ich hab dabei nicht von "unseren" loesungen. gesprochen sondern von allen moeglichen loesungen.
schon mal was vom fell des baeren gehoert? wir haben den revolutions-baeren noch lange nicht!
eh. worum es in meinem artikel geht ist auch nicht um die revolution sondern bestenfalls in einer beschreibung wie leute die eine grundlegende system veraenderung suchen zu einem modus kommen koennen in dem sie gemeinsam einen plan dafuer entwicklen.
auch halte ich das asf nicht fuer das forum, in dem sowas diskutiert werden muss.
wo sonst? das ASF ist das forum wo "nach einer anderen welt" gesucht wird. it geradezu ideal. das ASF ist der platz wo alle zusammen kommen die diese welt gegen den neoliberalen mainstream veraendern wollen.
das ist der minimalkonsens - frag doch mal "alle" ob sie auch fuer die aufhebung des privateigentums, das verschwinden der klassen und das ende der warenproduktion sind....das waeren dann naemlich die momente von revolution
bestreitet niemand dass sich im offenen ASF raum auch luschis tummeln die nicht an grundlegender systemveraendrung interessiert sind, oder welche die die notwendigkeit fuer eine solche noch nicht ganz erkannt haben. aber zumindest die dort sind sind offen dir zuzuhoeren wenn du eine solche notwendigkeit gut begruenden kannst. die von walter baier organisierte 5 teilige marxismusserie ist z.b. gut angekommen. ebenfalls sehr gut besucht war die "live after capitalism" veranstaltung...
aber wie gesagt: NIEMAND behauptet dass alle die am ASF sind schon revolutionaere einsichten haben. was ich behaupte ist dass viele leute die sich dort treffen dafuer offen sind. darum sollte man/frau hingehen.
verstehe ich nicht. wie revolutionaer das ASF ist oder nicht ist nicht festgelegt durch irgendwelche "kaptialverhaeltnisse" oder nicht. oder zumindest nicht mehr oder weniger festgelegt als in unseren eigenen diskussionen.
um meine obige charakterisierung verstehen zu koennen, muesste man marx begreifen wollen, der sagt das naemlich: die herrschenden gedanken, sind die gedanken der herrschenden (d. h. was immer sich so ein untertan ausdenken kann, wurde schon vorher in den gedankenspenden der herrschenden zustaende angedacht bzw. vorweggenommen (=diskurse), und die fuehren ganz sicher keinen diskurs in den kategorien ihrer eigenen beseitigung, allerhoechstens in den kategorien ihrer verbesserung).
ja, aber wenn man aus dieser einsicht die schlussfolgerung ziehen wuerde die du ziehst: "es hat keinen sinn dort hinzugehen weil dort sind eh nur reformistische luschis" dann ist das nicht der schluss den marx gezogen hat. weil der hat tatsaechlich versucht diesen zustand (welche gedanken herrschen) zu aendern und hat sowas wie das manifest geschrieben etc..etc..
das ASF ist ein platz wo so etwas heute versucht werden muss. kann natuerlich auch misslingen.
im uebrigen kann man das argument von dir auch auf uns selbst anwenden... desshalb muessen wir im prozess der aenderung auch erst uns selbst erziehen..siehe feuerbachthesen..
wenn du meinst dass dort zuwenig ueber das kaptialverhaeltniss nachgedacht wird dann kannst du hingehen und einen workshop darueber halten. dort erreichst du zumindest leute die zuhoeren und die das interessiert (im gegensatz zur breiten oeffentlichkeit) und anderseits auch leute die das nicht ohnehin schon alles wissen (so wie in unseren kreisen..)
mond bitte! LIRE LE CAPITAL kann ich nur einen althusser-satz zitieren, wer die revolution will, sollte zumindest auch was fuer seine geistige beweglichkeit tun, weil's halt so einfach nicht ist. aber bitte selbsttaetig wenn schon - wenn's immer wen zum anschieben braucht, dann ist das postulat der muendigkeit eh obsolet und ohne muendige individuen spielts ned amal emanzipation geschweige denn revolution.
die TUN eh was. sie gehen hin und versuchen sich zu bilden und ihre ideen austzutauschen. das ist schon recht viel im vergleich zu dem was andere tun. und auch nicht weniger als das was wir bei unseren dogma zusammenkuempften tun. aber wenn du, wie gesagt, denkst dass die dort noch etwas input brauchen der ihre gedanken mehr auf die eine oder andere richtung bringt dann bleibt es dir offen etwas zu tun und dort naechstes jahr auch einen workshop zu organisieren..
im uebrigen bin ich nicht der meinung, dass dort zu wenig ueber das kapitalverhaeltnis nachgedacht wird, sondern gleich gar nicht, was aber auch nix macht, weil's ja dem asf ueberhaupt nicht um dessen aufhebung geht. der satz lautet ja bekanntlich: "eine andere welt ist moeglich", es geht nicht darum, ob eine solche auch eine jenseits des weltweit praktizierten tauschverhaeltnisses sein soll, denn das steht ganz absichtsvoll ueberhaupt nicht dort. vielleicht eher eine andere welt, die "weder rechts noch links ist", sondern "sozial" und "regional"? oder was alles noch...
das ist dein vorurteil. das kannst du nur behaupten weil du nicht dort warst. der slogan "eine andere welt ist moeglich" beinhaltet natuerlich auch die idee einer welt jenseits des kapitalismus. davon haettest du dich in vielen der veranstaltungen ueberzeugen koennen...
das ASF selbst will kein subjekt sein. dazu gibt es das TsB (treffen der sozialen bewegungen das immer am sonntag nach dem ASF stattfindet).
und wer soll dann bitte die welt aendern? das asf bitte nicht, obwohl es den satz postuliert? also das ist echt sozialdemokratisch! lupenreinst!!! o je! das wird noch tiefer als die gruenen werden, wetten?
aendern koennen die welt nur wir. die sozialforen in ihrer jetztigen form sind eben bewusst nicht subjekt sondern diskussionsforum. aber zu klaern was zu tun ist ist ja schon mal ein wichtiger erster schritt. die welt veraendern koennen dann wir bzw die organisationen die dort mitmachen etc..etc..
die arbeiterInnenbewegung im 19. jahrhundert hatte es wohl auch etwas leichter: sie war homogener und der feind war leichter erkennbar..etc.. etc..
das mit der homogenitaet ist ein mythos...
es stimmt sicher nicht absolut aber war doch deutlich andere situation..
kaempfen um des kaempfens willen ist wie reden um des redens willen - schlicht nervig. aber ich unterstelle mal, ...
genau das ist leider das problem an deiner argumentation: dass du staendig unterstellst..
und konstruieren ist noch wesentlich muehsamer als suchen...
niemand hat gesagt dass die aufgabe leicht ist..
lg mond.