Man erkennt einen Menschen anhand seiner Methoden, und nicht auf Grund
dessen, was er hochheilig proklamiert – ein Mensch ist also nicht das,
was er sagt, sondern das, was er tut. Genosse Mond hat, als Mitglied des
Bundesvorstandes, anscheinend nichts Besseres zu tun, als seine Zeit an eine
niedrige Diffamierung meiner Wenigkeit zu verplempern, da er schon nicht
imstande war, auf meine inhaltlichen Beiträge allgemein einzugehen. Ich
möchte hierbei nur daran erinnern, daß das Reißen aus dem Zusammenhang durch
Kurzzitate, noch dazu versehen mit jeweils drei Pünktchen hie und da, und
die daraus folgenden Fehlschlüsse bzw. Entstellungen von Sätzen, die
eigentlich auch als theoretische Aussagen gedacht sind, eine Methode der
unsachlichsten Simplifizierung ist, die von jedem Schautribunal der
Geschichte verwendet worden ist, um eine der Staats- oder Parteispitze
unwillkommene Person auf persönlichem Niveau zu diskreditieren. Meine
Absicht war es keineswegs, jemandem das Denken zu verbieten, wie mir
vorgeworfen wird, geschweige denn zu Dogmen vorzudringen, die irgendjemanden
ins Glück führen. So hat es außer dem Genossen Mond, der Vielfalt auch nur
schätzt, solange sie ihm selber nur in den Kragen paßt, niemand aufgefasst
– aufgefallen ist jedoch sehr wohl, daß er mit mir als Person ein
Problem hat, welches er auf philosophischem Felde gerne austragen würde, und
zwar durch absichtliche Fehlinterpretation. Daher ist er immer noch nicht
imstande, die Leitidee des Texts zusammenzufassen; statt dessen wird
herumgehackt und der Mladensche Teufel an die Wand gemalt, mein Beitrag ins
Lächerliche und meine freiwillige Arbeit durch den Schlamm gezogen. Soviel
zu den Methoden, die im krassesten Widerspruch mit der besagten Toleranz der
Strömungen stehen! Die Ursache dafür mag darin liegen, daß Genosse Mond in
seiner charakterlichen Disposition (mindset) entweder keinen Sinn für Ironie
besitzt, welche meinen Text eingeleitet aber sicher nicht daran aufgehängt
hat, sondern wörtlich auslegen muß, was und wie es ihm zu diesem Zwecke der
Besudelung eben gefällt, oder einfach die Grundgesetze der Logik und
Semantik bloß nicht anzuwenden versteht, d.h. das Gesetz der
ausgeschlossenen Mitte und der voreiligen Generalisierung, den Fehler der
Irrelevanz zum Ganzen sowie den eigentlich recht wichtigen Unterschied
zwischen Bedeutung (meaning) und Hinweis (reference). Ich wurde, aus
heiterem Himmel, zum Klerokommunisten umgedeutet, ja schnurstracks
reduziert, ohne irgendwelche Kritik an der von mir aufgeworfenen Frage der
Parteimethodik im Verhältnis zwischen Wissen und Organisation, wie ich es
ausgedrückt habe, anzubringen. Reduktionismus, mein lieber Mond, ist stets
schlechte Ontologie – und das will auch etwas heißen! Bloß, Genosse
bist Du keiner, wenn Du schlecht machen willst, wofür ich die wenige freie
Zeit zwischen Studium und Arbeit opfere, aus Angst, ich sei eine neue
dogmatische Gefahr wie Krenn oder gar Breschnew; eine dreiste und
schändliche Anmaßung ist das, die beweist, wie seit Jahrzehnten mit den
Jungen seitens der Alten, mit der Basis seitens der Spitze, umgegangen wurde
und, von manchen leider, immer noch umgegangen wird. Was habe ich getan?
Gedanken aufgeschrieben und offen zur Debatte gestellt. Was ist die
Konsequenz? Unverfrorene Vereinfachungen, Selektivzitate, Wörterverdrehung
und kurzum persönliche Verleumdung. Ist das etwa der Weg in einen
demokratischen Marxismus? Nein. Unter dem Deckmantel der Toleranz das nicht
zu tolerieren, was auf Marx so aufbaut, daß es in Aktivismus und
Klassenkampf münden müßte? Sicher nicht. Was ist dann also mein Verbrechen?
Genosse Mond, Du bist oben, und ich, der kleine Mladen, bin unten –
aber das reicht Dir scheinbar nicht, denn ich darf nicht für mich selber
sprechen, muß Dir nachreden, von Loyalität und Konsens, von „immer
langsam“ und „gewissermaßen“, mit Deinem typischen
„ja eh!“ und eigentlich kurvekratzenden „sowieso, aber
...“, mit einem Politikerjargon, der meiner Natur nicht entspricht?
Marxismus wächst und entwickelt sich nicht mit Funktionärsapplaus –
und auch nicht mit prinzipiellem Phrasendreschen über Vielfalt und Toleranz,
die dann bei der persona non grata plötzlich nicht mehr angewandt wird. Weil
nämlich das Verhalten zählt. Weil ich, neben meinem Parteibuch, auch ein
Mensch bin, aber von Dir, Genosse Mond, wie ein Virus oder Feindeselement
behandelt werde. Solidarität soll Genossen auszeichnen, nicht
Diffamierungskampagnen und persönliche Kreuzzüge, wie Du sie betreibst.
Beleidigt bin ich nicht – ich begreife diese Art Methoden einfach
nicht. Ich bin demokratischer Marxist und habe mit Mihailo Markovic und
Erich Fromm den Humanismus in der Linken kennengelernt, den Du mir
auszutreiben versuchst.
Hinhauen wird es nicht.
LG
Mladen
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Eigentlich eskalierte die Situation gestern in der GO DOgma, als Mond sich
offensichtlich sträubte, eine Veranstaltung über Katholizismus in Österreich
bzw. Entsäkularisierung, wie von mir vorgeschlagen, einfach so zuzulassen,
sondern verlangte, ungleich den anderen Veranstaltungen, bei denen schon
Termine zugesagt wurden, auf einmal Näheres, also Konzepte, Gästenamen usw.
Der Eindruck war: das "Thema" ist Mond nicht lieb - weder das
österreichische Grüßgott, noch das Kreuz im Klassenzimmer, noch die Übergabe
aller pädagogischen Akademien unter die Leitung der katholischen Kirche etc.
Heute war Mond ein Anliegen, meinen drei Woche alten Text zum Thema zu
machen. Ich will das Thema lieber wieder auf Mond und den Katholizismus
bringen
LG
Mladen
--
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hallöchen!
gestern im wirtshaus sprach ich von dem unerwünschten text, den mond gemein
fand, niedrig im sinne leerer anschuldigungen an die KP
schaut halt selbst
liebe grüsse
mladen
__________________________________________________________________________
Vom kommunistischen Kindergarten
Ein Christ, der mit der Erwähnung Christi niemanden erschrecken will, oder
ein Mohammedaner, der an der Notwendigkeit des Propheten Mohammeds für sein
Bekenntnis zweifelt, ist jeweils wertlos für ein Anwachsen seines Glaubens
unter den Massen und außerdem eine groteske, wenn nicht gar
bemitleidenswerte Erscheinung im auszutragenden Kampfe der Missionierung
anderer. Natürlich obliegt es dem einzelnen Gläubigen, sich kritisch über
derlei Fragen zu positionieren, und das ist auch gut so. Aber fest steht
jedenfalls, dass den jeweiligen Kirchen in ihrer Funktion als Verbreiter
ihrer Weltanschauungen ein solches Verhalten, das vor dem Namen Christi oder
eben Mohammeds zurückschreckt, (wenigstens aus ihrer Perspektive) mehr als
nur schwachsinnig erscheint. Man wirft ja seinen je eigenen Ausgangspunkt
nicht einfach über Bord...
