Liebe Leute,
hier ist nochmals meine Kritik am 8.Mai-Aufrufstext. Meine Anmerkungen stehen in Klammer. Habt Ihr wirklich nix daran auszusetzen? Am Text? An meiner Kritik daran?
lg, Rol
------------
8. Mai – Ein Fest der Befreiung
Beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz
Am 8. Mai 2007 jährt sich zum 62. Mal die Zerschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft. An diesem Tag feiern wir die Niederlage des deutschen Reiches, das Ende von Mord und Unterdrückung, die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern – und trauern um die Ermordeten der Shoah.
(Das Ende von Mord und Unterdrückung? Seit 1945 solls das generell nicht mehr geben? Zumindest eine unglückliche Formulierung.)
Ebenso trauern wir um die ermordeten Homosexuellen, Roma und Sinti, Euthanasie-Opfer, „Asozialen“ und politischen GegenerInnen des Nationalsozialismus. Am 8. Mai feiern wir diejenigen und danken denjenigen, die diesem Treiben ein Ende setzten. Gleichzeitig bleibt aber das Entsetzen, dass die Niederlage der Nazis um so vieles zu spät erfolgte und dass essenzielle „Errungenschaften“ des NS bis heute weiterbestehen.
(Die NS-Errungenschaften bestehen weiter, weil den Alliierten nichts Wesentliches daran lag, den NS-Faschismus grundlegend aus der Welt zu schaffen. Das wäre nur durch Sozialismus möglich gewesen und da hätten sie sich selber ihre Grundlage entzogen. Das gilt für die Westalliierten sowieso, aber auch für die SU, die schon lange vor 1945 den Sozialismus auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen hatte. Es ging ihnen lediglich um die militärische Bezwingung eines imperialistischen Hauptgegners. Wie man aus den Planspielen und strategischen Überlegungen der Kriegsparteien weiß, hätte es auch ganz andere Koalitionen geben können. Wegen der Befreiung der KZs wurde der Krieg nicht geführt, das war ein Nebeneffekt, den sich die Befreier als ideologischen Akt den Humanismus anrechnen ließen.)
Die Alliierten, welche in Österreich und Deutschland 1945 die Einführung einigermaßen zivilisierter Zustände erzwangen, wurden als Besatzer gesehen. Die personelle Kontinuität nach 1945, das Buhlen der Parteien um die Stimmen der „Ehemaligen“ ist bloß ein Symptom für die ideologische Kontinuität. Resultate des NS, wie die Stiftung einer Volksgemeinschaft, ihre innige Beziehung zum Staat, sowie dürftige Bemühungen, offenen Antisemitismus durch neue Formen wie den Antizionismus zu verdecken, bestimmen den Charakter der Nachfolgestaaten.
(Und die siegreichen Alliierten hatten gegen diese Kontinuität wenig bis nichts einzuwenden. Es genügte ihnen die militärische Bezwingung und das Einspannen der Nazis für ihre Zwecke. Wenn das gewährleistet war, wurden die Nazis demokratisiert. So pragmatisch verfuhren die Demokraten mit ihren faschistischen Kontrahenten, wenn’s in den Kram passt).
Das Schweigen über die eigene Beteiligung an der Shoah wirkt einigend und entlastend; Österreich brachte zu diesem Zweck die Behauptung hervor, erstes Opfer des Nationalsozialismus gewesen zu sein. Das wesentlichste Merkmal des NS, sein rassischer Vernichtungsantisemitismus, verschwand nach 1945 keineswegs.
(Aber die Gaskammern wurden doch stillgelegt und die KZs in Gedenkstätten umgewandelt. Der Vernichtungsantisemitismus wurde wieder auf einen „normalen“ Antisemitismus und Rassismus heruntergefahren. Auf das „Maß“, das Demokratien gerecht wird.)
Die oberflächliche gesellschaftliche Missbilligung offener antisemitischer Ausbrüche führte zur Herausbildung neuer Erscheinungsformen: Es durfte kritisiert werden, dass „die Juden“ immerzu vom Holocaust sprachen, ständig Entschädigung verlangten, nie ein Schlussstrich gezogen werden dürfe. Wie unaufgearbeitet besonders das Thema Restitution auch heute noch ist, zeigen die enormen Schwierigkeiten und Ressentiments bei der Rückgabe der geraubten Klimt-Bilder, vor allem der „Goldenen Adele“ an die Erbin, Maria Altmann. Dieser „sekundäre“ Antisemitismus wird auf internationaler Ebene durch den Antizionismus ergänzt. Jenem Staat, der als Konsequenz aus dem Holocaust gegründet wurde, um Jüdinnen und Juden relative Sicherheit vor dem weltweiten Antisemitismus zu bieten, schlägt als dem „Juden unter den Staaten“ weltweiter Hass entgegen.
