servus, liebe leut!
roland, dein kommentar sitzt. mond, deine anfuegung sitzt noch tiefer. dogma, eure arbeit ist erfreulich. verzeiht mir, dass ich nie vorbeikomme - finanzielle unruhe stoert meinen tagesablauf schon seit wochen. ansonsten, liebe gruesse und eine benachrichtigung im anschluss (wen es interessiert!)
ciao
Mladen ______________________________________________________________
Die Bibliothek Von Unten lädt zum freitäglichen Filmabend!
Freitag, 1. Februar 2008 Bibliothek und Lesecafe ab 17:00 Film ab ca. 20:00 Wipplingerstr. 23, 1010 Wien im Halbstock unter der Brücke
"Alles ist erleuchtet" Regie: Liev Schreiber, 2005 nach dem Roman von Johnathan Safran Foer
Die Erinnerung ist das zentrale Motiv in Liev Schreibers Regiedebüt Alles ist erleuchtet. Es zieht sich durch den Film als eine objektverhaftete, traumatische, flüchtige und nicht zuletzt zwanghafte Form der Geschichtsschreibung. Nicht die von Michel Foucault beschriebene totale Historie, sondern der Punkt, an dem sich das individuelle Leben in den großen Fluss der Geschichte einschreibt. Wie diese singulären, fast verklungenen Stimmen sich Gehör verschaffen können, ohne vom Raunen der Geschichte übertönt zu werden, davon erzählt Alles ist erleuchtet. Jonathan Safran Foer ist Autor und Hauptfigur dieser Sinnsuche, und sein gleichnamiger Roman ist vor einigen Jahren in den Feuilletons als kleiner Geniestreich gefeiert wurden.
Jonathan, gespielt von Elijah Wood, ist der Zwangs-Charakter in Alles ist erleuchtet. So tadellos wie sein Anzug und seine regungsloser Seitenscheitel sitzen, so penibel organisiert ist seine Sammlung von Alltagsgegenständen - als könnte er im Arrangement des Alltäglichen (jedes Objekt ist in einem kleinen Plastikbeutel an seine Zimmerwand geheftet) der Entropie um sich herum Herr werden. Ein altes Foto hat ihn in die Ukraine geführt, der Heimat seiner Familie. Hier, in einem kleinen Städtchen namens Trachimbrod, hat ein Mädchen einst seinen Großvater vor den Nazis gerettet. Auf seiner Suche nach der unbekannten Frau wird Jonathan von dem jungen Alex (Eugene Hutz) und dessen Großvater, einem launischen Antisemiten, begleitet. Durch diese seltsame Konstellation gewinnt der Film zunächst an Dynamik, ihre Reise durch das ukrainische Hinterland entlarvt kulturelle Missverständnisse sowie spezifisch popkulturelle Übersetzungsdefizite, die sich bis in die grandios verdrehte Sprache des Möchtegern-Homeboys Alex fortschreiben. Jonathan, oder Jonfen, wie Alex ihn nennt, scheint in dieser Welt völlig fehl am Platz. Ein Vegetarier in einem Land, das die Kartoffel nicht ohne den Schweinebraten kennt...
die Bibliothek-vonunten read-resist-rebel-revolt Wipplingerstraße 23 1010 Wien
Öffnungszeiten: Mittwoch und Freitag 17-20 Uhr