Nun steht es ähnlich, wenn man mir den Vergleich gestattet, mit dem laïschen
Äquivalent, nämlich der kommunistischen Partei, welche als Endziel nicht die
Erlösung in irgendeinem Jenseits anstrebt, sondern die klassenlose
Gesellschaft hier im Diesseits verwirklichen will. Der kleine und dennoch
sehr grundlegende Unterschied liegt darin, daß die Kirche auf blindes
Vertrauen ihrer Anhänger zählen muß, um ihre Ver-massung zu erreichen, die
Partei sich jedoch auf reine Tatsachen stützt, die im unmittelbaren Leben
auch nachprüfbar sind. Das bedeutet, daß sich über Gott in letzter
Konsequenz streiten lässt, hingegen nicht über soziale Ungleichheiten. Dem
bloßen Glauben wird also konkretes Wissen gegenübergestellt der geistigen
Umnebelung, kurz und bündig, Bewußtseinshebung.
Trotzdem findet man in der kommunistischen Partei eine Angst davor, sich auf
ihre fakten-orientierten Wurzeln (die Klassenanalyse) eindeutig und
nachhaltig zu beziehen, eine unverständliche Angst, die von außen von so
manchen Linken als Halbherzigkeit und Orientierungslosigkeit wahrgenommen
wird, und seitens der Massen schlimmstenfalls sogar als recht
zusammenhanglose, weil unerklärte Sichtweise und daher zwangsläufig als
Sektierertum. Des Weiteren ist unbedingt festzustellen, daß vom eigentlichen
Anfangswunsche, eine Massenbewegung von historischer Bedeutsamkeit zu
werden, nicht mehr viel übrig geblieben ist: die kommunistische Partei, wie
allein schon der Name des Gemeinsamen und Kommunen beweist, soll zwar die
Speerspitze der (bewußten) Arbeiterschaft sein, die ja wirklich die Masse
bildet, aber ihr fehlt offensichtlich der Anschluß an dieselbe.
Der Arbeiterschaft wird seit langem bereits nicht mehr vermittelt, daß ihre
Lohn-arbeit sie in ihrer Klassenlage gefangen hält, daß diese
Produktionsweise nur eine neue geschichtliche Form der Ausbeutung und
Versklavung ist, die zum Zwecke des Überlebens der Gesamtspezies Mensch (in
der Entscheidung zwischen Sozialismus oder Barbarei) zu beseitigen wäre, und
schon gar nicht, daß Klassen nicht Naturwille sind, sondern ein menschliches
Verbrechen des Kapitals an der Mehrheit. Mit einem Wort, die kommunistische
Partei hat nicht nur eine Trennung vom (klassenlosen) Endziel und der
(arbeitergetragenen) Bewegung vorgenommen, in der Theorie und Praxis
notwendig auseinanderdriften sie hat zugleich beide, als aktive
Aufgabenbereiche, sozusagen aufgegeben und kämpft nun um ihren politischen
Fortbestand.
Das bürgerliche Lager des Kapitals reibt sich klarerweise freudig die Hände,
denn auf diese Art und Weise vermag ihm die unschädlich gemachte
kommunistische Partei noch als Ausrede dienen, diese Gesellschaft sei doch
ohnehin frei, meinungstolerant und breit gefächert. Endlich
system-integriert, und sowohl geistig als auch körperlich geschwächt, streut
sich fortan die Partei, ihre bislang angewandte Taktik und den daraus
erprobten Mißerfolg zu ändern. Strukturelle Verschiebung ist so ziemlich
alles was ihr dazu einfällt, obwohl das Problem ganz wo anders zu sichten
ist. Aus diesem Grund sieht es manchmal so aus, als sei die Partei
vollkommen dem Gang durch die (Macht-)Institutionen, dem kapitalistischen
Parlamentarismus und seiner (un-historischen) Kommunalpolitik verschrieben.
Beispiele wären eine Anpassung des Vokabulars, der Paradigmen und Methoden
an bürgerliche und staatlich akzeptierte sowie medial herkömmliche Linien
von Werktätigen reden statt von Arbeitern, von Neoliberalismus statt von
Monopolkapitalismus, von einer anderen Welt, die möglich sei, statt von
klassenloser Koexistenz, und vieles mehr. Die Resultate, versteht sich, sind
im Bezug auf den (nur ihr zu eigenen) Klassenkampf dementsprechend
enttäuschend.
Utopismus und Resignation greifen dann vermehrt um sich: das Endziel könne
man, bitte, sowieso vergessen, und man solle sich gefälligst mit
zermürbender Stimmensuche bei lokalen Wahlen zufrieden geben, oder nach
Porto Alegre fahren, um mitzudiskutieren. Hierbei möchte ich ebenfalls daran
erinnern, welcher Faktor und daher auch Fokus in der Entstehungszeit der
Kommunisten bestimmend, überzeugend und wahrlich kraftspendend gewesen ist
für ihre Bewegung ein Zusammenführen von Wissen und Organisation, also von
Klassen- und Wertanalyse auf der einen Seite und innerparteilichem
Aktivismus auf der anderen. Von da her, aus der selbstgewollten Fusion,
rührte in ihrer Geburtsstunde auch die Fähigkeit der Partei zu überzeigen,
das revolutionäre Feuer zu entfachen und tatsächlich in den Massen wirksam
zu sein. Ist nämlich im Geiste einmal der Glauben an die Unbedingtheit bzw.
Notwendigkeit der Kapitalherrschaft und Klassen erschüttert, kann kein Trick
und kein Gefasel (außer abstoßende, pure Gewalt) ihn wieder herstellen.
All dies fehlt jetzt mehr oder minder, als erneut gebrauchte
Konkretisierung, obgleich im parteilichen Statut am Endziel gottseidank noch
prinzipiell festgehalten wird. Es fehlt. Dabei ist klar und unbestreitbar,
daß die Kommunisten in Wirklichkeit der Arbeiterschaft (d.h. der Klasse
lohnabhängiger Männer und unentgeltlich arbeitender Frauen im Haushalt) kein
besonderes Interesse voraus haben, und auch keine mystische besondere
Kompetenz. Einzig und allein die Einsicht in die Gesetzmäßigkeiten des
geschichtlichen Ablaufes und in seine Folgen auf sozialer Ebene war es, was
die Kommunisten besaßen. (Also Einsicht in die Gesamtheit politischen
Geschehens und ökonomischer Determinanten.) Das habe ich vorher als Wissen,
die eine Komponente des klassenkämpferischen Erfolgs, umschrieben. Daß
dieses Wissen heute komplex ist, hebt seine Richtigkeit übrigens bei weitem
nicht einfach auf. Dennoch wird, sobald die ungemütliche Frage nach den
Resten dieser kommunistischen Stärke konkret aufkommt, irritiert abgewinkt
und plötzlich von der so genannten wirklichen Welt gesprochen.
Arbeiteraufklärung wird als zu schwierig oder gar unmöglich abgestempelt, da
sich die Zeiten angeblich grundlegend (?) geändert hätten. Und so wird mit
dem springenden Punkt in der kommunistischen Weltanschauung (unter Berufung
auf Modernität oder halt Geldmangel) kurzer Prozeß gemacht, hat es
heutzutage den Anschein.
