8. Mai – Ein Fest der Befreiung
Beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, 17.30 Uhr
Es sprechen:
- Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde
- Ruth Contreras, Vorsitzende Scholars for Peace in the Middle East Austria
- Studienvertretung Politikwissenschaft
- Henryk Mandelbaumm Überlebender des Holocaust eines Sonderkommando in Auschwitz-Birkenau
Catering von Maschu-Maschu (http://www.maschu-maschu.at/)
Anschließend: RussInnendisko
After …
[View More]Party ab 22.30 in der I:DA, Zwölfergasse 9, 1150
Am 8. Mai 2008 jährt sich zum 63. Mal die Zerschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft. An diesem Tag feiern wir die Niederlage des deutschen Reiches, das Ende von Mord und Unterdrückung, die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern – und trauern um die Ermordeten der Shoah. Ebenso trauern wir um die ermordeten Homosexuellen, Roma und Sinti, Euthanasie-Opfer, „Asozialen“ und politischen GegnerInnen des Nationalsozialismus. Am 8. Mai feiern wir diejenigen und danken denjenigen, die diesem Treiben ein Ende setzten. Gleichzeitig bleibt aber das Entsetzen, dass die Niederlage der Nazis um so vieles zu spät erfolgte und dass essenzielle „Errungenschaften“ des NS bis heute weiterbestehen.
Die Alliierten, welche in Österreich und Deutschland 1945 die Einführung einigermaßen zivilisierter Zustände erzwangen, wurden als Besatzer gesehen. Die personelle Kontinuität nach 1945, das Buhlen der Parteien um die Stimmen der „Ehemaligen“ ist bloß ein Symptom für die ideologische Kontinuität. Resultate des NS, wie die Stiftung einer Volksgemeinschaft, ihre innige Beziehung zum Staat, sowie dürftige Bemühungen, offenen Antisemitismus durch neue Formen wie den Antizionismus zu verdecken, bestimmen den Charakter der Nachfolgestaaten. Das Schweigen über die eigene Beteiligung an der Shoah wirkt einigend und entlastend; die Behauptung, erstes Opfer des Nationalsozialismus gewesen zu sein, wurde zur Gründungslüge Österreichs, die vor allem gegen die Überlebenden der Verfolgung oft in Stellung gebracht wurde und noch immer wird. Zuletzt erfuhr die beliebte Opferthese von Otto Habsburg bei seiner Rede im Parlament eine Neuauflage, in der er meinte, dass „es keinen Staat in Europa gibt, der mehr Recht hat sich als Opfer zu bezeichnen“ und für die er auch noch Applaus erntete.
Der Opfermythos blamiert sich jedoch schon angesichts der begeisterten Reaktionen großer Teile der österreichischen Bevölkerung im Zuge des „Anschlusses“ im März 1938, der sowohl „von außen“ durch den Einmarsch deutscher Truppen als auch gleichzeitig „von innen“ durch die Machtübernahme österreichischer NationalsozialistInnen, durchgeführt wurde. Die Pogrome gegen Juden und Jüdinnen im Zuge des „Anschlusses“ und vor allem das Novemberpogrom 1938 machten den breiten antisemitischen Grundkonsens in der österreichischen Gesellschaft deutlich und ließen noch Schlimmeres erwarten. Von dem sich heuer zum 70. Mal jährenden „Anschluss“ und dem Novemberpogrom hört und liest man allerdings merklich wenig in der öffentlichen Berichtserstattung, während das Jubiläum 1968, das in Österreich tatsächlich nur die sprichwörtliche „heiße Viertelstunde“ war, in aller Munde ist.
Das wesentlichste Merkmal des NS, sein rassischer Vernichtungsantisemitismus, verschwand nach 1945 keineswegs. Die oberflächliche gesellschaftliche Missbilligung offen antisemitischer Äußerungen führte zur Herausbildung neuer Erscheinungsformen, des so genannten sekundären Antisemitismus, der primär der Abwehr der eigenen Schuld dient: Die Juden und Jüdinnen wurden nun dafür kritisiert, immerzu vom Holocaust zu sprechen und ständig Entschädigung zu verlangen, anstatt einmal einen „Schlussstrich“ zu ziehen und „die Vergangenheit ruhen zu lassen“. Wie unaufgearbeitet besonders das Thema Restitution auch heute noch ist, zeigt die Debatte um geraubte und bis jetzt nicht restituierte Bilder in der Sammlung Leopold.
