... werde zum dauergast im 7stern werden. montag bin ich jedenfalls dort! dogmatische empfehlung!! Markus
KINOKIS MIKROKINO IM 7*STERN
Politische Filmabende, am 1. und 3. Montag des Monats. UKB 4 Euro Im Café & Kulturzentrum 7*STERN | Tel: 0699-1-5236157 | http://7stern.net 1070 Wien, Siebensterngasse 31 (Ecke Mondscheingasse, >13A/49)
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Einladung #108
Montag, 1. Maerz 2004, 20 Uhr KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT: SAMIR FORGET BAGHDAD BILD, GEDAECHTNIS UND SUBJEKTIVITAET IM NAHEN OSTEN
Forget Baghdad Regie: Samir. Mit: Shimon Ballas, Moshe (Moussa) Houri, Sami Michael, Samir Naqqash, Ella Habiba Shohat. D/CH 2002, 110 Min., arab., engl., hebr. mit dt. Kommentar und Untertitel, Video.
<Der Dokumentarfilm <Forget Baghdad> portraetiert vier irakisch-juedische Kommunisten im israelischen Exil. (...) Daheim im Irak waren die vier Protagonisten des Films von ihrem Selbstverstaendnis her <proletarische Internationalisten>, ihre juedische Herkunft irrelevant. Doch nicht fuer ihre Umwelt. Spaetestens ab Anfang der fuenfziger Jahre passten sie nicht mehr ins Konzept des erstarkenden irakischen Nationalismus, den sie paradoxerweise als Kommunisten unterstuetzt hatten. Nach dem <Farhud>, dem <brutalen Schlag>, als Juden auf den Straszen Bagdads ermordet wurden, flohen sie nach Israel. Doch dort wurden sie nicht mit offenen Armen empfangen, sondern erlebten, diesmal als orientalische Juden, rassistisch motivierte Demuetigungen und Diskriminierungen. (...) Alle vier sind sie Schriftsteller, daneben arbeiten sie als Literaturwissenschaftler, Journalisten oder Herausgeber. Sie sind nicht nur sprachgewandte und analytisch denkende Interviewpartner; ihre Biografien spiegeln auch in besonders eindruecklicher Weise den Schock der kulturellen Entwurzelung. Doch Samir belaesst es nicht bei dieser Bilanz, sondern stellt den alten Männern eine juengere Frau zur Seite, die ihre Tochter sein koennte: Die in Israel geborene irakischstaemmige Filmwissenschaftlerin Ella Shohat, deren Leben - wie das Samirs - ein Beispiel dafuer ist, wie irakische <Secondos> sich zwischen den Kulturen eine neue Heimat suchen. Shohat lebt heute in New York, wo sie unter anderem die Folgen des Zionismus für die orientalischen Juden erforscht. Ihre Ausfuehrungen zur laecherlichen Figur des arabischen Juden in historischen israelischen Filmen ergaenzt Samir mit Ausschnitten aus solchen <Borekas-Filmen> sowie mit Sequenzen aus alten Revue-, Propaganda- und Unterhaltungsfilmen, die die Klischees <des Juden> und <des Arabers> reproduzieren. <Forget Baghdad> ist ein vielschichtiger, anspruchsvoller, an Informationen und Bildern aeuszerst dichter Film, der eindruecklich von der Tragoedie der kulturellen Entwurzelung erzaehlt. Zwar ist er mit den vielen Interviewsequenzen und unzaehligen Zwischentiteln etwas zu sprachlastig und didaktisch ausgefallen. Dennoch: Gerade in einer Zeit, in der im Nahen Osten die Feindbilder geschuert werden, beruehrt dieser Film, der eine verschwundene, verlorene Welt in Erinnerung ruft, ein Bagdad, in dem Juden und Araber einst friedlich nebeneinander lebten.> (Bettina Spoerri)
Gespraech mit Samir, Regisseur von <Forget Baghdad>.
Samir, Regisseur und Produzent, Zuerich; geboren 1955 in Bagdad, Irak. Nach der Schule fuer Gestaltung in Zuerich Lehre als Typograph, Ausbildung zum Kameramann in einer groszen schweizerischen Filmproduktion; in den neunziger Jahren Arbeit für etliche deutsche Sender (ZDF, WDR, SAT 1, Pro 7) als Regisseur von Fernsehfilmen und Serien; neben seiner filmischen Taetigkeit Arbeiten im Bereich der bildenden Kunst; politische Videoarbeit; zusammen mit Werner Schweizer 1994 Gruendung der DSCHOINT VENTSCHR FILMPRODUKTION.