Dabei zeugt allein schon die Vorstellung, die eigentliche historische und
politische Relevanz einer revolutionären Partei genauso wie der
Arbeiterklasse hänge indirekt oder unmittelbar vom Jahresbudget ab, von
einer krassen Verbürgerlichung, die sich in den betroffenen Köpfen abspielt.
Die dem zugrunde liegende Idee, man könne Kapital in seiner Eigenschaft als
Tauschmittel auch human verwerten, paßt aber mit der Marxschen Auffassung
vom Kapital als dem Kommando über die Arbeit anderer kaum mehr zusammen
man tut dann so, als würde das verfluchte Geld vielleicht doch noch den
Kommunismus retten. Die richtigere Antwort auf das angesprochene Dilemma
ist, wie gesagt, das Ent-bürgerlichen der Arbeiter-schaft, und nicht sein
notorisches Umgehen durch Feste, Kongresse und Demonstrationen. Außerdem
werden die Rolle der kommunistischen Partei und der (sic!) Dauerhaftigkeit
ihrer Anwesenheit in egal welcher Form, und daher höchstwahrscheinlich in
der jetzigen, massiv überschätzt. Das äußert sich dann in der
stillheimlichen Geringschätzung der unorganisierten Arbeitermasse und ihrer
politischen Reife, eine gängige Ansicht kurzum, die bei den Parteisitzungen
selbst viel weniger als bei den dort besprochenen Inhalten und geplanten
Aktionen irgendwie mitschwingt.
In Wirklichkeit hat man es mit falscher Eitelkeit zu tun, die auf
Organisation zwar pocht, andererseits jedoch nur einen psychologischen
Abwehrmechanismus gegen die unbewußt erkannte Ohnmacht darstellt, welcher
die Partei vor der schweren und trotzdem dringlichen Vereinigung von
Organisation und Wissen bewahrt. Damit meine ich schließlich, vielen sei die
Partei wichtiger als ihre (hier als solche postulierte) eigentliche Aufgabe,
Aufklärung gezielt und richtig zu betreiben, bei den Betroffenen, von Unten,
so wie Geschichte nun einmal gemacht wird. Anschließend weiß man sehr wohl,
daß das revolutionäre Subjekt abhanden gekommen ist, weil die Arbeiterklasse
in einer Identitätskrise steckt, aber daraus auch zu schließen, daß das
verwirrte Subjekt im revolutionären Sinne mobilisiert werden müsste, scheint
leider zu viel verlangt.
Fazit: man begnügt sich damit, nur zu reagieren, und zwar auf
Steuerreformen, auf internationale Raubkriege, auf Weltbanktreffen und
dergleichen, und ehe sich jemand versieht wird man zur lästigen Mücke am
Pferderücken, die re-agiert und so auch zum Gesamtbild ganz dazugehört, als
Reaktion. Eine der Folgen ist das Verkümmern kommunistischer Kritik zu
aussagelosem Affirmationsgehabe oder, im besten aller Szenarios, zu rein
prinzipiellem Raunzen, wo Elend bloß als Elend auftritt, Krieg als
abstraktes Unrecht, Korruption nicht als Dauersymptom sondern als noch ein
vereinzelter Mißstand usw. Da ja den Begebenheiten unter den Massen (und
nicht nur im 7Stern) kein historischer und daher kontextueller Stellenwert
erstellt wird, verarmt die kommunistische Position zu bloßem
Gegebenheits-charakter oder zu moralistischer Mitleiderei. Wie man mittellos
und effektiv die Massen erreicht, steht erst gar nicht zur Debatte: ein
wissenschaftlicher Ansatz (mit Ursache und Wirkung) mag sicherlich leicht
durch die Furcht vor dem Populismus abgetan werden, bevor die
De-konditionierung von Werbung und Nachrichten erst überhaupt angefangen
hat. Man richtet sichs immer gemütlich
Und was die ablaufende Organisation an und für sich betrifft, muß wiederum
erwähnt werden, wie undurchsichtig eine Schichtung und Aufgliederung in
Bezirke und Bundesländer ist, in denen wöchentlich oder weniger oft
Versammlungen stattfinden, deren Nach-arbeit meist belanglos bleibt. Das
allgemeine politische Gelingen der Verbreitung kommunistischer
Humanitätsideale und ihrer Anwendung im Alltagsleben (z.B. Solidarität)
hängt auf einmal davon ab, ob sich vereinzelte Genossen sympathisch finden,
Nummern austauschen, dazwischen treffen und zusätzliche Freizeit opfern
oder eben nicht. Das kann doch nicht die Lösung für einen steigenden Bedarf
von Aktivismus sein, wie ihn die Partei seit ihrer Halbenteignung durch den
deutschen Staat gerade durchmacht!
Anders ausgedrückt, in vielleicht etwas synthetisiertem Gewand: die
kommunistische Partei, die von Christen über Parlamentariern bis
Bürgerpazifisten verzweifelt nach Verbündeten sucht, spiegelt in ihrer
(ideologischen) Identitätskrise wohl am Besten jene der Arbeiterklasse
selbst wieder und zeigt sich darin genauso ratlos wie das sozio-ökonomische
Gefüge der Ausgebeuteten, welchem sie laut schriftlichen Beschlüssen
verbunden ist. Da kommen Gemeinsamkeiten auf. Beide leiden an einem Mangel
an Glauben an sich selber, einmal abgesehen von ihren Realitätsfernen, die
sich jedoch auf ganz, dem Wesen nach unterschiedliche Aspekte beziehen. Das
letztere Unvermögen, sich nun einmal so zu sehen, wie man faktisch ist,
könnte man auch als Auto-stereotyp bezeichnen und trifft auch generell auf
unsere Epoche zu. Das mag wohl traurig wirken, aber nicht unabdingbar sein.
Alles, was man für gesunde Kommunistenpolitik braucht, ist Ehrlichkeit und
Aufopferung, keine Scheu vor dem Bekennen, aber auch Visionen und dazu mal
viel Lernen, Lernen, Lernen.
Mladen Savić, Februar 2005
--
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Liebe GenossenInnen, liber Mond!
Es tut mir eigentlich recht weh, daß mein Text, den ich in Anlehnung, nicht
an den Hl. Augustinus oder an Clausewitz, sondern an Georg Lukács in
"Methodisches zur Organisationsfrage" aus Sept.1922 geschrieben habe, so
anstößig wirkt, und daß Genosse Mond versucht, mir einen benediktinischen
Missionseifer zu unterstellen und mich, mit einem argumentum ad hominem noch
mit Positionen Kurt Krenns in Verbindung bringt, nachdem er mir quasi
erklärend (?) den Unterschied zwischen links und rechts unter die Nase
schmiert. Kurz, es ist eine Frechheit und beruht, um wieder einmal politisch
unkorrekt aber wahrheitsgetreu zu sein, wahrscheinlich auf irgendwelchen
Vorurteilen mir gegenüber - da merkt man, wie im Namen der Pluralität der
Strömungen und im Namen der Toleranz, die zweifelsohne Vielfalt braucht,
zugleich mit selbstkritischen Positionen in der KP umgegangen werden könnte:
vieles ja, aber nur solange es nicht aus der angenehmen Mitte ausufert! Es
kränkt mich in Wirklichkeit; ich bin in die KP mit gutem Willen eingetreten,
aus dem Wunsch, meinen kleinen Beitrag zu leisten, damit die sterbende
Partei nicht stirbt, obwohl ich parteiliche Umgangsformen mit Rednerlisten
und Tagespunkten im Grunde genommen gar nicht mag. Ich bin Kommunist, und
ich lasse es nicht zu, daß Mond mich, weil er nur aus Vorurteilen das
herauszulesen imstande ist, wo er mich als mögliches gefährliches Element,
als Klerokommunisten oder sonst was identifizieren könnte, daß also Mond
mich als Rechten beschimpft, per Implikation. Schade.