(Hier wird der Schein mit dem Sein verwechselt. Die Shoah dient als Legitimationsideologie für die Gründung Israels. Das hat nichts mit den wirklichen nationalistischen Gründen zu tun. Erinnert sei an den zynischen Satz Ben Gurions, der den Holocaust als „Glücksfall“ bezeichnete, weil er viele jüdische Flüchtlinge nach Palästina brachte und die Idee des Zionismus unter den Juden beförderte. Dieser Legitimationsanspruch ist verlogen und missbraucht die Millionen Ermordeten für ein nationales Projekt. Ob die Opfer ausgerechnet einen Staat Israel als Ausweg aus ihrer mörderischen Lage nennen würden ist zweifelhaft. Das mag auch sein, aber wehren können sie sich gegen die Inanspruchnahme jedenfalls nicht mehr. Die Bekämpfung der Ursachen von Antisemitismus läge da doch näher. Aber es passt gut in das Bild, den Zweiten Weltkrieg als ein groß angelegtes Judenbefreiungs- (und Kommunistenbefreiungs)unternehmen und einen Kampf für das Zivilisierte bzw. „das Gute“ darzustellen. Und bei der Logik, nach der eine von totaler Vernichtung bedrohte Gruppe einen Staat als Schutz brauchen würde: Wo bleibt die Notwendigkeit eines „Zigeunerstaats“? Gibt’s den? Setzt sich dafür wer ein; die UNO oder gar Israel?)
Seit der „Al-Aqsa-Intifada“, welche außer bei arabischen Staaten auch in der UNO, der EU und weiten Teilen der Antiglobalisierung- und Friedensbewegung Unterstützung findet, und anhand der Zunahme antisemitischer Ausschreitungen seit dem 11. September lässt sich ein „neuer Antisemitismus“ ausmachen, der sich an dem Zusammenfinden rechtsextremer, islamistischer und linker Positionen festmacht. Dieser "neue Antisemitismus", der in seiner geopolitischen Reproduktion als Antizionismus auftritt, wurde auch im Zuge des Libanon-Krieges 2006 wieder deutlich. Die legitime militärische Aktion Israels, die nicht nur eine Reaktion auf die Entführung zweier Soldaten, sondern auch auf die permanenten Raketenangriffe der Hisbollah war, wurde im diplomatischen Jargon als "unverhältnismäßig" verurteilt, Israel dadurch das Recht auf Selbstverteidigung aberkannt und gleichzeitig den Gotteskriegern der Hisbollah Legitimation verschafft.
(So rechtfertigt man also, dass ein halbes Land in Schutt und Asche gelegt wurde und etliche ins Gras gebissen haben. Wer Israel schützen will, nimmt auch bereitwillig in Kauf, dass dafür Israelis sterben, von den Libanesen ganz zu schweigen, denn die sind sowieso nur Feinde. Dass das Vaterland die selbstverständliche Schutz- und Trutzburg ist, leuchtet noch jedem Nationalisten ein, egal ob rechts oder links. Niemandem fällt auf, dass das die genaue Umkehrung der „antiimperialistischen“ Lügen ist. Die sagen dasselbe, nur von der anderen Seite: Weil die machtgeilen Amis und Israelis dort keine Ruhe geben, dürfen alle – und seien sie noch so faschistisch – „Widerstand“ leisten. Jedes Land und jedes „unterdrückte Volk“ rechtfertigt damit ihre ganz normalen Brutalitäten. Und die Linken unterscheiden sich von dem nationalistischen Gesocks überhaupt nicht mehr.)
Nicht nur die permanente Bedrohung Nordisraels, auch die Koalition von Fatah und Hamas und ihre Weigerung, Israel anzuerkennen, die Appeasementpolitik der meisten europäischen Staaten gegenüber den islamistischen Regimen im Nahen Osten und der staatliche iranische Vernichtungsantisemitismus, der seiner Forderung nach der Auslöschung Israels mittels Atomwaffen nachzukommen versucht, machen die Lage Israels deutlich.
(Dem iranischen Vernichtungsantisemitismus steht das israelische Vernichtungsprogramm gegenüber. Die wichtige Frage wäre doch, was da los ist. Welche Interessen verfolgen alle involvierten Länder und Terrorgruppen?)
All das führt aber weder zu einem Boykott der palästinensischen, von der Hamas geführten Regierung, noch zu entschlossenen Schritten – der einzigen Möglichkeit, einen militärischen Konflikt zu verhindern – gegen den von den Mullahs vorbereiteten zweiten Holocaust.
(Um einem nuklearen Holocaust an den Israelis zuvorzukommen, hilft nur ein präventiver (nuklearer?) Massenmord an den arabischen Feinden!? Ist das ein Kampf des Guten gegen das absolut Böse?)
Angesichts dieser globalen Bedrohung ist unbedingte Solidarität mit Israel als dem Staat der Shoah-Überlebenden und als potentielle Schutzmacht von Jüdinnen und Juden weltweit nicht nur die einzig logische Konsequenz – sondern es ist auch bezeichnend, dass dies vor allem in Deutschland und Österreich immer wieder gefordert werden muss und keine Selbstverständlichkeit ist.