Link:
Dschoint Ventschr Filmproduktion, Zuerich http://www.dschointventschr.ch/
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Vorschau:
#109 Montag, 8. Maerz 2004, 18.30 h KINOKIS MIKROKINO IM WUK IM RAHMEN VON KUENSTLERINNEN AGIEREN NACH DEM TOD VON SEIBANE Ausstellung, Konzerte, Filme, Diskussionen, Abschlussfest 2.3.-15.3. im WUK Projektraum http://www.gale.at
18:30 19:45
Schwarzfahrer Pepe Danquart, BRD 1993, 12 Min., Video, dt. V. Ein Afro-Amerikaner wird von einer aelteren Dame in der Straszenbahn rassistisch beschimpft. Niemand tut etwas. Ein Fahrscheinkontrolleur steigt ein. Da passiert es... Vielfach ausgezeichneter Kurzfilm über Alltagsrassismus in unseren Städten.
Wir sind schon da! Ein Film ueber die Sans Papiers FrauenLesben Filmcollectif Berlin, F/BRD 1997, 63 Min., Video, dt. V. In diesem Video erzaehlen fünf Frauen der Sans Papiers von der Entstehungsgeschichte und den Hintergruenden, von der Organisierung der Frauen innerhalb der Sans Papiers und ihren wichtigsten Forderungen, z.B. dem eigenstaendigen Aufenthaltsrecht für Frauen. Sie stellen ihre Situation der Rechtlosigkeit und Marginalisierung in den Laendern des Nordens ausdruecklich in einen Zusammenhang mit der Geschichte der Kolonisierung und Sklaverei sowie mit dem heute herrschenden Nord-Sued-Verhältnis. Madjiguène Cissée vom Kollektiv der Sans Papiers in St. Bernard formuliert es so: <Unsere Forderungen gehen weit ueber die Regulierung unserer Papiere hinaus. Es ist sicher, dasz unser Kampf, den wir - als Volk aus dem Sueden, das hier in Europa lebt - fuehren, die Frage nach der Nord-Sued-Beziehung stellt.>
Link:
Pajol, ein Netzwerk der Sans papiers und Anti-Abschiebungs-Kampagnen in Frankfreich http://pajol.eu.org/
20:00 21:45
Injustice Ken Fero & Tariq Mehmood, UK 2001, 98 Min., Video, engl. Zwischen 1969 und 1999 starben in Groszbritannien ueber 1000 Personen in Polizeigewahrsam. Kein einziger Polizist wurde jemals fuer einen dieser Todesfaelle verurteilt. Ken Fero und Tariq Mehmoods engagierter und kontroversieller Film dokumentiert Todesfaelle in Polizeigewahrsam ueber einen Zeitraum von von sechs Jahren. Er zeigt den Kampf der Hinterbliebenen fuer Gerechtigkeit. Er klagt den andauernden Rassismus im Zentrum des britischen Justizsystems an und feiert die Solidaritaet der FreundInnen und Familien. Seit seiner Urauffuehrung versucht die britische Polizei den Film zu verbieten und Auffuehrungen zu verhindern, indem z. B. die auffuehrenden Kinos bedroht werden. Eingeschuechterte Kinos sagen Vorfuehrungen ab. An einem Ort verbarrikadierte sich das Publikum in der Halle und erzwang so die Vorfuehrung. <One of the most despairing and powerful films ever made in this country.> The Guardian
Links:
Website zum Film http://www.injusticefilm.co.uk
Website von Inquest, einer Kampagne, die sich mit den Todesfaellen in Polizeigewahrsam beschaeftigt http://www.inquest.org.uk/
telepolis-Artikel zum Film und zum Thema http://www.heise.de/tp/deutsch/html/result.xhtml?url=/tp/deutsch/ inhalt/co/9757/1.html&words=Injustice
#110 Montag, 15. März 2004, 19 Uhr KINOKIS MIKROKINO PRAESENTIERT: HANNE HIOB DIE ERMITTLUNG 40 JAHRE FRANKFURTER AUSCHWITZ-PROZESS