Da dies aber passiert ist, möchte ich an die lieben Genossen, auch an Mond,
einen noch anstößigeren Text schicken, der den 33. Parteitag behandelt,
nämlich das, was Mond nachspricht:
__________________________________________________________________________
Warum der gute Wille nicht reicht
Eine ausschlaggebende kommunistische Tagung hatte im Winter stattgefunden,
nicht von Mitgliedern, sondern nur im Kreise von Delegierten: der
berüchtigte 33.Parteitag. Er sollte sich richtungsweisend auf die Zukunft
auswirken. Wer seine genauen Hintergründe jedoch nicht kannte, mochte sehr
leicht davon verblüfft werden, auf welch sonderliche Weise das neuerdings
bejubelte, undogmatische Wesen der Partei mit dem positionslosen verwechselt
wurde, und dann wiederum jede ernsthafte Position mit starr
deterministischer Linientreue. Wer also von der stolzen, und übrigens
mindestens siebzig Jahre verspäteten, inneren Abrechnung mit dem
stalinistischen und sovjetnostalgischen Phänomen in der österreichischen
Partei nicht zur Genüge informiert war, konnte beim Lesen der Textvorlage
als denkender Kommunist nur verzweifelt den Kopf schütteln. Und denken tut,
wohlgemerkt, ein Kommunist nicht nur, weil er in Brechtscher Art
hinterfragt, woher das Eigentum eigentlich stamme, sondern vor allem, wenn
er sich ebenso hausbacken und Brechtisch wundert, wem diese oder jene
Ansichten denn wirklich nützten! Dies trifft, bitte zu vermerken, auch auf
angeblich kommunistische Ansichten zu. Neuzugängen wurde anschließend mit
viel Geduld die verzwickte Lage erklärt, in der das betroffene Dokument
entstand: Enteignungen, Zwiste, Diffamierungen, Austritte und überfällige
Säuberungen. Die schwache Entschuldigung, die man hie und da im Bezug auf
die Inhalte vernehmen konnte, war in der Tat ein heimliches
Schuldzugeständnis – diskreditiert unter den Massen und gestrandet
ohne homogene Basis, wäre man, als Partei im Umbruch oder eben Leerlauf,
ganz einfach überfordert durch das abwechselnde Ringen ums Überleben und
Suchen nach Konsens. Was schwarz auf weiß nach dem Parteitag auf dem Papier
festgehalten wurde, sollte nun aus dem Blickwinkel der schärfest möglichen
Kritik berichtet werden, denn allein durch eine solche mag die angeprangerte
Erneuerung richtig und schnell genug vorangetrieben werden.
Die Broschüre anläßlich des letzten Parteitages, hier „politische
Plattform“ genannt, beginnt selbsterklärend und außerdem recht
zeitgenössisch mit der Feststellung, der Sozialstaat werde abgebaut –
ganz so als sei dieser kapitalistische Kosmetikbetrieb aus
klassenkämpferischer Perspektive jemals wertvoll gewesen. Statt mit
marxistischer Schärfe historischen und lebensechten Kontext herzustellen,
vermittelt man eher das vom Alltagsleben entlehnte Gefühl, es sei fast
schade, daß er jetzt aufhöre, der liebe Sozialstaat. Dabei hatte er
innenpolitisch die klare Funktion des Ausdämpfens jeglichen
Klassenbewußtseins und diente außenpolitisch, zweifelsohne, als Lockvogel
für die Arbeiterschaft der parteigeleiteten staatskapitalistischen Länder,
die fälschlich zu Realsozialismen umgetauft wurden. Mit anderen Worten, es
wird von der traurigen „antisozialen Wende“ ausgegangen, welche
man als neoliberalen Rückschritt auffaßt, und nicht als logische Konsequenz,
die dem Kapitalismus und seinen Gesetzen der unabdingbaren Kapitalexpansion
von Anfang an innewohnte. Leider führt diese Tatsache, daß das Kapital auf
Dauer seine axiomatischen Ziele keineswegs aufzugeben gewillt war, in der
Plattform nicht zu einer Bestätigung der Marxschen Gesellschaftsanalyse,
sondern zu ihrer Fragmentierung in vage Formen und postmodern klingende
Begriffe wie beispielsweise „Vielfalt“ und
„Offenheit“, die wohl von Neuheit hätten zeugen sollen. Aber das
ideologische Wanken infolge andersartiger Zustände ist bei weitem nichts
Neues unter den linken Strömungen der abgelaufenen anderthalb Jahrhunderte;
viele haben schon Lebensstandard mit Freiheit und Bürgerrechtskampf mit
Klassenkampf verwechselt.
So bestätigt die kommunistische Partei selbst, wie im Geleitwort nachzulesen
ist, sie wolle die bestehenden demokratischen, sprich bürgerlichen, Rechte
ausweiten – und sie wolle „Reformen“. Anders als die
Sozialdemokraten und die Grünen hingegen, die vollkommen systemintegriert
seien, möchte sie eine wahre Alternative zum Kapitalismus. Konkretisiert
wird diese Alternative nicht einmal ansatzweise, weil ja konkrete
„Sozialismus-Bilder“ sinnlos seien: die aufgezwungene, aber
hautnahe kapitalistische Wirklichkeit wird deshalb, wie man
höchstwahrscheinlich annimmt, mit einem wenig greifbarem und überhaupt nicht
faßbaren kommunistischen Versprechen überwältigt werden müssen, aus
redlicher moralischer Einsicht heraus oder wodurch auch immer. Es ist
insofern nicht verwunderlich, daß das Wort „Revolution“ bloß im
Bezug auf die innerkapitalistischen Veränderungen angewandt wird, sowie das
Wort „Klassenkampf“ nur in seiner Erweiterung „von
Oben“. Auch ansonsten bleibt die Broschüre größtenteils deskriptiver
Natur, gleichsam als Liste der lästigen Erscheinungen, die von
Entsolidarisierung und Riskenprivatisierung bis Frauendiskriminierung und
Krieg reichen. Darüber scheint sie kaum hinauszugehen. Kurz, man spielt das
alte Lied, Symptome aufzuzählen, ohne Zusammenhänge zu erklären, mit
Ausnahme des Hinweises auf die derzeit moderne Allheitsformel namens
„Neoliberalismus“, welche auf diese Weise zur neu entleerten
Worthülse avanciert. Was ist denn, zum Beispiel, am Prinzip der Lohnarbeit
überhaupt so neoliberal, oder an der patriarchalen Gesellschaftsform, oder
an der kolonialen Eroberung anderer Völker? Die Welt im Wandel, wie das
heute allseits gerne umschrieben wird, zeigt sich nämlich bei etwas näherem
Hinschauen als ein und dieselbe wie seit langer, satter Zeit – man
täte daher besser daran, die eigentliche Kontinuität der Ausbeutung zu
unterstreichen, statt ständig ihre Formwechsel zu bejammern!
