hallo markus!
bitte stell noch einmal die grundeinkommensdebatte auf die hp, damit sie auch auf der kpö homepage erscheint.
ich werds auch didi noch einmal schicken!
grundeinkommen - almosen für die verarmten oder/und revolutionäres fenster?
eine veranstultung der go dogma, liechtensteinstrase 123 1090 wien sonntag, 17. 12. 20 Uhr
Impulsreferat: Karl Reitter (Grundrisse)
Die Grundsicherung und das Grundeinkommen sind in aller Munde. Für die einen ist es die Hoffnung, dem kapitalistischen Arbeitsdruck zu entrinnen, für die anderen ist es die Möglichkeit für die Herrschenden, Menschen nachhaltig aus dem Arbeitsprozess auszuschliessen. Die liberalen und die SozialdemokratInnen setzen massiv auf die Grundsicherung als Möglichkeit, Armut zu lindern und Arbeitsdruck gleichzeitig zu erhöhen. Was aber interessiert KommunistInnen? Dämmert mit der Möglichkeit eines Grundeinkommens die Entkoppelung von Arbeit und Reproduktion hervor? Wird das Selbstbewußtsein von Abhängigen (ArbeiterInnen, BeziehungspartnerInnen, Kinder, KünstlerInnen) dazu führen, dass sich die Kommunikationsweisen im Produktionsprozeß ändern? Wird kulturell auf die Frage "Was bist du?" in 20 Jahren nicht mehr 85% der Menschen ihren Beruf oder ihre Nationalität nennen? Oder ist die Debatte eine Überflüßige, weil letztendlich nur die Eigentumsfrage an Produktionsmitteln über neue Gesellschaftformen entscheiden.
Wir laden alle GenossInnen und FreundInnen zu dieser letzten dogmatischen Versammlung ein und werden mit pizza, tee, bier und glühwein das 6er-jahr ausklingen lassen.
markus zingerle <[ mailto:mz@mond.at ]mz@mond.at> writes:
Liebe GenossInnen,
ich schließe mich Kurto an: bitte lieber Roland lade die gegenargumentationalen wieder von unserer diskussion zu grundeinkommen/sicherung aus! Wir wollen uns (meinungen zum thema) bilden und nicht die vermeintlich einzig wahre wahrheit herunterdekliniert bekommen.
übrigens finde ich die drei texte als grundlage für unseren abend als eine sehr gelungene auswahl! über diesen schriftlichen beitrag sind die gegenargumente ja auch wieder mit allen ihren wesentlichen argumenten vertreten. sollte es da aber noch was spezifische anti-dogmatisches geben, bitte sie dies schriftlich in form einer anmerkung zum text vorzubringen. und wenn wir dann immer noch was falsch verstehen, kannst du das bitte für uns deutlich erklären, Roland. Ich freu mich auf diese diskussion, wirklich!
lg Markus
franz schaefer wrote:
[
http://www.streifzuege.org/texte_str/str_06-38_ribolits_grundeinkommen.html ]http://www.streifzuege.org/texte_str/str_06-38_ribolits_grundeinkommen.html
finde den text gut und sehr diskutierenswert aber inhaltlich bin ich
nicht
einverstanden. ich denke dass die gesellschaftsveraendernde perspektive
von
GE nicht so leicht vom tisch gewischt werden kann. siehe auch:
]http://logo.kpoe.at/news/article.php/2006_grundeinkommen
es stimmt dass das GE auch systemstabilisierend wirken kann. aber das mit dem akapitalistischen freiraeumen sollte nicht unterschaetzt werden. immerhin schafft es z.b. die freie software diese freiraeume auch im bestehenden kapitalistischen system zu schaffen und sogar noch ohne ein
GE
(weil die programmierInnen eben gut bezahlte tagesjobs haben und daher dieser freiraum fuer diese kleine gruppe schon existiert). was wuerde passieren wenn eine viel groessere gruppe ploetzlich die wirtschaftlichen voraussetzungen haette freiraeume zu gestalten?