Die Ermittlung. Oratorium in 11 Gesaengen Regie: Peter Schulze-Rohr. Buch: Peter Weiss. Mit: Horst Beck, Pinkas Braun, Ida Ehre, Heinz Giese,Viktor S. Goertz, Hellmut Lange, Hanne Hiob, Josef Schaper. D 1966, 155 Min., dt. V., Video. Vor 40 Jahren - zwischen Dezember 1963 und August 1965 - fand in Frankfurt am Main der Auschwitz-Prozess statt, in dem die fuer das Funktionieren der Vernichtungsmaschinerie Verantwortlichen vor Gericht standen. Am 19. Oktober 1965 fand an 15 Orten in Ost- und Westdeutschland die Urauffuehrung des dokumentarischen Theaterstueckes von Peter Weiss statt, welches die Fakten ueber Auschwitz darstellt, die im Prozess von ueber 300 Zeugen zur Sprache gebracht wurden. Elf Gesaenge beschwoeren den Ablauf der Menschenvernichtung in Auschwitz herauf, vom ersten, dem <Gesang von der Rampe> mit der <Selektion>, der Auswahl der Haeftlinge fuer die Ermordung, bis zum letzten, dem <Gesang von den Feueroefen>, der Massenverbrennung der Leichen in den Krematorien, in denen im Sommer 1944 bis zu 20.000 durch Gas vergiftete Haeftlinge taeglich vernichtet wurden. 1.350.000 Juedinnen und Juden aus ganz Europa, sowie Zehntausende Zigeuner und sowjetische Kriegsgefangene wurden in Auschwitz umgebracht. Der Text beruht auf den Prozessakten, den persoenlichen Prozessbesuchen des Autors und den Prozessberichten, die Bernd Naumann fuer die <Frankfurter Allgemeine Zeitung> geschrieben hat. Es werden Taeter und Opfer miteinander konfrontiert, und auf diese Weise wird, gerade durch den Verzicht der Rekonstruktion individueller Erlebnisse und die Betonung der funktionalen Aspekte, das Grauen dieser Toetungsfabrik deutlich. Zugleich wird die Moeglichkeit gezeigt, dass sich Aehnliches wiederholen koennte, und die Notwendigkeit, dies zu verhindern. Eine Woche nach den ersten Theaterauffuehrungen brachten alle deutschen Radio-Sender eine Hoerfunkfassung des Stuecks, im Maerz 1966 sendete die ARD die Fernsehversion in der Regie von Peter Schulze-Rohr. Das Stueck und der Film stehen exemplarisch für die zweite Phase der Beschaeftigung mit der Shoa seit 1945 in Deutschland, die der Frankfurter Auschwitz-Prozess ausloeste.
<Es gab kein Entrinnen, es gab nur die Feigheit des Abschaltens oder die Bequemlichkeit des Umschaltens. Und, dasz es kein Entrinnen gab, dieser Zwang des Mit-Denkens, nicht des Mit-Fuehlens, spricht fuer die Intensitaet der Auffuehrung, fuer ihre Qualitaet. Ueber das Niveau des Ensembles braucht man kein Wort zu verlieren, das Fernsehen kann sich die besten Darsteller leisten.> (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1966)
Gespraech mit Hanne Hiob, Schauspielerin in <Die Ermittlung>.
Hanne Hiob wurde 1923 in Muenchen als Tochter von Marianne Zoff und Bert Brecht geboren. Film- und Theaterarbeit in Berlin, Hamburg, Zuerich und Muenchen. 1959 war sie in der Urauffuehrung von Brechts <Die heilige Johanna der Schlachthoefe> durch Gustaf Gruendgens in Hamburg die Johanna. Am Berliner Ensemble spielte sie diese Rolle 1968. Politische Aktionen und Straszentheater, u. a. Anfang der 80-er Jahre <Idylle einer deutschen Kleinstadt> gegen Josef Mengele, nach der deutschen Wiedervereinigung <Buero Mahagonny / Anachronistischer Zug>.
Hanne Hiob, Gerd Koller (Hg.): <Wir verreisen...> In die Vernichtung. Briefe 1937-1944. Berlin: Aufbau Taschenbuch Vlg. 1998, ISBN 3746613957.