Das einzig scheinbar ehrliche Geständnis angesichts der aggressiven Appetite
des Kapitals lautet, man hätte „keine ausreichende Antwort auf diese
Offensive finden können“. Das wirkt, zugegebenermaßen, sehr schwach
und ziemlich inhaltslos – ist andererseits kein Wunder, wenn jegliche
Sozialismus-Bilder, um nicht gleich zivilisatorische Auswegmöglichkeiten zu
sagen, kategorisch abgelehnt werden! Nichtsdestotrotz versichert die
kommunistische Partei auch später im schriftlichen Entwurf, daß sie eine
Alternative zum Kapitalismus des 21.Jahrhunderts „erkämpfen“
möchte, sagt aber wieder nicht wie, zumindest nicht unter Berücksichtigung
eines gesunden Wahrscheinlichkeitsrahmens. Es wird nämlich behauptet, das
Augenmerk müsse auf das Urheberrecht im Wissensbereich, auf die
Gemeindeebene, auf die Gewerkschaften, auf das Europaparlament und auf die
Sozialforen fallen. Die Arbeiterklasse, inklusive der nicht bezahlten
Frauenarbeiter im häuslichen Bereich, fällt sogar in ihrem Neuverständnis
aus den kommunistischen Überlegungen heraus, denn, so heißt es tatsächlich,
sie selbst sei „heute breit und vielgestaltig zu fassen“, ganz
so als seien die Klassen, durch den Akt parteilichen Denkens und auch als
beständiges soziologisches Faktum, plötzlich weg-relativiert. Was dennoch
nachweislich bleibt, sind materielle Geburtsprivilegien durch Eigentum und
Kapital – aber, etwa ohne ihr klassenmäßiges Gegenstück, die
Lohnabhängigkeit oder gar Armut? Waren denn Klassen irgendwann durch völlig
strenge Demarkationslinien getrennt? Konnten man das Bürgerrecht, auch wenn
nur einer der Cäsar war, nicht schon im alten Rom erkaufen? Was soll die
parteiverherrlichte „breite und vielgestaltige“ Auffassung der
Klassen dann noch ausdrücken?
Man sieht, dieses sicherlich gut gemeinte, aber breit ausufernde Gespräch,
das sich auch um den Preis des Aussagelosigkeit um Differenzierung bemüht,
führt zu nichts. Reden wir also der Reihe nach über die aufgezählten
Fokusse: Urheberrechte, Gemeinden, Syndikate, Europaparlament und
Sozialforen. Nun sollte zunächst angemerkt werden, daß zwar Verschärfungen
des Urheberrechts Wissen in der Tat zur Ware degradieren, die Verhinderung
dieses Trends aber einzig und allein über juristischem Wege erreicht werden
kann, also mittels gutmütiger Hilfe der bürgerlichen,
kapitalismusfreundlichen Gesetzgebung. Die implizite Vorgangsweise klingt
deshalb weder kommunistisch, noch wahrscheinlich. Die hier betriebene
Bejahung der Befreiung von Information, derer man sich rühmt, hat in diesem
Sinne einen abstrakten Beigeschmack. Des Weiteren endet ein Kapitel über das
„Scheitern des Reformismus“ mit dem unpräzisierten Wunsche, sich
endlich auf revolutionäre Politik umzupolen, von welcher aber genauso wie
vorher nichts ausgeführt wird, da beim wichtigsten Punkt, dem methodischen
Knoten sozusagen, das Kapitel bruchartig abgeschlossen wird – nach dem
Motto, wer sich nicht festlegt, kann weder Fehler eingehen, geschweige denn
sich strafbar machen. Das wird umso deutlicher, als man das traditionell
gebrauchte Schlagwort „revolutionär“ keineswegs definiert, nicht
alt, nicht neu, sondern überhaupt nicht. Und nicht zu vergessen wäre auch
das deutlich zu Beginn artikulierte Ziel der kommunistischen Partei, wie
schon erwähnt, Reformen anzustreben, die ebenfalls nach Reformismus riechen.
Was die Gemeinde betrifft, von der manchmal sogar als Kommune (wie bitte!?)
die Rede ist, wird im Text festgehalten, wie ihre Befugnisse und
Einflußsphären zunehmends beschnitten werden, um hernach allen Ernstes
vorzuschlagen, daß dort angesetzt werden müsse, weil auf einmal an dieser
engen Stelle große Potentiale zu lichten wären. Nicht thematisiert verbleibt
auch die Frage, in welchem Ausmaß die Bevölkerung, wo „lokal
handeln“ wesentlich sein solle, an der Kommunalpolitik im großen und
ganzen teilnimmt bzw. ihr Vertrauen dafür hergibt, vor allem in den stark
urbanisierten Ballungsräumen. Innerhalb der kommunistischen Partei hofft man
daher offensichtlich, durch obere, durch bürgerliche Instanzen wie
Gemeinderäte und Bezirksvorsteher Geschichte schreiben zu können, und zwar
im Geiste von Klassenkampf und Stürzung des immer internationaler
verknüpften Kapitals. Wie wahrscheinlich all das bei der Willkür des
kapitalistischen Gesetzesapparates und seiner Lobbys anmutet, braucht nicht
einmal näher diskutiert werden, wenn man die Geschichtsbücher ab und zu
aufgeschlagen hat. Will man dies erst gar nicht, sollte man den Parteinamen
baldigst ändern; will man jedoch geschichtlicher Akteur sein und mehr als
nur ein Bauern am Schachbrett des fremdbestimmten Lebens, muß man sich etwas
Anderes, etwas Adäquateres überlegen, als den Hebel, wie Marx es treffend
bezeichnete, an den „ökonomischen Überbau“ der Legislative zu
legen.
Im Bezug auf die Gewerkschaften äußert man sich mit gutem Grund
interessiert, doch gleichzeitig mit der Distanz eines Beobachters. Es heißt
in der Plattform ganz pauschal, die Gewerkschaften müßten sich entscheiden,
und so verbleibt man bei der Umschreibung ihrer verzwickten Lage, anstatt
eine mögliche Radikalisierung anschaulich zu besprechen – dort wäre
gegebenenfalls noch so manche Frucht nötigen Ärgers zu pflücken. Umso
erschreckender entpuppt sich die neue kommunistische Freundlichkeit im
Hinblick auf gewerkschaftliches Klassenbewußtsein, wenn im nahezu
vatikanischen Stil verkündet wird, die Aufgabe von Kommunisten sei es, hier
„aktiv beizutragen, daß Solidarität und Zusammenhalt entstehen –
Einheit in der Differenz“. Faktum ist: die kommunistische Partei ist
doch kein gesamtgesellschaftliches Eheberatungszentrum, sondern ein Bund
engagierter Leute zur Ausmerzung der Klassengesellschaft, ihrer immanenten
Widersprüche und sonstigen profitabel organisierten Verbrechen an Mensch und
Natur. Das wird, soviel steht zumindest fest, durch eine neue Welle
positiven Denkens und Harmonierednerei niemals passieren, was andererseits
nicht automatisch bedeutet, daß im Gegenzug Bombenanschläge und roter Terror
befürwortet werden müssen. Bloß, Nächstenliebe ist, obwohl sehr christlich
und wünschenswert, leider kein politisch brauchbares Konzept! Denn solch
wässrige Vereinfachungen wie „Einheit in der Differenz“ gehören,
abseits jeglichen Zusammenhangs und völlig getrennt von
Radikalisierungsstrategien, in den ideologischen Kindergarten oder gleich
auf den Müllhaufen der Geschichte, wo sie eindeutig besser aufgehoben sind.