(Weil ein Staat bedroht ist, soll er (präventiv) gegen seine Feinde vorgehen dürfen. So legitimiert noch jede Armee ihre Verteidigungsstrategie und jeder Staat seine Kriege. Darin unterscheidet sich keine Armee von einer anderen: Ob US-Armee, Bundeswehr, Bundesheer, IDF, iranische, französische, britische, Wehrmacht, usw; alle verteidigen sich doch immer nur.)
Der 8. Mai soll als jener Tag erinnert werden, an dem das großangelegte nationalsozialistische Projekt zur Vernichtung von Menschen um der Vernichtung willen erfolgreich zurückgedrängt worden ist.
(Das ist eine praktische Verharmlosung des NS-Programms! „Vernichtung um der Vernichtung willen“ – welch eine Tautologie. Es war „bloß“ eine grundlose und darum absolut „böse Tat“. Wen interessieren da noch die (eingebildeten) Gründe und ob die stimmten oder nicht.)
Wir erinnern daher an den Einsatz der US-amerikanischen und britischen Streitkräfte, der französischen Resistance, der PartisanInnenverbände, der Deserteure und aller WiderstandskämpferInnen, die gegen das nationalsozialistische Regime kämpften. Wir erinnern im Besonderen an den Einsatz der Roten Armee, die mit ihrem Beitrag zur Befreiung die größten Opfer hinnehmen musste.
(Klingt wie aus einer Rede des Kameradschaftsbund, nur eben auf Antifaschisten gemünzt. „Opfer hinnehmen musste“ trifft den Nagel auf den Kopf. Keiner konnte entscheiden, ob er in den Krieg ziehen wollte, ob er oder sie die Kriegsziele teilte oder nicht, ob er oder sie einen Militäreinsatz für richtig oder doch lieber einen Kampf für den Sozialismus für besser hielt. Im zwangsweisen Verheizen der eigenen Bevölkerung und im Verheizenlassen der Untertanen sind sich alle Staaten einig, selbst wenn sie sich sozialistisch nannten.)
Aus diesem Grund treffen wir uns beim Mahnmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, um die Niederlage des Nationalsozialismus zu feiern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Möglichkeit der Barbarei ebenso fortwest wie die Verhältnisse, die sie schon einmal hervorbrachten.
(Wie sind den „die Verhältnisse“ und warum west das Faschistische fort? Bieten nicht Kapitalismus und Demokratie, die Ingredienzien der westlichen Wertegemeinschaft, die „Möglichkeit der Barbarei“?)
Bisherige UntersützerInnen: Café Critique, Israelitische Kultusgemeinde,
Hi alle,
ich bin für eine unterstützung der kundgebung durch die go dogma.
Roland, ich würde es gut finden, wenn du deine kritik in form eines kommentars auf unsere homepage stellen würdest. teilen tue ich sie nicht, aber ich halte sie für streitbar. wir haben ja schon darüber diskutiert... kurz gesagt finde ich, du versuchst israel als normalen staat wie jeden anderen zu sehen und kritisieren. dies gelingt dir aber nur, indem du seine bedrohtheit relativierst und als einzigen ausweg für israel und den rest der welt den sofortigen sozialismus proklamierst. das finde ich weder besonders revolutionär noch realitätsbezogen.
lg Markus
Kosmonaut wrote:
Liebe Leute,
hier ist nochmals meine Kritik am 8.Mai-Aufrufstext. Meine Anmerkungen stehen in Klammer. Habt Ihr wirklich nix daran auszusetzen? Am Text? An meiner Kritik daran?
lg, Rol
- Mai – Ein Fest der Befreiung
Beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz
Am 8. Mai 2007 jährt sich zum 62. Mal die Zerschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft. An diesem Tag feiern wir die Niederlage des deutschen Reiches, das Ende von Mord und Unterdrückung, die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern – und trauern um die Ermordeten der Shoah.
(Das Ende von Mord und Unterdrückung? Seit 1945 solls das generell nicht mehr geben? Zumindest eine unglückliche Formulierung.)
Ebenso trauern wir um die ermordeten Homosexuellen, Roma und Sinti, Euthanasie-Opfer, „Asozialen“ und politischen GegenerInnen des Nationalsozialismus. Am 8. Mai feiern wir diejenigen und danken denjenigen, die diesem Treiben ein Ende setzten. Gleichzeitig bleibt aber das Entsetzen, dass die Niederlage der Nazis um so vieles zu spät erfolgte und dass essenzielle „Errungenschaften“ des NS bis heute weiterbestehen.
(Die NS-Errungenschaften bestehen weiter, weil den Alliierten nichts Wesentliches daran lag, den NS-Faschismus grundlegend aus der Welt zu schaffen. Das wäre nur durch Sozialismus möglich gewesen und da hätten sie sich selber ihre Grundlage entzogen. Das gilt für die Westalliierten sowieso, aber auch für die SU, die schon lange vor 1945 den Sozialismus auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen hatte. Es ging ihnen lediglich um die militärische Bezwingung eines imperialistischen Hauptgegners. Wie man aus den Planspielen und strategischen Überlegungen der Kriegsparteien weiß, hätte es auch ganz andere Koalitionen geben können. Wegen der Befreiung der KZs wurde der Krieg nicht geführt, das war ein Nebeneffekt, den sich die Befreier als ideologischen Akt den Humanismus anrechnen ließen.)