Links:
Robert Cohen: The Political Aesthetics of Holocaust Literature: Peter Weiss's <The Investigation> and Its Critics (> History and Memory, Volume 10, No. 2, Fall 1998, Univ. of Indiana Press) http://iupjournals.org/history/ham10-2.html
Dokumente zum Auschwitz-Prozess (Fritz Bauer Institut, Frankfurt a. M.) http://www.fritz-bauer-institut.de/projekte/auschwitz-prozess.htm
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KINOKI goes DIAGONALE:
Filme, die wir nicht sehen koennen
Filmprogramm und Diskussion Diagonale 2004 Donnerstag, 4. März
Diese DIAGONALE hat einen besonderen Stellenwert, weil sie vielleicht zum ersten Mal gezwungen ist, sich klar als politisches Ereignis zu deklarieren. Wird das Festival selbst politisch bedeutsam, heiszt das nicht unbedingt, dass auch eine Politisierung des Films stattfindet. Wir wollen die Gelegenheit nuetzen, um die Spiegelung der politischen Realitaet in der oesterreichischen Film- und Medienlandschaft zu diskutieren. Das Programm zeigt oesterreichische und europaeische Produktionen, die meist unsichtbar bleiben.
In Oesterreich lebt eine grosze Anzahl von KuenstlerInnen, FilmemacherInnen, ZuseherInnen, die noch nie Zugang zu dem Feld hatten, welches sich nun gegen die Vereinnahmung durch die schwarz-blaue Regierung zur Wehr setzt. Sie sind dementsprechend auch nicht in der Lage, sich den Forderungen der DIAGONALE und der oesterreichischen Filmszene anzuschlieszen, obwohl sie selbst ein vitales Interesse an Filmproduktionen haben, die einen Gegenentwurf zu den hegemonialen Bildern darstellen koennten. Massenmedien begleiten hierzulande immer wieder die herrschende Politik mit rassistischen Kampagnen und gezielter Fehlinformation. Alternative Medien und Filmproduktionen koennen denen eine Stimme geben, die aus dem Blickwinkel der dominanten Oeffentlichkeit verschwinden sollen.
Warum entstehen in Oesterreich aber kaum Filme, die die Realitaet von rassistisch Diskriminierten, Nicht-MehrheitsoesterreicherInnen, Fluechtlingen und Asylsuchenden repraesentieren, und kaum Filme, die von rassistisch Diskriminierten gemacht worden sind? Nach der <Wende> in Oesterreich wurde trotz <Die Kunst der Stunde ist Widerstand> bis heute kein einziger Film ueber die <Operation Spring> gemacht. Ein einziger Kurzspielfilm <Der Andere> von Davis O. Nejo und Said Manafi reagierte filmisch auf den Totschlag am Asylwerber Marcus Omofuma. Der Film wurde von der DIAGONALE abgelehnt. Filme, die Ausdruck der Selbstermaechtigung oder Zeichen des Protests sind, werden gern mit aesthetischen Begruendungen abgewertet. Doch vielleicht gibt es eine filmische Aesthetik, die aus der gesellschaftlich privilegierten Position der Mehrheit nicht gesehen werden kann.
Film ist ein teures und tendenziell undemokratisches Medium. Dabei geht es um eine ganz basale Funktion von Film: visuelle Selbstbestimmung, ja Selbstverteidigung und Artikulation der Kaempfe um soziale und demokratische Rechte. Filme koennen <die Anordnungen des Wunsches veraendern, die Stereotypen durchbrechen, die Zukunft eroeffnen> (Félix Guattari). Warum gibt es oder warum sehen wir so wenige dieser Filme?
Peter Grabher (kinoki) und Anna Kowalska in Zusammenarbeit mit Hirut Kiesel und Karim Duarte (wmi World Media Insights)
Filme, die wir nicht sehen koennen
Filmprogramm
Donnerstag, 4. März 13:30 15:45 Schubert 2
Nous, sans papiers de France… Kollektivfilm, F 1997, 3 min., DV Madjiguène Cissé artikuliert die Forderungen der franzoesischen Sans Papiers. Ueber 200 Filmschaffende erklaerten sich in diesem von Nicolas Philibert initiierten Kurzfilm 1997 beim Festival in Cannes mit deren Forderungen solidarisch.
Der Andere Davis O. Nejo, Said Manafi, A 1999, 11 min., DV Der kurze Spielfilm visualisiert in minimalistischer Form die letzten Stunden Marcus Omofumas, seine Angst und Verzweiflung. Es ist der bisher einzige Film, der sich mit dem Tod Omofumas am 1. Mai 1999 beschaeftigt. <Best Film by a Black Filmmaker> und <Best Film on matters relating to the Black Experience> beim XV. Black International Cinema Festival, Berlin 1999.
