in italien gibt es keinen faschismus mehr!
kommunikationsminister gasparri von der "post"faschistischen alleanza nazionale (an) gab rechtzeitig zur ersten begehung des
im vorjahr von seiner partei gesetzlich durchgesetzten "nationalen gedenktag der foibe-märtyrer" am 10. februar dem
staatlichen sender rai 1 eine miniserie im auftrag, zu deren vorpremière er gestern geladen hat. dennoch bestreitet regisseur
alberto negrin jegliche einflußnahme des ministers auf das drehbuch, gibt jedoch zu, gasparri als erstem sofort nach
fertigstellung eine kassette geschickt zu haben. dieser findet nichts dabei, da die idee zur miniserie schließlich von ihm
gekommen sei. 1945 sollen im raum istrien-triest ca. 10.000 italiener, darunter frauen und kinder, von tito-partisanen ermordet worden
sein, indem sie lebend in tiefe karstgräben und -spalten (foibe) geworfen wurden. immer schon wurden diese ereignisse von den
"post"faschisten von movimento sociale italiano (msi), die sich später in an unbenannten, beansprucht. Seriöse historische
untersuchungen hierüber gibt es nach wie vor keine. als mittelinks 2000 am 27.1. den "tag der erinnerung" zum gedenken an die
opfer von auschwitz (aber nicht nur) beschloß, protestierte an sofort, man benötige auch einen gedenktag an die opfer des
kommunismus. nun, wie gesagt, sie haben ihn durchgesetzt.
regisseur negrin legt wert auf die feststellung, daß seine miniserie zwar von diesen historischen ereignissen inspiriert ist,
die handlung jedoch frei erfunden ist. diese hört sich auch abenteuerlich an: blutrünstige tito-partisanen fallen in
istrien-julisch venetien ein und verbreiten tod und schrecken unter der italienischen bevölkerung. einer von den partisanen
sucht nach seinem kleinen sohn, den er einige jahre davor mit einer italienerin gezeugt hatte, um ihn zu töten. als er ihn
nicht finden kann, tötet er die mutter und macht jagd auf alle kinder seines alters. ein mutiger ex-soldat und ein
heldenhafter pfarrer, leiter eines waisenhauses, flüchten mit ihren kleinen schutzbefohlenen vor der tito-bestie. der pfarrer
ist bereit, "das martyrium zu erleiden", um unschzuldige zu retten. die ganze geschichte wird aus der perspektive eines
kindes erzählt.
negrin hatte sich vor jahren einen namen gemacht, als er für das fernsehen "perlasca, ein italienischer held" inszenierte.
giorgio perlasca, überzeugter faschist, abessinien- und spanienkriegsveteran, soll ein italienischer "schindler" gewesen sein
und 1944 in budapest 5200 juden und jüdinnen das leben gerettet haben. der fernsehfilm wurde mit 40 mio zusehern der
erfolgreichste in der ital. tv-geschichte.
quelle: www.repubblica.it von heute