Die Alliierten, welche in Österreich und Deutschland 1945 die Einführung einigermaßen zivilisierter Zustände erzwangen, wurden als Besatzer gesehen. Die personelle Kontinuität nach 1945, das Buhlen der Parteien um die Stimmen der „Ehemaligen“ ist bloß ein Symptom für die ideologische Kontinuität. Resultate des NS, wie die Stiftung einer Volksgemeinschaft, ihre innige Beziehung zum Staat, sowie dürftige Bemühungen, offenen Antisemitismus durch neue Formen wie den Antizionismus zu verdecken, bestimmen den Charakter der Nachfolgestaaten.
(Und die siegreichen Alliierten hatten gegen diese Kontinuität wenig bis nichts einzuwenden. Es genügte ihnen die militärische Bezwingung und das Einspannen der Nazis für ihre Zwecke. Wenn das gewährleistet war, wurden die Nazis demokratisiert. So pragmatisch verfuhren die Demokraten mit ihren faschistischen Kontrahenten, wenn’s in den Kram passt).
Das Schweigen über die eigene Beteiligung an der Shoah wirkt einigend und entlastend; Österreich brachte zu diesem Zweck die Behauptung hervor, erstes Opfer des Nationalsozialismus gewesen zu sein. Das wesentlichste Merkmal des NS, sein rassischer Vernichtungsantisemitismus, verschwand nach 1945 keineswegs.
(Aber die Gaskammern wurden doch stillgelegt und die KZs in Gedenkstätten umgewandelt. Der Vernichtungsantisemitismus wurde wieder auf einen „normalen“ Antisemitismus und Rassismus heruntergefahren. Auf das „Maß“, das Demokratien gerecht wird.)
Die oberflächliche gesellschaftliche Missbilligung offener antisemitischer Ausbrüche führte zur Herausbildung neuer Erscheinungsformen: Es durfte kritisiert werden, dass „die Juden“ immerzu vom Holocaust sprachen, ständig Entschädigung verlangten, nie ein Schlussstrich gezogen werden dürfe. Wie unaufgearbeitet besonders das Thema Restitution auch heute noch ist, zeigen die enormen Schwierigkeiten und Ressentiments bei der Rückgabe der geraubten Klimt-Bilder, vor allem der „Goldenen Adele“ an die Erbin, Maria Altmann. Dieser „sekundäre“ Antisemitismus wird auf internationaler Ebene durch den Antizionismus ergänzt. Jenem Staat, der als Konsequenz aus dem Holocaust gegründet wurde, um Jüdinnen und Juden relative Sicherheit vor dem weltweiten Antisemitismus zu bieten, schlägt als dem „Juden unter den Staaten“ weltweiter Hass entgegen.
(Hier wird der Schein mit dem Sein verwechselt. Die Shoah dient als Legitimationsideologie für die Gründung Israels. Das hat nichts mit den wirklichen nationalistischen Gründen zu tun. Erinnert sei an den zynischen Satz Ben Gurions, der den Holocaust als „Glücksfall“ bezeichnete, weil er viele jüdische Flüchtlinge nach Palästina brachte und die Idee des Zionismus unter den Juden beförderte. Dieser Legitimationsanspruch ist verlogen und missbraucht die Millionen Ermordeten für ein nationales Projekt. Ob die Opfer ausgerechnet einen Staat Israel als Ausweg aus ihrer mörderischen Lage nennen würden ist zweifelhaft. Das mag auch sein, aber wehren können sie sich gegen die Inanspruchnahme jedenfalls nicht mehr. Die Bekämpfung der Ursachen von Antisemitismus läge da doch näher. Aber es passt gut in das Bild, den Zweiten Weltkrieg als ein groß angelegtes Judenbefreiungs- (und Kommunistenbefreiungs)unternehmen und einen Kampf für das Zivilisierte bzw. „das Gu
te“ darzustellen. Und bei der Log
Seit der „Al-Aqsa-Intifada“, welche außer bei arabischen Staaten auch in der UNO, der EU und weiten Teilen der Antiglobalisierung- und Friedensbewegung Unterstützung findet, und anhand der Zunahme antisemitischer Ausschreitungen seit dem 11. September lässt sich ein „neuer Antisemitismus“ ausmachen, der sich an dem Zusammenfinden rechtsextremer, islamistischer und linker Positionen festmacht. Dieser "neue Antisemitismus", der in seiner geopolitischen Reproduktion als Antizionismus auftritt, wurde auch im Zuge des Libanon-Krieges 2006 wieder deutlich. Die legitime militärische Aktion Israels, die nicht nur eine Reaktion auf die Entführung zweier Soldaten, sondern auch auf die permanenten Raketenangriffe der Hisbollah war, wurde im diplomatischen Jargon als "unverhältnismäßig" verurteilt, Israel dadurch das Recht auf Selbstverteidigung aberkannt und gleichzeitig den Gotteskriegern der Hisbollah Legitimation verschafft.