Und zuletzt wären da noch die viel besungenen Sozialforen, für so manche mit
Recht ein Abdruck oder nur eine Art Nachahmung der unzähligen
Unternehmerkongresse. Das heißt: mehr oder minder relevante Sozialforen ohne
absehbare Tragweite, an denen sich oft sehr bürgerliche Geister zu den
Kurzsichtigkeiten utopischer Sozialisten wie Fourier und Saint-Simon
mühsamst hinaufarbeiten, weil sie sowohl Totalität als auch historische
Dimension der kapitalistischen Produktionsweise nicht verstehen oder nur
nicht kennen (wollen). Will etwa die kommunistische Partei auf diesem
angeblich „wichtigen Aktionsfeld“ mitreden, wo das soziologische
Einmaleins erst neu erfunden werden muß, mitmachen als Hauptanliegen,
mitschwimmen, weil Anwesenheit alles ist? Welche reale Erwartungshaltung
legt sie an den Tag? Enttäuschend sähe es aus, würde man dort zuviel
Hoffnung hegen und wie bislang reine Überbewertung betreiben, die nicht
stichhaltig auf Analysen fußt, sondern auf gesellschaftlichem Wunschdenken.
Das Gleiche gilt insofern für das europäische Parlament, jenes wenig
demokratische Großgebilde eines Orwellsch mächtigen Europa, dessen
Außenminister Javier Solana bis vor kurzem, sicherlich nicht durch Zufall,
das Amt des NATO-Generalsekretärs innehatte. Sind das vielleicht die
richtigen Rahmenbedingungen für den geforderten Aktivismus? Man könnte gar
leicht unter dem Deckmantel übergreifender Zusammenarbeit in Europa eine
ähnliche Argumentation wittern, wie sie die Sozialdemokraten schon vor dem
„Anschluß“ vertraten: in Großeuropa gäbe es mehr von uns.
Aber nicht alles sieht so trübe aus. Nachzulesen ist ja auch sehr wohl in
der Broschüre, daß die politische Funktion von Kommunisten es sei,
„die Notwendigkeit von (gesellschaftspolitischen) Veränderungen bewußt
zu machen“. Das zumindest ist lobenswert. Inwiefern sich, obwohl die
zitierte Aufgabe außer Zweifel steht, dies durch ein Aufzählen der daraufhin
aufgetischten Punkte in der Broschüre erzielen läßt, bleibt noch eingehender
zu besprechen: Politische Bewußtseinshebung zum Zwecke künftiger Umwälzungen
ist gewissermaßen immer zugleich ein unglaublicher Kraftakt, welcher
Substanz braucht, wenn die nötigen menschlichen und materiellen Ressourcen
dazu fehlen; wo der Nagel auf den Kopf zu treffen ist, wirkt nur Substanz
überzeugend! Man schlägt jedoch diesen Kraftakt durch die folgenden
programmatischen Schwachpunkte vor, nämlich, durch
„Bedürfnisorientierung“, „Gleichberechtigung“,
„Hinterfragen“ und „Besinnen“. Bitte, was sagt das
schon aus, außer daß man sozial zementierte Zustände durch
Grundsatzerklärungen und psychologische Selbsthilfekurse zu sprengen
versuchen möchte?! Die strukturelle Gewalt des Staates und seine, wie Engels
es einmal ausdrückte, „Allianz der Regierung und Börse“, die
heute als Begriff der Sozialpartnerschaft ihr prellendes Unwesen treibt,
sind dermaßen verankert sogar im zeitgenössischen Kapitalismus, daß die
nette kommunistische Aussage im Vergleich fast witzig klingt, wie ein netter
Appell für Fairplay, aber nicht gerade kämpferisch.
Kein Wunder demnach, wenn „die grundlegenden Fragen revolutionärer
Politik“ beim alleinigen Erwähnen bereits als abgehandelt posieren,
obgleich in Wirklichkeit diese Weise zu reden – an Inhaltlichkeit
fatale Mängel erleidet. Aus diesem Grund sticht es auch recht schmerzhaft
ins Auge, daß die Überwindung des kapitalistischen Systems mit anderen
linken Strömungen „als längerfristige Möglichkeit“ offen
gehalten wird. Es ging, nebenbei angemerkt, im Text nicht um Feststellungen,
sondern um Absichtserklärungen, und man rufe sich anschließend die Wortwahl
hierbei ins Gedächtnis: langfristig, Möglichkeit, offen halten. All das
riecht verdächtig nach einer Form von Reformismus, den sich als politischen
Luxus nur die privilegierte weiße Welt zu leisten vermag, denn sie hat Zeit
darüber „besinnend“ zu diskutieren, während die Wälder anderer
abgerodet werden, die Länder anderer okkupiert und zerstört, die Rohstoffe
anderer geplündert und die Frauen derselben anderen zweifach und dreifach
ausgebeutet, sei es als Maquiladora, Putzfrau oder Prostituierte für die
Bedürfnisse der selbsternannten Zivilisierten. Man müsse das eben
zivilisiert und parlamentarisch lösen, durch Einkehr, Gespräch, durch
Wahlen, die Sozialforen und das Europaparlament! Was letztendlich bleibt,
ist Heuchlerei und darüber hinaus ein ruhiges Gewissen, wenigstens im
Prinzip, als (bewußter) Langzeitkommunist, mit alledem nicht einverstanden
zu sein. Dann muß halt der Begriff der „Pluralität“ hinhalten,
wo Widerstandskonzepte zu kurz kommen – und somit ist, als Krönung der
Bescherung, jede innere Parteikritik auf bürgerlichem Wege, wie es sich
geziemt, im Namen der Vielfalt und Toleranz, faktisch unterbunden! Der
Kommunismus, der schon einmal eine Umkehrung in sein Gegenteil, in
autoritäre Parteilinie und sture Dogmatik, erlitten hat, wird sich nicht
freuen. Jetzt predigt man wegen der Angst vor seiner deterministischen
Strenge kurzum seine philosophische Auflösung...
LG
Mladen Savić
--
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"jetzt mal klahrtext"
zur entmystifizierung von alfred klahr und seiner nationanalyse österreichs
16 bis 17 uhr 30 kollektives lesen
18 bis 19 uhr entwicklung von fragestellungen in kleingruppen
19.15 bis 19.45 2 kurze historische impulsreferat von michael graber und
heribert schiedel
19.45 bis 20.45 diskussion der fragestellungen
ab 21.00 "1. April 2000"
Kinofilm aus 1953
Eintritt frei!
ERSTER APRIL 2000 (Wolfgang Liebeneiner 1952)
TV-Reporter anno 2000
Dies dürfte der einzige österreichische Science Fiction-Film bis hinein
>in die 80er sein. Als von der Regierung in Auftrag gegebener
>Propagandastreifen sieht er recht delirisch aus: Hilde Krahl spielt die
>Vorsitzende der UN-like Weltschutzkommission, und Josef Meinrad den
>österreichen Ministerpräsidenten, der sie mit kulturhistorischen
>Darstellungen und - ausgerechnet - Charme davon überzeugt, daß das Land,
>im Jahre 2000 immer noch von den Signatarmächten besetzt, die Freiheit
>verdient hat.
