http://www.cafe-morgenland.de/sub01/2006.08.04_Wenn%20die%20Masken%20fallen....
Wenn die Masken fallen...
* was der Antisemit sich wünscht, was er vorbereitet, ist der Tod des Juden (Jean Paul Sartre)
Am Abend des 1. August des Jahres 2006, fand in der Stadt Thessaloniki ein Ereignis statt, das nicht mal diejenigen, die die Illusion hatten, dass sie einigermaßen über den Antisemitismus der griechischen traditionellen Linken Bescheid wussten, ahnen konnten:
Eine Meute des Jugendverbandes und der Partei der griechischen Kommunisten (nach einer massenhaften Manifestation einer antisemitischen Hysterie) sprengten die Bullenkette (wie sie stolz in Rizospastis - ihrem Parteiorgan -, schrieben), die das Mahnmal des Holocaust am Freiheitsplatz (Platia Elefterias[1]) schützte, und schändeten das Mahnmal mit Fotos gegen den Krieg im Libanon.
Der Bruch mit dem Tabu: der Achtung der Erinnerung an die Opfer der Nazis, nicht durch Faschisten, sondern von Personen, die sich Linke nennen, ist der vorläufige Höhepunkt einer Reihe von phrasenmäßigen und praktischen antisemitischen Äußerungen, in denen die griechische KP (kke) eine avantgardistische Rolle spielte.
So haben wir das Phänomen, dass ausgerechnet die gesetzestreueste Partei der Linken, dass die bravste Organisation gegenüber den Polizeianweisungen, mit äußerster Militanz gegen die uniformierte Arbeiter vorgeht, einzig und allein, um das Mahnmal zur Ehrung der Opfer des Nationalsozialismus, das nach vielen intensiven Versuchen, nach vielen Jahren errichtet wurde, zu schänden.
Die Schändung des Holocaust-Mahnmals und die Jubelfreude der antisemitischen Meute wirken als Parole für das Aufflammen eines Klimas, das nur zum Pogrom führen kann: Zu Angriffen gegen diejenigen, die als Zionisten gelten. Die so genannte Linke spricht inzwischen offen in ihren Foren, indem sie Verschwörungstheorien über die Rolle von KIS (Zentralrat der Israeliten in Griechenland) streut.
Wir stehen solidarisch zu der Protesterklärung gegen die Schändung des Mahnmals der israelitischen Gemeinde von Thessaloniki, die u.a. betont: Dieses Mahnmal, das 1997 von Präsident Konstantinos Stephanopoulos eingeweiht wurde, wurde seitens des griechischen Staates der Erinnerung an die 50.000 griechischen Juden von Thessaloniki gewidmet, die von den Nazis vernichtet wurden. Jeglicher Versuch, dies mit anderen Ereignissen in Verbindung zu bringen ist daneben und beleidigt die Erinnerung an diese unschuldige Opfer.
Wir verurteilen diese Schändung als eine ekelhafte antisemitische Tat und rufen all diejenigen auf, die nicht dem antisemitischen Hass und antisemitischen Ideologien verfallen sind, Widerstand gegen solche Taten und Solidarität mit all denjenigen zu üben, die Gefahr laufen, Opfer antisemitischer Angriffe zu werden.
Gegen die Schändung der Holocaust-Mahnmale.
Solidarität mit den israelitischen Gemeinden, mit den Jüdinnen und Juden in Griechenland.
3. August 2006
Café Morgenland
Terminal 119 - für die gesellschaftliche und individuelle Autonomie
[1] An diesem Platz fanden 1942 das Zusammentreiben und darauf folgende öffentliche Demütigungen und Erschießungen von Juden durch die Nazis statt, deswegen befindet sich das Mahnmal dort, wodurch es zu einer besonderen historischen Bedeutung gelangt dort zu demonstrieren!
http://jungle-world.com/seiten/2006/32/8262.php
Hört die Signale
Griechenland. Mit einer avantgardistischen Aktion haben sich die griechische KP und ihr Jugendverband nach Angaben der Gruppe Café Morgenland profiliert. Am Dienstag der vergangenen Woche schändeten deren Anhänger in Thessaloniki demnach das Holocaust-Mahnmal; sie durchbrachen die Polizeikette, die das Mahnmal am Freiheitsplatz schützen sollte, und bedeckten es mit Fotos, um gegen den Krieg im Libanon zu protestieren. Vorangegangen sei die »Manifestation einer antisemitischen Hysterie«. Auf dem Freiheitsplatz hatten die Nazis im Jahr 1942 die thessalonikischen Juden zusammengetrieben, bevor sie sie erschossen. Das Mahnmal, das den 50 000 ermordeten griechischen Juden von Thessaloniki gewidmet ist, wurde erst im Jahr 1997 errichtet.
In der Erklärung von Café Morgenland heißt es: Auffällig sei, dass ausgerechnet die Partei, die sich ansonsten immer brav an alle Gesetze und Polizeianweisungen halte, »mit äußerster Militanz gegen die uniformierten Arbeiter vorgeht, einzig und allein, um das Mahnmal zur Ehrung der Opfer des Nationalsozialismus, das nach vielen intensiven Versuchen, nach vielen Jahren errichtet wurde, zu schänden«. (ke) _____________________________________________________________________ Der WEB.DE SmartSurfer hilft bis zu 70% Ihrer Onlinekosten zu sparen! http://smartsurfer.web.de/?mc=100071&distributionid=000000000071