(So rechtfertigt man also, dass ein halbes Land in Schutt und Asche gelegt wurde und etliche ins Gras gebissen haben. Wer Israel schützen will, nimmt auch bereitwillig in Kauf, dass dafür Israelis sterben, von den Libanesen ganz zu schweigen, denn die sind sowieso nur Feinde. Dass das Vaterland die selbstverständliche Schutz- und Trutzburg ist, leuchtet noch jedem Nationalisten ein, egal ob rechts oder links. Niemandem fällt auf, dass das die genaue Umkehrung der „antiimperialistischen“ Lügen ist. Die sagen dasselbe, nur von der anderen Seite: Weil die machtgeilen Amis und Israelis dort keine Ruhe geben, dürfen alle – und seien sie noch so faschistisch – „Widerstand“ leisten. Jedes Land und jedes „unterdrückte Volk“ rechtfertigt damit ihre ganz normalen Brutalitäten. Und die Linken unterscheiden sich von dem nationalistischen Gesocks überhaupt nicht mehr.)
Nicht nur die permanente Bedrohung Nordisraels, auch die Koalition von Fatah und Hamas und ihre Weigerung, Israel anzuerkennen, die Appeasementpolitik der meisten europäischen Staaten gegenüber den islamistischen Regimen im Nahen Osten und der staatliche iranische Vernichtungsantisemitismus, der seiner Forderung nach der Auslöschung Israels mittels Atomwaffen nachzukommen versucht, machen die Lage Israels deutlich.
(Dem iranischen Vernichtungsantisemitismus steht das israelische Vernichtungsprogramm gegenüber. Die wichtige Frage wäre doch, was da los ist. Welche Interessen verfolgen alle involvierten Länder und Terrorgruppen?)
All das führt aber weder zu einem Boykott der palästinensischen, von der Hamas geführten Regierung, noch zu entschlossenen Schritten – der einzigen Möglichkeit, einen militärischen Konflikt zu verhindern – gegen den von den Mullahs vorbereiteten zweiten Holocaust.
(Um einem nuklearen Holocaust an den Israelis zuvorzukommen, hilft nur ein präventiver (nuklearer?) Massenmord an den arabischen Feinden!? Ist das ein Kampf des Guten gegen das absolut Böse?)
Angesichts dieser globalen Bedrohung ist unbedingte Solidarität mit Israel als dem Staat der Shoah-Überlebenden und als potentielle Schutzmacht von Jüdinnen und Juden weltweit nicht nur die einzig logische Konsequenz – sondern es ist auch bezeichnend, dass dies vor allem in Deutschland und Österreich immer wieder gefordert werden muss und keine Selbstverständlichkeit ist.
(Weil ein Staat bedroht ist, soll er (präventiv) gegen seine Feinde vorgehen dürfen. So legitimiert noch jede Armee ihre Verteidigungsstrategie und jeder Staat seine Kriege. Darin unterscheidet sich keine Armee von einer anderen: Ob US-Armee, Bundeswehr, Bundesheer, IDF, iranische, französische, britische, Wehrmacht, usw; alle verteidigen sich doch immer nur.)
Der 8. Mai soll als jener Tag erinnert werden, an dem das großangelegte nationalsozialistische Projekt zur Vernichtung von Menschen um der Vernichtung willen erfolgreich zurückgedrängt worden ist.
(Das ist eine praktische Verharmlosung des NS-Programms! „Vernichtung um der Vernichtung willen“ – welch eine Tautologie. Es war „bloß“ eine grundlose und darum absolut „böse Tat“. Wen interessieren da noch die (eingebildeten) Gründe und ob die stimmten oder nicht.)
Wir erinnern daher an den Einsatz der US-amerikanischen und britischen Streitkräfte, der französischen Resistance, der PartisanInnenverbände, der Deserteure und aller WiderstandskämpferInnen, die gegen das nationalsozialistische Regime kämpften. Wir erinnern im Besonderen an den Einsatz der Roten Armee, die mit ihrem Beitrag zur Befreiung die größten Opfer hinnehmen musste.
(Klingt wie aus einer Rede des Kameradschaftsbund, nur eben auf Antifaschisten gemünzt. „Opfer hinnehmen musste“ trifft den Nagel auf den Kopf. Keiner konnte entscheiden, ob er in den Krieg ziehen wollte, ob er oder sie die Kriegsziele teilte oder nicht, ob er oder sie einen Militäreinsatz für richtig oder doch lieber einen Kampf für den Sozialismus für besser hielt. Im zwangsweisen Verheizen der eigenen Bevölkerung und im Verheizenlassen der Untertanen sind sich alle Staaten einig, selbst wenn sie sich sozialistisch nannten.)
Aus diesem Grund treffen wir uns beim Mahnmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, um die Niederlage des Nationalsozialismus zu feiern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Möglichkeit der Barbarei ebenso fortwest wie die Verhältnisse, die sie schon einmal hervorbrachten.