>
>Alle Stars ins Reichweite (wo ist Annie Rosar?) tauchen auf, die
>historischen Fakten, für die Kommissionsmitglieder in luxuriöse Tableaus
>gesetzt, fügen sich unter den Händen des Autors Ernst Marboe freundlich
>zu unseren Gunsten (nur die NS-Zeit wird sicherheitshalber ausgeblendet),
>und Curd Jürgens spielt einen Soldaten, der kein Blut sehen kann. Der
>Science Fiction-Aspekt beschränkt sich auf ein paar Witze und bizarre
>Ausstattung. Inwieweit der Film die Staatsvertragsverhandlungen
>beschleunigt hat, ist nicht mit Sicherheit festzustellen.
>
>Mehr Info zur Entstehungsgeschichte des Films:
>http://www.dada.at/wohngemeinschaft/stories/storyReader$121
>
folgender text geht an medien:
jetzt mal Klahr-Text
Workshop, Seminar und Film
Alfred Klahr war in den dreissiger Jahren einer der bedeutendsten
Historiker, der mit seinen Texten die eigenständige
Existenz(-berechtigung) einer österreichischen Nation gegenüber den
vorherrschenden Vereinigungswünschen mit Großdeutschland belegte. Von den
Nazis ermordet, wurden seine Texte erst in den 80er-Jahren vor allem durch
Recherchen von Friedl Garscha wieder innerhalb der Linken popularisiert.
Von manchen wird Klahr heute "mißbraucht", um einen linken Nationalismus,
etwa zur Abgrenzung zum imperialistischen Projekts EU, zu unterstützen.
Gelesen werden drei Originaltexte von Alfred Klahr, diskutiert werden die
Entstehungsgeschichte der Texte (Verhältnis zur Kommintern,
Produktionsweise von Wissenschaft in den 30er Jahren,...) sowie die Gefahr
moderne Nationalismen als Antwort auf die Globalisierung der Ökonomie.
Als Abschluß gibts ein echtes Highlight der österreichischen
Filmgeschichte, gleichzeitig ein wirkliches Beweisstück österreichischen
Nationalismus .
Für alle veranstaltungsteile FREIER EINTRITT!
Verschickt wird die einladung kpö intern an:
kpö-homepage
kpöwien-homepage
kpönewsletter
ksv
god-rundmail
linke medien:
mund
akin
tatblatt
öh-medien (uni wien, bund, boku, tu)
volksstimmen
malmö
bürgerliche medien:
falter
standard
kurier
bezirksblätter
wissenschaftliche homepages:
???
private mailinglists!
halte ich für sehr wichtig!
entwicklung eines banners, das wir mit vielen homepages tauschen.
möglicherweise auch als pickerl für strassenbahnhaltestellen. (falls es
gratis möglich ist)
für diese veranstaltung werde ich das machen, für alle weitere schlage ich
eine rotation der bewebung vor, da dies einerseits der qualifizierung,
andererseits dem aufdecken blinder flecken bedeuten würde.
meine emailadressen sollten dann zentralisiert werden.
1. super einladung!
2. wie machen wir bewerbung innerhalb der kp? verteiler, ausgewählte?
3. checkt nicht Berni noch ob Mirko Messner auch als diskutant kommt?
3. habt ihr das auch am rande mitgekriegt, dass ein österreichischer
tourismuswirtschaftsfutzi die "typisch österreichische gastfreundschaft"
als immaterielles weltkulturgut bei der unesco schützen lassen möchte?
lg
Markus
Kurto Wendt wrote:
> folgendes programm:
>
> "jetzt mal klahrtext"
> zur entmystifizierung von alfred klahr und seiner nationanalyse österreichs
>
> 16 bis 17 uhr 30 kollektives lesen
> 18 bis 19 uhr entwicklung von fragestellungen in kleingruppen
> 19.15 bis 19.45 2 kurze historiche impulsreferat von michael graber und
> andi peham
> 19.45 bi 20.45 diskussion der fragestellungen
>
> ab 21.00 "1. April 2000"
> Kinofilm aus 1953
> Eintritt frei!
>
> ERSTER APRIL 2000 (Wolfgang Liebeneiner 1952)
> TV-Reporter anno 2000
>
> Dies dürfte der einzige österreichische Science Fiction-Film bis hinein in
> die 80er sein. Als von der Regierung in Auftrag gegebener
> Propagandastreifen sieht er recht delirisch aus: Hilde Krahl spielt die
> Vorsitzende der UN-like Weltschutzkommission, und Josef Meinrad den
> österreichen Ministerpräsidenten, der sie mit kulturhistorischen
> Darstellungen und - ausgerechnet - Charme davon überzeugt, daß das Land,
> im Jahre 2000 immer noch von den Signatarmächten besetzt, die Freiheit
> verdient hat.
>
> Alle Stars ins Reichweite (wo ist Annie Rosar?) tauchen auf, die
> historischen Fakten, für die Kommissionsmitglieder in luxuriöse Tableaus
> gesetzt, fügen sich unter den Händen des Autors Ernst Marboe freundlich zu
> unseren Gunsten (nur die NS-Zeit wird sicherheitshalber ausgeblendet), und
> Curd Jürgens spielt einen Soldaten, der kein Blut sehen kann. Der Science
> Fiction-Aspekt beschränkt sich auf ein paar Witze und bizarre Ausstattung.
> Inwieweit der Film die Staatsvertragsverhandlungen beschleunigt hat, ist
> nicht mit Sicherheit festzustellen.
>
> Mehr Info zur Entstehungsgeschichte des Films:
> http://www.dada.at/wohngemeinschaft/stories/storyReader$121
>
> _______________________________________________
> god mailing list
> god(a)mond.at <mailto:god@mond.at>
> http://mond.at/cgi-bin/mailman/listinfo/god
Erklärung des Infoladen 10 zu den Ereignissen am 9. 3. 2005 im Café
Siebenstern
Eine Allianz aus AIK, KomAk/ML, Ast und einzelnen Personen aus dem KSV und
der KI verhinderte am 9. März mit physischer Gewalt eine von der
Basisgruppe Politikwissenschaft und von Café Critique in den Räumen des
Café Siebenstern veranstaltete öffentliche Diskussion. Die inhaltlichen
Positionen der AngreiferInnen unterscheiden sich diametral von den
inhaltlichen Positionen der Angegriffen und offenbar ist das neue Mittel,
das die AngreiferInnen nun für sich entdeckt haben, diese Unterschiede
mittels Gewaltausbrüchen, Watschen und Faustschlägen darzustellen: eine
Niederlage für die linke Kritikfähigkeit.
Falls der Geist der Kritik nun der gewalttätig vermittelten Kritik des
Geistes als Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung weichen muss, haben
sich die Verhältnisse in der Wiener Linken nicht nur brutalisiert, sondern
sind darüber hinaus auch noch auf dem Weg zur geistlosen
Gesinnungsdiktatuer, insofern, als die inhaltliche Orientierung einer
Wiener Linken nicht mehr über Diskussionen und Texte erarbeitet wird,
sondern simpel und dumm über Aggression und Gewalt und die Bereitschaft,
andere Linke so sehr zu hassen, dass den Gehassten die Unversehrtheit der
Person nicht mehr zugestanden wird. In diesem Fall bestimmen Zahl und
Kraft der Fäuste die zugelassenen Meinungen. Die AngreiferInnen rühmen
sich nun öffentlich eines Sieges, den sie in ihrem Sinne als einen Sieg
über Rechte konstruieren, weil ihnen die Abgrenzung gegenüber den
tatsächlichen Rechten inhaltlich immer öfter misslingt. Die Kritik an
Inhalten kann aber genau nicht allein daran festgemacht werden, wozu einE
VertreterIn eines Inhaltes sich politisch bekennt, sondern auch daran, was
dann inhaltlich folgt.
