Also ich will einerseits keinen "nähreren kontakt mit der kjö", andererseits finde ich, unsere rubrik "pröbstling der saison" (=antrag zur umbenennung!) ist momentan verweist. ich finde Roland könnte den text noch ein wenig polemischer fassen und dorthin stellen. wer den kapitalismus dermaßen plakativ zum system mit "verteilungsproblem" stilisiert, hat echt eine auszeichnung verdient. aber Nora, ich bin ganz bei dir: hoffentlich folgt keine auseinandersetzung ;-)
lg Markus
Nora Hermann wrote:
also ich bin nicht sehr überzeugt ... eine kritik macht man/frau doch hauptsächlich, um eine diskussion zu beginnen. was willst du denn von der KJÖ??? der text wirkt doch auf unserer hp völlig deplaziert, wir sind keine lob- und tadel-verteil-maschine. ich wusste gar nicht, dass du gerne lehrer oder juror geworden wärst, aber unsere hp ist doch nicht dazu da, an leute, die sich für uns null interessieren, ungefragt und unmotiviert goldene himbeeren bzw. schlechte noten auszuteilen!
wenn du willst, können wir drüber reden, ob wir ihnen als go dogma deine kritik erstmal als e-mail schicken wollen und dann mit ihnen persönlich drüber reden, wenn sie mit uns reden wollen. aber so find ich's irgendwie seltsam und auch recht peinlich - also ICH such KEINEN streit. schon gar nicht mit der KJÖ - so wichtig sind sie mir dann auch wieder nicht.
ein streit, lieber roli, ist nämlich eine wichtige sache und kein halbherziger rempler en passant, weil einem grad fad ist! ein streit führt zu einer profunden kenntnisnahme des gegners und erfordert zeit und anteilnahme. wenn du das willst, klär das persönlich mit ihnen - ausser alle anderen von uns wollen auch in engeren kontakt mit der KJÖ treten. im übrigen stell ich beispielsweise auch nicht jede politische auseinandersetzung, die ich führe, auf unsere hp - dafür ist sie nämlich im grunde nicht da.
oder versuchst du einen stellvertreterkrieg anzufangen, weil uns die Grazer im moment ignorieren? falls es das ist, lass es einfach!
lg n
p.s. und komm bloss nicht mit dem gegen-argument, dass der text, den du kritisierst, total dumm ist - was willst du? hallo! das ist die KJÖ!!
was haltet ihr von folgendem Text? Den würd ich gern auf unsere hp stellen.
lg, Roland
Kurz, bündig und voll daneben
Wer am Profitmachen nichts auszusetzen hat, soll von der Verteilung schweigen!
Die KJÖ sammelt Geld und wirbt für eine Kampagne „Reichtum gerecht verteilen“ und konstatiert fassungslos, weil unbegriffen: „Geld fehlt an allen Ecken und Enden! – mit dieser Begründung wird der Sozialstaat kaputtgespart, der Bildungsbereich finanziell ausgehungert und Arbeitsplätze wegrationalisiert.“ Aber diese Nachwuchsrevisionisten merken andererseits wieder, dass “Österreich eines der reichsten Länder der Welt“ ist. Ein Widerspruch oder eine Folge von ersterem? Also, von wegen an „allen“ Ecken und Enden. Weil das Geld in der „Ecke“ der Arbeiterklasse „fehlt“, sammelt es sich in den Ecken von Kapital und Staat. Warum das so ist und in dem System so sein muss, interessiert die KJÖ nicht die Bohne.
Anstatt einer Erklärung folgen weitere Beispiele für die verwerfliche Moral des Kapitalismus. „Jedes Jahr fahren die großen Unternehmen Milliardengewinne ein. Die Eigentümer der Banken und Konzerne eignen sich den ganzen Profit an, während der Masse der Bevölkerung mehr und mehr weggenommen wird.“ Das ist nun mal die Eigenschaft des Profits: sich auf der Seite des Eigentums anzusammeln, sich dort zu akkumulieren! Durch die Arbeit der Bevölkerung! Wie denn sonst? Darum ist es auch nicht verwunderlich, sondern folgerichtig, dass der „gesellschaftliche Reichtum … so eingesetzt [wird], wie es den Reichen und Herrschenden nützt.“
Weiter im Sündenregister von Staat und Kapital. „Anstatt Frieden zu sichern, wird zum Krieg gerüstet“ - so funktioniert imperialistische Friedenssicherung! „Anstatt die Arbeitszeit zu verkürzen, nimmt der Druck am Arbeitsplatz immer mehr zu“ - wo käme den sonst der ganze Reichtum her? Und um noch mal zu unterstreichen, dass sie den Zweck der demokratischen Marktwirtschaft nicht verstehen wollen, folgt als letzte krönende Anklage: „Anstatt die Gewinne der Unternehmen gerecht zu verteilen, schafft man immer mehr Armut“. Das wäre ja noch schöner. Zuerst lässt man die Kapitalisten Gewinne machen, um sie ihnen dann zwecks „gerechter Verteilung“ wieder wegzunehmen. Das ist absurd. Warum dann erst überhaupt Gewinne machen lassen? Wo Gewinne gemacht werden, haben zwangsläufig andere, die Arbeiterklasse, schon verloren. Wenn Gewinne gemacht werden, sind sie auch bereits gerecht, nämlich sachgerecht verteilt! Wer am Profitmachen nichts auszusetzen hat, soll von der Verteilung schweigen!
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