(Wie sind den „die Verhältnisse“ und warum west das Faschistische fort? Bieten nicht Kapitalismus und Demokratie, die Ingredienzien der westlichen Wertegemeinschaft, die „Möglichkeit der Barbarei“?)
Bisherige UntersützerInnen: Café Critique, Israelitische Kultusgemeinde,
hallo,
bin auch für eine unterstützung.
zu rolis kritik: ein bissi sophistisch. es ist sehr wichtig, dass es israel gibt und side-effects stellen sich meistens als unschuldiger heraus als intentionale programme, die oft das gegenteil des beabsichtigten erzielen. diese side-effects in den vordergrund zu stellen, mag dem consciousness-raising durchaus dienlicher sein, als leere phrasen von der hundersten verpassten revolution zu dreschen. die pose des einzelkämpferischen mahners für den "schon wieder mal" verschissenen sozialismus ist eh schon ziemlich schal.
zur kritik an der analyse der "vernichtung um der vernichtung willen": dazu sind schon etliche sehr gute texte verfasst worden, die die ideologische konsequenz und folgerichtigkeit des volksgemeinschaftlichen NS-projekts aus dessen immanenter entwicklung heraus belegen, die zu einer unendlichen vernichtung, die sich selbst zum zweck hat, führt.
die reine, begründungslose anzweifelung dieser erkenntnis ist ideologie.
sonst enthält die kritik noch ein bissi emotionalisierte polemik nach dem motto: es gibt welche, die predigen wasser und saufen wein! wer dann die wein-säufer sind, bleibt der jeweiligen sympathie überlassen. eine konstruktion der "wahren bösen" inklusive. damit beruhigt man immer die gemüter, indem man weisse westen bissi anpatzt. fad.
net bös sein - aber inhaltlich ist die kritik nicht berauschend.
lg n
ich bin für eine unterstützung der kundgebung durch die go dogma.
Roland, ich würde es gut finden, wenn du deine kritik in form eines kommentars auf unsere homepage stellen würdest. teilen tue ich sie nicht, aber ich halte sie für streitbar. wir haben ja schon darüber diskutiert... kurz gesagt finde ich, du versuchst israel als normalen staat wie jeden anderen zu sehen und kritisieren. dies gelingt dir aber nur, indem du seine bedrohtheit relativierst und als einzigen ausweg für israel und den rest der welt den sofortigen sozialismus proklamierst. das finde ich weder besonders revolutionär noch realitätsbezogen.
lg Markus
Kosmonaut wrote:
Liebe Leute,
hier ist nochmals meine Kritik am 8.Mai-Aufrufstext. Meine Anmerkungen
stehen in Klammer. Habt Ihr wirklich nix daran auszusetzen? Am Text? An meiner Kritik daran?
lg, Rol
- Mai – Ein Fest der Befreiung
Beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz
Am 8. Mai 2007 jährt sich zum 62. Mal die Zerschlagung der
nationalsozialistischen Herrschaft. An diesem Tag feiern wir die Niederlage des deutschen Reiches, das Ende von Mord und Unterdrückung, die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern – und trauern um die Ermordeten der Shoah.
(Das Ende von Mord und Unterdrückung? Seit 1945 solls das generell
nicht mehr geben? Zumindest eine unglückliche Formulierung.)
Ebenso trauern wir um die ermordeten Homosexuellen, Roma und Sinti,
Euthanasie-Opfer, „Asozialen“ und politischen GegenerInnen des Nationalsozialismus. Am 8. Mai feiern wir diejenigen und danken denjenigen, die diesem Treiben ein Ende setzten. Gleichzeitig bleibt aber das Entsetzen, dass die Niederlage der Nazis um so vieles zu spät erfolgte und dass essenzielle „Errungenschaften“ des NS bis heute weiterbestehen.
(Die NS-Errungenschaften bestehen weiter, weil den Alliierten nichts
Wesentliches daran lag, den NS-Faschismus grundlegend aus der Welt zu schaffen. Das wäre nur durch Sozialismus möglich gewesen und da hätten sie sich selber ihre Grundlage entzogen. Das gilt für die Westalliierten sowieso, aber auch für die SU, die schon lange vor 1945 den Sozialismus auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen hatte. Es ging ihnen lediglich um die militärische Bezwingung eines imperialistischen Hauptgegners. Wie man aus den Planspielen und strategischen Überlegungen der Kriegsparteien weiß, hätte es auch ganz andere Koalitionen geben können. Wegen der Befreiung der KZs wurde der Krieg nicht geführt, das war ein Nebeneffekt, den sich die Befreier als ideologischen Akt den Humanismus anrechnen ließen.)
Die Alliierten, welche in Österreich und Deutschland 1945 die
Einführung einigermaßen zivilisierter Zustände erzwangen, wurden als Besatzer gesehen. Die personelle Kontinuität nach 1945, das Buhlen der Parteien um die Stimmen der „Ehemaligen“ ist bloß ein Symptom für die ideologische Kontinuität. Resultate des NS, wie die Stiftung einer Volksgemeinschaft, ihre innige Beziehung zum Staat, sowie dürftige Bemühungen, offenen Antisemitismus durch neue Formen wie den Antizionismus zu verdecken, bestimmen den Charakter der Nachfolgestaaten.
