hallo,
so, jetzt ist der KJÖ-text fertig (und polemisch genug, hoffe ich). Ich stell ihn bald auf die hp, dann ist dieser verein abgehackt, solange sie nix neues bringen (und wie man die kennt, werden die nix neues bringen). Näxte Woche Gothaer programm!? sollen wir das ankündigen?
lg, Roland
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Kurz, bündig und voll daneben
Wer am Profitmachen nichts auszusetzen hat, soll von der Verteilung des Reichtums schweigen!
Die KJÖ sammelt Geld und wirbt für ihre Kampagne „Reichtum gerecht verteilen“ und konstatiert fassungslos, weil unbegriffen, dass Geld „angeblich an allen Ecken und Enden“ fehlt. „Mit dieser Begründung wird der Sozialstaat kaputt gespart, der Bildungsbereich finanziell ausgehungert und unsere (!) Arbeitsplätze wegrationalisiert.“ Aber die Nachwuchsrevisionisten merken andererseits wieder, dass „Österreich eines der reichsten Länder der Welt“ ist. Ein Widerspruch oder eine Folge von ersterem? Von wegen an „allen“ Ecken und Enden. Weil das Geld in der „Ecke“ der Arbeiterklasse „fehlt“, sammelt es sich in den Ecken von Kapital und Staat. Warum das so ist und in dem System so sein muss, interessiert die KJÖ nicht die Bohne.
Anstatt einer Erklärung folgen Beispiele für die verwerfliche Moral des Kapitalismus. „Jedes Jahr fahren die großen Unternehmen Milliardengewinne ein. Die Eigentümer der Banken und Konzerne eignen sich den ganzen Profit an, während der Masse der Bevölkerung mehr und mehr weggenommen wird.“ Das ist nun mal die Eigenschaft des Profits: sich auf der Seite des Eigentums anzusammeln, sich dort zu akkumulieren! Durch die Arbeit der Bevölkerung. Wie denn sonst? Darum ist es auch nicht verwunderlich, sondern folgerichtig, dass der „gesellschaftliche Reichtum … so eingesetzt [wird], wie es den Reichen und Herrschenden nützt.“
Weiter im Sündenregister von Staat und Kapital. „Anstatt Frieden zu sichern, wird zum Krieg gerüstet“ - so funktioniert imperialistischer Friede samt dazugehöriger Sicherung! Ein derartiger Friede ist die konfliktträchtige Zeit zwischen dem letzten und dem zukünftigen Krieg. Den Frieden sichern zu wollen, heißt, dauernd kriegsbereit zu sein. (Mit Marx konnten diese bizarren Kommunisten noch nie etwas Gescheites anfangen, aber sie wollen auch von Lenin nichts mehr lernen.)
Es geht noch weiter mit der Anklage. „Anstatt die Arbeitszeit zu verkürzen, nimmt der Druck am Arbeitsplatz immer mehr zu“ - wo käme denn sonst der ganze Reichtum her? Und um noch mal zu unterstreichen, dass sie den Zweck der demokratischen Marktwirtschaft nicht verstehen wollen, folgt als letzte krönende Anklage: „Anstatt die Gewinne der Unternehmen gerecht zu verteilen, schafft man immer mehr Armut“. Das wäre ja noch schöner. Zuerst sollen die Kapitalisten Gewinne machen, aber nur, um sie ihnen anschließend zwecks gerechter Verteilung wieder wegzunehmen – das ist absurd. Da drängt sich doch die Frage auf, warum dann überhaupt erst Gewinne machen? Wo Gewinne gemacht werden, haben zwangsläufig andere, die Arbeiter, schon verloren. Wenn Profite gemacht werden, sind sie auch bereits gerecht, nämlich sachgerecht verteilt! Wer am Gewinnmachen nichts auszusetzen hat, braucht sich dann über dessen Verteilung nicht beschweren!
Die KJÖ fordert zwar „Kapitalismus muss weg!“, hält aber die Zustände darin bloß für „Missstände“, also für verbesserbar und das System damit - ob sie das will, oder nicht, grundsätzlich für in Ordnung. Wer sich „Arbeit für alle durch Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich!“ und „menschenwürdige Löhne und Gehälter!“ wünscht, dem ist die Beseitigung von Not und Unterdrückung, deren Ursachen gerade Arbeit und Lohn sind, kein Anliegen. Zum Glück für die KJÖ gibt’s den Kapitalismus!
(Quelle: KJÖ-Folder „Reichtum gerecht verteilen“)