Liebe gods,
der Brief wird unter "KPÖ-Grundorganisation Dogma, Gen. Martin Just, Judith Götz" und der Angabe unserer Homepage an den Falter geschickt.
Wir können froh sein, wenn der Lesy überhaupt gedruckt wird, deshalb wird es wenig bringen, wenn wir darauf bestehen, dass eventuelle Kürzungen nur in Rücksprache mit uns erfolgen. Ob der Brief als Gastkommentar unterkommt ist auch sehr zweifelhaft, denn das würde zeitraubende Verhandlungen mit dem Falter bedeuten und in die nächste Ausgabe käme der Brief sicher nicht mehr rein. Also hoffen wir, dass sie ihn in irgendeiner Form bringen...
LG Roland
Dass sich der Falter" Sorgen um Einigkeit und Krise der KPOE macht, finden wir interessant. Dass im betreffenden Artikel Sozialdemokraten aller Couleurs (in ihren Erscheinungsformen als bekannte oesterreichische Gesellschaftswissenschaftler) dazu angehalten wurden, ihr gute Ratschlaege zu erteilen ebenso. Denn eines ist doch klar: wenn die KommunistInnen das politische Bild nicht mehr stoeren wuerden, muesste sich die versammelte Schar der Untertanen keine Sorgen mehr darueber machen, dass kuenftig friktionsfrei Herrschaftsinteressen gewahrt werden koennen - da kann man/frau sich bei der Sozialdemokratie ganz sicher sein und beruhigt schlafen gehen. Die Idee, dass KommunistInnen die besseren, weil links stehenderen SozialdemokratInnen werden sollten, wie etwa Anton Pelinka meint, ist zwar nicht neu, war aber immer schon schlecht. Wir duerfen daran erinnern, dass es bereits eine Sozialdemokratie gibt und die sozialdemokratisiert was das Zeug haelt und zwar super-konsequent und auch nach allen Richtungen: links von der Sozialdemokratie steht die linke Sozialdemokratie und das genuegt. Wem es nicht genuegt, kann mit Marxens Kritik des Gothaer Programms" ueber die linke Sozialdemokratie gut ablachen - nach einer solchen Lektuere moechte aber sicher kein Kommunist und keine Kommunisten neuerlich Stoff fuer Realsatiren abgeben - danke fuer Backobst.
Natuerlich wird der Kommunistischen Partei auch dringend Ideologiefreiheit" anempfohlen, im Artikel stellvertretend durch den Soziologen Reinhold Knoll, denn wer setzt sich schon gerne mit dem Zwang auseinander, den Ware, Preis und Wert auf das Subjekt ausueben, das gezwungen ist, seine Arbeitskraft auf den Markt zu tragen, um sie dort womoeglich nicht mal verkaufen zu koennen. Wer will schon was ueber Emanzipation hoeren, wenn doch die verstaatlichte Sozialdemokratie Sozialgeschenke verteilt, und dass das stets Geschenke waren, laesst sich daran ablesen, wie schnell sie immer mickriger ausfallen. Die Kommunistische Partei OEsterreichs ist mittlerweile die einzige oesterreichische Partei, die in ihrem Programm das Ziel der Aufhebung des Privateigentums stehen hat! Au, das tut weh, daher schnell Ideologiefreiheit einmahnen, damit niemand mehr auf diese Denkmoeglichkeit kommen kann.
Das heuchlerische Mitleid, dessen sich der Artikel hinsichtlich ideologischer Fluegelkaempfe und Spaltungsgefahr befleissigt, aendert auch nichts daran, dass Auseinandersetzungen ueber Theorie und Praxis, Analyse und Kritik seit Karl Marx zum Sozialismus/Kommunismus dazugehoeren und dass die zweitaelteste kommunistische Partei der Welt (nach Aufloesung der KPdSU hinter der KP Finnlands) das wohl nicht allzu sehr erschuettern wird, nachdem sie der traditionelle und Flaechen deckende oesterreichische Antikommunismus ja auch nie erschuettern konnte. Letzterer ist auch der Grund fuer die Nichtvertretung der KPOE im oesterreichischen Parlament und nicht, wie das der Artikel suggeriert das Bild, das die KPOE womoeglich abgibt, denn das Bild, das eine Partei in OEsterreich so abgibt, war noch nie ein Grund, nicht im Parlament zu sein.
mit freundlichen Gruessen
KPÖ-Grundorganisation Dogma, Gen. Martin Just, Judith Götz http://god.kpoe.at
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