(Und die siegreichen Alliierten hatten gegen diese Kontinuität wenig
bis nichts einzuwenden. Es genügte ihnen die militärische Bezwingung und das Einspannen der Nazis für ihre Zwecke. Wenn das gewährleistet war, wurden die Nazis demokratisiert. So pragmatisch verfuhren die Demokraten mit ihren faschistischen Kontrahenten, wenn’s in den Kram passt).
Das Schweigen über die eigene Beteiligung an der Shoah wirkt einigend
und entlastend; Österreich brachte zu diesem Zweck die Behauptung hervor, erstes Opfer des Nationalsozialismus gewesen zu sein.
Das wesentlichste Merkmal des NS, sein rassischer
Vernichtungsantisemitismus, verschwand nach 1945 keineswegs.
(Aber die Gaskammern wurden doch stillgelegt und die KZs in
Gedenkstätten umgewandelt. Der Vernichtungsantisemitismus wurde wieder auf einen „normalen“ Antisemitismus und Rassismus heruntergefahren. Auf das „Maß“, das Demokratien gerecht wird.)
Die oberflächliche gesellschaftliche Missbilligung offener
antisemitischer Ausbrüche führte zur Herausbildung neuer Erscheinungsformen: Es durfte kritisiert werden, dass „die Juden“ immerzu vom Holocaust sprachen, ständig Entschädigung verlangten, nie ein Schlussstrich gezogen werden dürfe. Wie unaufgearbeitet besonders das Thema Restitution auch heute noch ist, zeigen die enormen Schwierigkeiten und Ressentiments bei der Rückgabe der geraubten Klimt-Bilder, vor allem der „Goldenen Adele“ an die Erbin, Maria Altmann.
Dieser „sekundäre“ Antisemitismus wird auf internationaler Ebene
durch den Antizionismus ergänzt. Jenem Staat, der als Konsequenz aus dem Holocaust gegründet wurde, um Jüdinnen und Juden relative Sicherheit vor dem weltweiten Antisemitismus zu bieten, schlägt als dem „Juden unter den Staaten“ weltweiter Hass entgegen.
(Hier wird der Schein mit dem Sein verwechselt. Die Shoah dient als
Legitimationsideologie für die Gründung Israels. Das hat nichts mit den wirklichen nationalistischen Gründen zu tun. Erinnert sei an den zynischen Satz Ben Gurions, der den Holocaust als „Glücksfall“ bezeichnete, weil er viele jüdische Flüchtlinge nach Palästina brachte und die Idee des Zionismus unter den Juden beförderte. Dieser Legitimationsanspruch ist verlogen und missbraucht die Millionen Ermordeten für ein nationales Projekt. Ob die Opfer ausgerechnet einen Staat Israel als Ausweg aus ihrer mörderischen Lage nennen würden ist zweifelhaft. Das mag auch sein, aber wehren können sie sich gegen die Inanspruchnahme jedenfalls nicht mehr. Die Bekämpfung der Ursachen von Antisemitismus läge da doch näher. Aber es passt gut in das Bild, den Zweiten Weltkrieg als ein groß angelegtes Judenbefreiungs- (und Kommunistenbefreiungs)unternehmen und einen Kampf für das Zivilisierte bzw. „das Gu te“ darzustellen. Und bei der Log
Seit der „Al-Aqsa-Intifada“, welche außer bei arabischen Staaten
auch in der UNO, der EU und weiten Teilen der Antiglobalisierung- und Friedensbewegung Unterstützung findet, und anhand der Zunahme antisemitischer Ausschreitungen seit dem 11. September lässt sich ein „neuer Antisemitismus“ ausmachen, der sich an dem Zusammenfinden rechtsextremer, islamistischer und linker Positionen festmacht. Dieser "neue Antisemitismus", der in seiner geopolitischen Reproduktion als Antizionismus auftritt, wurde auch im Zuge des Libanon-Krieges 2006 wieder deutlich. Die legitime militärische Aktion Israels, die nicht nur eine Reaktion auf die Entführung zweier Soldaten, sondern auch auf die permanenten Raketenangriffe der Hisbollah war, wurde im diplomatischen Jargon als "unverhältnismäßig" verurteilt, Israel dadurch das Recht auf Selbstverteidigung aberkannt und gleichzeitig den Gotteskriegern der Hisbollah Legitimation verschafft.