Polizeiaktion im Fluechtlingsheim Zwickau AnonymeR FilmemacherIn; Umbruch / Filmarchiv, D 2000, 4 min., DV 26. September 2000, 23 Uhr. Unangekuendigt kommt die Polizei mit elf Einsatzfahrzeugen, um zwei libysche Familien zur Abschiebung abzuholen. Ein Fluechtling behaelt die Nerven und filmt in der Situation. Erstmalig wird es dadurch moeglich, aus Sicht der unmittelbar Betroffenen dieses Ereignis zu dokumentieren. Jedes Jahr werden etwa 40.000 Fluechtlinge aus Deutschland abgeschoben. http://www.umbruch-bildarchiv.de/
Asylum is human right Kollektivfilm; Umbruch / Filmarchiv, D 2001, 11 min., DV Das Video gibt konkrete Informationen ueber die Situation von Asylsuchenden in Deutschland und ihren selbstorganisierten Kampf um demokratische Rechte. Es wurde im Rahmen eines Video-Workshops von VideoaktivistInnen von Paper Tiger TV und anderen Gruppen zusammen mit Fluechtlingen und MigrantInnen aus Togo, Kamerun, Zimbabwe, Polen und aus der Ukraine produziert. Umbruch / Bildarchiv Berlin sammelt und streamt Dokumentationen von Aktionen, Demonstrationen, aber auch Dokumente der Gewalt gegen die AsylbewerberInnen in Deutschland. http://www.umbruch-bildarchiv.de/
Zinnergasse 29A Jawid Azizi; dezentrale medien, A 2003, 9 Min., DVD In der Zinnergasse 29A, am Rande von Wien, befindet sich ein großes Wohnheim fuer Fluechtlinge. Jawid lebt seit einiger Zeit dort. Er spricht mit BewohnerInnen ueber die Erfahrung, als Flüchtling zu leben. Die Gruppe dezentrale medien (Eva Dertschei, Petja Dimitrova, Borjana Ventzislavova, Carlos Toledo) arbeitet seit 2000 an partizipativen Projekten mit Jugendlichen in Wien, in denen sie ueber die Aneignung der Medien Video und Internet verschiedene Lebensentwuerfe und Standpunkte thematisieren. http://www.dezentrale.net/
Normalitaet #5 & #8 Hito Steyerl, D/A 2000, 12 min., DV <Normalitaet definiert sich für Hito Steyerl ueber die Randzonen, nicht ueber das Kerngebiet. Die permanente Ausweitung des normalen Territoriums, das stete Einverleiben eines neuen, wenn auch nur schmalen Streifens frueherer Abnormitaet zeigen die gefaehrliche Elastizitaet des Normalitaetsbegriffes; normal ist, was nicht mehr aufzuregen vermag, und der Assimilationsprozess des Menschen an neue Normalitaeten funktioniert in der Regel rasch, unreflektiert und gruendlich.> (G. Schnedlitz)
Weiszes Ghetto Kanak TV, D 2002, 8 min., DV <Kanak TV ist die Umkehrung des rassistischen Blicks. Aber wir wollen nicht nur den rassistischen Blick und die festgelegten Bilder im Kopf zu Tage bringen. Unser Fokus richtet sich auch darauf, wie Bilder gemacht, manipuliert und eingesetzt werden. Kanak TV entlarvt den medialen Blick als Macht, indem es sich dieses Macht-Blickes bedient. So soll das Machtverhaeltnis in Frage gestellt, zurueckgewiesen und ihm entgegengewirkt werden.> (Kanak TV) http://www.kanak-tv.de/
Philharmonie Koeln 40 Jahre Einwanderung Kanak TV, D 2001, 9 min., DV <Koeln, 6.11.2001. An diesem Tag feierte die Stadt Koeln den 40. Jahrestag der Unterzeichnung des ersten Anwerbeabkommens mit der Tuerkei. Entsprechend tauchte auch viel Prominenz zum Festakt in der Philharmonie auf. Sogar der Buergermeister war da. Wir haben natuerlich zu diesem Anlass nur die weißen Exoten mit der Kamera verfolgt.> (Kanak TV) http://www.kanak-tv.de/
afro deutsch Ayassi, Tyron Ricketts; D 2001, 11 min., DV Der in Oesterreich aufgewachsene Schauspieler und Musiker Tyron Ricketts rappt ueber seine Erfahrungen mit Rassismus. <afro deutsch>, der in deutschen Kinos als Vorfilm gezeigt wurde, will ermutigen, nicht still zu halten und zu schweigen, wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. http://www.afro-deutsch.de/
§taatsbürgerschaft? Petja Dimitrova, Wien 2003, 8 min., DVD Petja Dimitrova lebt und studiert in Wien. Ihr Diplomabschluss an der Kunstuni soll ihr, gemeinsam mit Empfehlungsschreiben etablierter Persoenlichkeiten aus der Kunstbranche ermoeglichen, die Staatsbuergerschaft im <beschleunigten Verfahren>, also vor Ablauf der Mindestwartezeit von zehn Jahren, zu erhalten. Wird sie es schaffen? Und wozu ist das eigentlich notwendig? Das Video dokumentiert das behoerdlich geforderte Sammeln von Nachweisen, dass sie der neuen Nationalität wuerdig ist und ist gleichzeitig die Abschlussarbeit fuer das begehrte Diplom.