Wenn linke Positionen aber inhaltlich kritikwürdig sind - aus welchen
Gründen auch immer geht es immer noch darum, die Kritik daran allgemein
verständlich zu formulieren und die Diskussion mit den Kritisierten
inhaltlich und argumentativ zu führen, ohne dass Fäuste als Argument
anerkannt werden.
In diesem Sinne erklärt sich der Infoladen 10 mit der Basisgruppe
Politikwissenschaft und Café Critique solidarisch, die versuchen, ihre
Inhalte öffentlich darzustellen und der kritischen Diskussion zu
unterziehen. Wir verurteilen den Versuch, mit Aggression und Gewalt gegen
linke Positionen vorzugehen und eine angebliche Kritik daran, statt sie zu
begründen mit Faustschlägen vom Tisch zu wischen. Wir sehen das auch als
Versuch der Bevormundung linker Öffentlichkeiten.
Da es sich auch der Infoladen 10 zur Aufgabe gemacht hat, inhaltlich
vielfältigste linke Positionen für eine kritische, politisch linke
Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wäre eine gewaltsame Unterdrückung
selbst eines einzigen dieser Inhalte eine Katastrophe für den
revolutionären Geist der Emanzipation.
Wehret den Anfängen!
--
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Dies dürfte der einzige österreichische Science Fiction-Film bis hinein in
die 80er sein. Als von der Regierung in Auftrag gegebener
Propagandastreifen sieht er recht delirisch aus: Hilde Krahl spielt die
Vorsitzende der UN-like Weltschutzkommission, und Josef Meinrad den
österreichen Ministerpräsidenten, der sie mit kulturhistorischen
Darstellungen und - ausgerechnet - Charme davon überzeugt, daß das Land,
im Jahre 2000 immer noch von den Signatarmächten besetzt, die Freiheit
verdient hat.
Alle Stars ins Reichweite (wo ist Annie Rosar?) tauchen auf, die
historischen Fakten, für die Kommissionsmitglieder in luxuriöse Tableaus
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hallo leute,
Oliver Ressler hat im heutigen widerstandsmund eine reihe von filmreihen
gepostet, bei denen sein neuester film gezeigt wird. Wien war nicht
dabei. ich weiß nicht ob er hier schon gelaufen ist, finde aber wir
könnten ihn mit dem regieseur zusammen im 7* zeigen.
lg markus
Venezuela from Below
A film by Dario Azzellini and Oliver Ressler / 67 min., 2004
In Venezuela, a profound social transformation identified as the
Bolivarian process has been underway since Hugo Chávez's governmental
takeover in 1998. It concerns a broad process of self organization, from
which has developed a progressive constitution, a labor law, new
educational possibilities, and a number of further reforms for the
impoverished majority of the population of what is potentially a wealthy
state. The government's politics, which take an open stance against
neo-liberalism, have experienced vehement rejection from Venezuela's
major private industries and from the U.S., expressed in two attempted
coups and boycotts. Nonetheless, Chávez and his government enjoy the
trust of the majority of the population. The society is heavily
politicized; many people who had never before thought of what they
wanted to change are now a part of a profound transformation taking
place in the country.
In the film "Venezuela from Below," the true actors in the social
process are able to speak: the grassroots. After an introduction by
philosopher Carlos Lazo, workers from the oil company PDVSA in Puerto La
Cruz report how in 2002/2003 they protected the refinery from breaking
down during the oil sabotage, which was pawned off as a strike, and how
they were able to reinstate oil production. Several farmers from a newly
founded cooperative in Aragua report on their process of self
organization, on the literacy campaign, and how things should continue.
A women's bank project in Miranda and several loan recipients from
Caracas' disadvantaged district, 23 de Enero, present their projects.
Indígena community members near the Orinoco river in Bolívar speak about
how their demands and struggles are reflected in the constitution and
what has changed for them. Workers from the occupied National Valve
Company in Los Teques and the paper production company Venepal in
Carabobo - which was occupied by 350 workers after the owners drove it
to bankruptcy, and which now, after a partial agreement, is running
production again - speak about corrupt unions, labor control, and their
struggles. Protagonists in the revolutionary movement Tupamaro, the
cultural foundation Simón Bolívar, the leftist website www.23.net, and
the Bolivarian Circle Abrebrecha from 23 de Enero report on their work
and what has changed for them through the social revolutions.
They are the people of the grassroots and they speak about what they did
and what they are doing, how they feel about the Bolivarian process,
about their expectations and ideas. They see themselves as part of the
process that is underway, but also problematize numerous points. The
search for a social and economic model beyond neo-liberalism is no easy
terrain; there are currently no successful, tested alternatives. The
protagonists in the Bolivarian process have, however, set upon a path
from which there is no return.
The film is available in Spanish, with English or with German subtitles.
Concept, interviews, film editing, production: Dario Azzellini & Oliver
Ressler
Camera: Volkmar Geiblinger
Image editing and titles: Markus Koessl
Interviewees: Titina Azuaje, Gustavo Borges, Stalin Pérez Borges, Juan
Brizuela, Bertha de Castillo, José Ramón Castillo, Eduardo Daza, Arlenis
Espinal, Freddy Farias, Juán Fermín, José Flores, Randy García, Círe y
Guarán, Sandra Heredia de Goncalves, Juana Catalina Guzman, María Elisa
Irazabal de Píneda, Natalí Jaimes, Carlos Lazo, Henry Mariño, Maritza
Marquez, Esther de Mena, Esteban Michelena, Argelia Naguanagua de Ramos,
Emma Ortega, Edgar Peña, Judith Sánchez, José Mercedes Sifontes, Alfonso
Tovar, Antolino Vasquez, Eduardo Yaguaracuto
Grants: Kunstsektion des BKA, Stiftung Umverteilen
bei dem terim wird auch die volksstimmen sondernummer vorgestellt in der es
80 seiten konzentrierte infos zur verfassung gibt..
lg mond.
----- Forwarded message from didi zach <zach(a)kpoe.at> -----
> Date: Tue, 15 Mar 2005 14:37:27 +0100
> From: didi zach <zach(a)kpoe.at>
> Subject: [austrian_social_forum] Perspektiven der EU-Verfassung
> To: austrian_social_forum(a)yahoogroups.com
TERMINTIPP: Das Recht geht vom Volk aus? Die Perspektiven der
EU-Verfassung
Es diskutieren auf Einladung der Monatszeitung Volksstimmen:
Hans Peter Martin (EU-Abgeordneter)
Alexander Zach (Bundessprecher des Liberalen Forums)
Wolfgang Greif (Internationaler Sekretär der GPA, Mitglied im
Europäischen Wirtschafts- & Sozialausschuss)
Walter Baier (KPÖ-Vorsitzender)
Moderation: Waltraud Fritz-Klackl (KPÖ-Vertreterin bei der Europäischen
Linkspartei)
Wo: AERA, Gonzagagasse 11 / Ecke Werdertorgasse (U-Bahnstation
Schottenring, Ausgang Salztorbrücke), 1010 Wien
Donnerstag, 17. März, Beginn: 19 Uhr
----- End forwarded message -----
--
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. Franz Schaefer GPG KeyID: CFA2F632
.. NEU: +43 699 106 14 590 Fingerprint: 57C2 C0CC
... schaefer(a)mond.at 6F0A 54C7 0D88 D37E
... http://www.mond.at/ C17C CB16 CFA2 F632