(So rechtfertigt man also, dass ein halbes Land in Schutt und Asche
gelegt wurde und etliche ins Gras gebissen haben. Wer Israel schützen will, nimmt auch bereitwillig in Kauf, dass dafür Israelis sterben, von den Libanesen ganz zu schweigen, denn die sind sowieso nur Feinde. Dass das Vaterland die selbstverständliche Schutz- und Trutzburg ist, leuchtet noch jedem Nationalisten ein, egal ob rechts oder links. Niemandem fällt auf, dass das die genaue Umkehrung der „antiimperialistischen“ Lügen ist. Die sagen dasselbe, nur von der anderen Seite: Weil die machtgeilen Amis und Israelis dort keine Ruhe geben, dürfen alle – und seien sie noch so faschistisch – „Widerstand“ leisten. Jedes Land und jedes „unterdrückte Volk“ rechtfertigt damit ihre ganz normalen Brutalitäten. Und die Linken unterscheiden sich von dem nationalistischen Gesocks überhaupt nicht mehr.)
Nicht nur die permanente Bedrohung Nordisraels, auch die Koalition von
Fatah und Hamas und ihre Weigerung, Israel anzuerkennen, die Appeasementpolitik der meisten europäischen Staaten gegenüber den islamistischen Regimen im Nahen Osten und der staatliche iranische Vernichtungsantisemitismus, der seiner Forderung nach der Auslöschung Israels mittels Atomwaffen nachzukommen versucht, machen die Lage Israels deutlich.
(Dem iranischen Vernichtungsantisemitismus steht das israelische
Vernichtungsprogramm gegenüber. Die wichtige Frage wäre doch, was da los ist. Welche Interessen verfolgen alle involvierten Länder und Terrorgruppen?)
All das führt aber weder zu einem Boykott der palästinensischen, von
der Hamas geführten Regierung, noch zu entschlossenen Schritten – der einzigen Möglichkeit, einen militärischen Konflikt zu verhindern – gegen den von den Mullahs vorbereiteten zweiten Holocaust.
(Um einem nuklearen Holocaust an den Israelis zuvorzukommen, hilft nur
ein präventiver (nuklearer?) Massenmord an den arabischen Feinden!? Ist das ein Kampf des Guten gegen das absolut Böse?)
Angesichts dieser globalen Bedrohung ist unbedingte Solidarität mit
Israel als dem Staat der Shoah-Überlebenden und als potentielle Schutzmacht von Jüdinnen und Juden weltweit nicht nur die einzig logische Konsequenz – sondern es ist auch bezeichnend, dass dies vor allem in Deutschland und Österreich immer wieder gefordert werden muss und keine Selbstverständlichkeit ist.
(Weil ein Staat bedroht ist, soll er (präventiv) gegen seine Feinde
vorgehen dürfen. So legitimiert noch jede Armee ihre Verteidigungsstrategie und jeder Staat seine Kriege. Darin unterscheidet sich keine Armee von einer anderen: Ob US-Armee, Bundeswehr, Bundesheer, IDF, iranische, französische, britische, Wehrmacht, usw; alle verteidigen sich doch immer nur.)
Der 8. Mai soll als jener Tag erinnert werden, an dem das großangelegte
nationalsozialistische Projekt zur Vernichtung von Menschen um der Vernichtung willen erfolgreich zurückgedrängt worden ist.
(Das ist eine praktische Verharmlosung des NS-Programms! „Vernichtung
um der Vernichtung willen“ – welch eine Tautologie. Es war „bloß“ eine grundlose und darum absolut „böse Tat“. Wen interessieren da noch die (eingebildeten) Gründe und ob die stimmten oder nicht.)
Wir erinnern daher an den Einsatz der US-amerikanischen und britischen
Streitkräfte, der französischen Resistance, der PartisanInnenverbände, der Deserteure und aller WiderstandskämpferInnen, die gegen das nationalsozialistische Regime kämpften. Wir erinnern im Besonderen an den Einsatz der Roten Armee, die mit ihrem Beitrag zur Befreiung die größten Opfer hinnehmen musste.
(Klingt wie aus einer Rede des Kameradschaftsbund, nur eben auf
Antifaschisten gemünzt. „Opfer hinnehmen musste“ trifft den Nagel auf den Kopf. Keiner konnte entscheiden, ob er in den Krieg ziehen wollte, ob er oder sie die Kriegsziele teilte oder nicht, ob er oder sie einen Militäreinsatz für richtig oder doch lieber einen Kampf für den Sozialismus für besser hielt. Im zwangsweisen Verheizen der eigenen Bevölkerung und im Verheizenlassen der Untertanen sind sich alle Staaten einig, selbst wenn sie sich sozialistisch nannten.)
Aus diesem Grund treffen wir uns beim Mahnmal der Roten Armee am
Schwarzenbergplatz, um die Niederlage des Nationalsozialismus zu feiern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Möglichkeit der Barbarei ebenso fortwest wie die Verhältnisse, die sie schon einmal hervorbrachten.
(Wie sind den „die Verhältnisse“ und warum west das Faschistische
fort? Bieten nicht Kapitalismus und Demokratie, die Ingredienzien der westlichen Wertegemeinschaft, die „Möglichkeit der Barbarei“?)
Bisherige UntersützerInnen: Café Critique, Israelitische
Kultusgemeinde,
god mailing list god@mond.at http://mond.at/cgi-bin/mailman/listinfo/god