natuerlich saegt das zum teil auf dem ast auf dem das GE sitzt: wenn genuegend viele leute das GE nutzen um sich der kaptialistischen verwertungslogik zu entziehen dann fehlen auch jene gewinne aus deren besteuerung ein GE anfangs finanziert worden ist.
andererseits: je mehr von diesen freiraeumen existieren, um so weniger
sind
die leute auf ein GE angewiese: freie software kostet nichts ebensowenig
wie
andere denkbare gueter die in den akapitalistischen produktionen
geschafen
werden. (wo bei es mit den immaterielen guetern immer etwas leichter
ist).
das hauptproblem das ich mit dem striefzuege text haben: im streifzuege text heisst es zur bildung:
; Der Aufschrei des Widerstandes gegen die entwürdigenden Bedingungen
einer
Gesellschaft, in der nur zählt, was profitabel verwertbar ist, und in
der
nur existieren kann, wer Geld aus Verwertungsprozessen lukriert,
bricht sich
nicht dort Bahn, wo geglaubt wird, dass sich das gute Leben im
schlechten
verwirklichen ließe. Bildungsarbeit, die Menschen dazu ermächtigen
will, die
Gesellschaft im Sinne ihrer Bedürfnisse ändern zu können, muss an den
von
ihnen erlebten Widersprüchen in der Gesellschaft ansetzen und zu ihrer kritischen Reflexion animieren. Indem Menschen pädagogisch gen au dort "abgeholt" werden, wo sie von der Inhumanität des Status quo hautnah betroffen sind, entfaltet sich - vielleicht - die systemsprengende
Kraft von
Bildung, sicher jedoch nicht dadurch, dass sie glauben gemacht werden,
es
wäre möglich, sich in irgendwelchen Fluchtnischen kuschelig
einzurichten.
also die argumentation: emanzipatorische bildung ist nur moeglich dort
wo es
uns schlecht geht ("von der Inhumanität des Status quo hautnah betroffen sind"). wenngleich ich auch zustimmen wuerde: das konkrete leiden am
system
ist einer der wichtigsten momente die zum nachdenken ueber das system fuehren so kann das aber doch nicht in der form gebracht werden wie hier.
verkuer zt gesagt sagt der artikel: wir brauchen das leiden fuer die emanzipatorische bildung. die logische folgerung: wenn wir mal
sozialismus
oder gar kommunismus erreicht haben ist keine emanzipatorische bildung
mehr
moeglich? ebenfalls aehnlichkeiten hat die argumentation mit der verelendungstheorie ala: "es geht den menschen noch viel zu gut fuer eine revolution". wir alle wissen wohin die verelendung gefuehrt hat. leider
eben
nicht nach links...
vielleicht wuerde es sich lohnen dar ueber zu spekulieren wie emanzipatorische bildung im sozialismus/kommuniusmus aussehn koennte.
zurueck zum GE: vielleicht hilft gerade das die widersprueche der gesellechaft besser aufzuzeigen wenn daneben in keimform schon funktionierende alternativen existieren. (zumindest fuer mich war die existenz freier software auch ein grund der kpoe beizutreten).
Und hier mein Textvorschlag von den Eh-scho-wissen: [ http://www.gegenstandpunkt.de/radio/2006/ga060130.htm
]http://www.gegenstandpunkt.de/radio/2006/ga060130.htm
naja. ist manches nicht falsch aber der text hilft nicht klarheit in das problem zu bringen. weil er eben zwischen den verschiedenen GE modellen nicht unterscheidet sondern alles in einen topf wirf wo immer gerade das eine oder das andere gebraucht wird. (vergleiche dazu die 3 modelle in meinem text auf der logo seite). genau die art von schlampiger
argumentation
mit der der gegenstandpunkt den schnellen beifall der unaufmerksamen zuhoererInnen erheischt...
; lg mond.
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