Frontera Sur Helena Maleno, Alex Muñoz, Victor Rins; 2003, 13 min., DVD Einblicke in das Leben an der suedwestlichen Auszengrenze Europas: In riesigen Gemueseplantagen arbeiten viele <illegale> Arbeiter Innen aus Nordafrika. 2000 kam es in El Ejido zu schweren rassistischen Ausschreitungen. Der Film entstand im Rahmen des Projekts Frontera Sur RRVT. http://www.geobodies.org/fronterasur/
Estrecho Adventure Valeriano Lopez Dominguez; 1996, 6 min., DVD Abdul traeumt vom Leben in Europa. Vorerst beschaeftigt er sich mit <Estrecho Adventure>, einem Videospiel, bei dem eine Unzahl von Hindernissen ueberwunden werden muss, um schlieszlich nach Europa zu gelangen… http://www.geobodies.org/fronterasur/
Filme, die wir nicht sehen koennen
Diskussion
Donnerstag, 4. März 16:00 17:30 Schubert 3
Karim Duarte (Journalist, wmi World Media Insights) Davis O. Nejo (Kuenstler, Schauspieler, Co-Kurator der Biennale von Dakar) Lisl Ponger (Bildende Kuenstlerin, Filmemacherin) Jo Schmeiser (Kuenstlerin, Filmemacherin; Klub Zwei) N.N.
Moderation: Anna Kowalska (Kuenstlerin)
Dank an Ljubomir Bratic, Araba E. Johnston-Arthur, Lisl Ponger, Jo Schmeiser und Sidy Wane.
Link: http://www.diagonale.at
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Hinweise:
ÄSTHETIK, KINO, POLITIK THEATER / FILM NACH BRECHT UND PISCATOR 5. 2. 27. 2. 2004 Metro Kino
BÉLA BALÁZS 28. und 29. 2. 2004 Metro Kino
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Veranstaltungsreihe KünstlerInnen agieren nach dem Tod von Seibane WUK projektraum, 2.3.-19.3.2004
Am 2. März 2004 startet die große Ausstellungs -und Veranstaltungsreihe "KünstlerInnen AGIEREN nach dem Tod von Seibane"
Knapp drei Wochen lang wird im WUK-Projektraum in Wien das Geschehen rund um den Tod von Seibane Wague und damit verbundene Themen wie Migration, Rassismus, Gewalt und Entfremdung beleuchtet. Wague, der im Afrika-Kultur-Dorf im Wiener Stadtpark eine Ausstellung betreute, starb am 15. Juli 2003 nach einem Einsatz von Polizei und Rettung. Der Unabhängige Verwaltungssenat Wien hat am 29. Jänner 2004 das Verhalten der Polizei bei der Verhaftung von Seibane Wague als rechtswidrig eingestuft.
Über 90 KünstlerInnen sind dem Aufruf der InitiatorInnen des Vereins gale gefolgt und beteiligen sich mit Beiträgen aus den Bereichen Malerei, Installation, Fotografie, Film, Performance, Theater, Kabarett, Musik, Literatur und Lichtdesign. Das Programm spannt einen weitreichenden multi-ethnischen und interkulturellen Bogen - von einem kulinarischen Projekt der Bildenden Künstlerin Ula Schneider (Initiatorin von SOHO in Ottakring) mit der Fußballtruppe FC Sans Papiers über eine Parzifal Bearbeitung von Karl Ferdinand Kratzl bis zur Installation mit Asche gefüllter Handschuhe der Künstlerin Malgorzata Bujnicka.
Genauere Informationen (Veranstaltungskalender, Namen der mitwirkenden KünstlerInnen) befinden sich in der Beilage.
Infos: www.gale.at
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