriegsgrund gar nicht Schutz der eigenen Grenzbevölkerung war, warum haben dann die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte ohne Rücksicht auf Verluste der zum Gegner erklärten Bewohner Teile des Gaza-Streifens aplaniert und mit dem bewährten System der vorbeugenden Hinrichtung versucht, das Führungs- und Polizeipersonal der Hamas auszurotten?
2.Israel hat sich aus Gaza zurückgezogen und den Palastinensern ein Stück Land überlassen. Dennoch wird es von dort ständig bedroht. Der Krieg war also Selbstverteidigung.
Auf das Ergebnis freier Wahlen in den besetzten Gebieten reagierte Israel mit Nichtanerkennung des Ergebnisses und Abbruch der Beziehungen zur Autonomiebehörde. Nach der Vertreibung der Fatah aus Gaza begann die Totalblockade. Ist der Versuch, die Palästinenser in Gaza wegen einer „falschen“ Wahl auszuhungern wirklich „Selbstverteidigung“ und die Bombardierung von Wohngebieten „Notwehr“? Wenn dem aber nicht so war, sondern die Bekämpfung von Hamas Teil einer politisch-militärischen Strategie Israels im Umgang mit seinen besetzten bzw. ihm ausgelieferten Gebieten ist, worin besteht dann die „Konfliktlösung“, die offensichtlich jede Regierung in Jerusalem kurz-, mittel- und langfristig implementieren möchte?
3.Als Nachfolgestaaten des Nazifaschismus haben Deutschland und Österreich eine besondere Verantwortung für das Existenzrecht der Juden im Staat Israel und dessen Sicherheit.
Verdankt sich die unerschütterliche Parteilichkeit von Politik und öffentlicher Meinung für den jüdischen Staat wirklich einem moralischen Engagement für die Opfer des Holocaust? Wieso genießen dann Sinti & Roma, Schwule und Behinderte – von Kommunisten ganz zu schweigen! – hierzulande nicht wenigstens einen Bruchteil der Wertschätzung und Hochachtung, den die Juden in Israel genießen? Gibt es da nicht ein politisches Interesse, das den Staat Israel zum unverzichtbaren Partner des demokratischen Imperialismus im Nahen Osten gemacht hat und wie verträgt es sich mit dem real existierenden Antisemitismus?
4.Die „friedliche Lösung des Nah-Ost-Konflikts“ ist die uneingeschränkte Anerkennung des Existenzrechts Israels und des Rechts der Palästinenser auf einen eigenen Staat auf der Westbank des Jordan und im Gazastreifen.
Wieso ist diese Formulierung der amtlich politischen Korrektheit immun gegen die von Israel und seinen Verteidigungsstreitkräften in 7 Kriegen gesetzten Fakten? Wäre ihre Realisierung nicht eine einzige Zumutung für beide Parteien: Die Palästinenser in einem „Homeland“ dem nicht bloß die Überlebensmöglichkeiten für seine Bewohner fehlen, sondern die elementarsten Attribute von Souveränität abgingen, würden damit auf Dauer und international anerkannt, womöglich auch noch gefördert, an der Ost- und Südgrenze als Staat institutionalisiert, dessen einzige Raison der Revanchismus gegen Israel ist!? Wie passt die immer offensivere israelische Sabotage einer zweiten Staatsgründung in Palästina zur europäischen Möchtegern-Patenschaft für ein völkerrechtlich anerkanntes Palästinenserreservat? Trägt sich so womöglich die Unzufriedenheit mit dem grenzen- und schrankenlosen Sicherheitsinteresse des Judenstaates vor?
www.gegenstandpunkt.com