Der „sekundäre“ Antisemitismus wird auf internationaler Ebene durch den Antizionismus ergänzt. Jenem Staat, der als Konsequenz aus dem Holocaust gegründet wurde, um Jüdinnen und Juden relative Sicherheit vor dem weltweiten Antisemitismus zu bieten, schlägt als dem „Juden unter den Staaten“ weltweiter Hass entgegen. Seit der „Al-Aqsa-Intifada“, welche außer bei arabischen Staaten auch in der UNO, der EU und weiten Teilen der Antiglobalisierung- und Friedensbewegung Unterstützung findet, und anhand der Zunahme antisemitischer Ausschreitungen seit dem 11. September lässt sich ein „neuer Antisemitismus“ ausmachen, der sich an dem Zusammenfinden rechtsextremer, islamistischer und linker Positionen festmacht. Sie alle ignorieren oder verharmlosen neben der permanenten Bedrohung Israels durch Hisbollah und Hamas vor allem den staatlichen iranischen Vernichtungsantisemitismus, den das Regime mittels des Atomwaffenprogramms zu realisieren versucht. All das führt aber weder zu einem Boykott der palästinensischen, von der Hamas geführten Regierung, noch zu entschlossenen Schritten gegen die von den Mullahs vorbereitete Vernichtung – der einzigen Möglichkeit, einen militärischen Konflikt zu verhindern. Angesichts dieser globalen Bedrohung stellt unbedingte Solidarität mit Israel als dem Staat der Shoah-Überlebenden und als potentielle Schutzmacht von Jüdinnen und Juden weltweit die einzig logische Konsequenz für emanzipative Politik dar. Es ist bezeichnend, dass dies vor allem in Deutschland und Österreich immer wieder (vergeblich) gefordert werden muss und bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist.
Der 8. Mai soll als jener Tag erinnert werden, an dem das groß angelegte nationalsozialistische Projekt zur Vernichtung von Menschen um der Vernichtung willen erfolgreich zurückgedrängt worden ist. Wir erinnern daher an den Einsatz der US-amerikanischen und britischen Streitkräfte, der französischen Resistance, der PartisanInnenverbände, der Deserteure und aller WiderstandskämpferInnen, die gegen das nationalsozialistische Regime kämpften. Wir erinnern im Besonderen an den Einsatz der Roten Armee, die mit ihrem Beitrag zur Befreiung die größten Opfer hinnehmen musste. Aus diesem Grund treffen wir uns beim Mahnmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, um die Niederlage des Nationalsozialismus zu feiern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Möglichkeit der Barbarei ebenso fortbesteht wie die Verhältnisse, die sie schon einmal hervorbrachten.
Die Niederlage des Dritten Reiches und seiner Verbündeten feiern:
antifa-on, Archiv der sozialen Bewegungen/Wien, aua.blogsport.de, Bund sozialdemokratischer Juden – Avoda, Café Critique, Context XXI, Go Dogma, Grünalternative Jugend Wien, Hashomer Hazair/ Wien, Initiative gegen Antisemitismus/Zürich, Israelitische Kultusgemeinde, Kommunistischer StudentInnenverband (KSV - LiLi), Misrachi Österreich, Monochrom, Scholars for Peace in the Middle East/Austria, Studienvertretung Politikwissenschaft, www.juedische.at, Zionistische Föderation in Österreich, ZPCL – der B’nai B’rith
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Hallo Leute,
hier ist eine Einladung zu einer Veranstaltung. Besuch und Bewerbung ist erwünscht.
lg, Euer Kosmonaut
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Naturwissenschaftler ‘klären auf’ über „Geist & Gehirn“, „Bewusstes & Unbewusstes“, „Willensfrei-heit & Determination“:
Machen die Ergebnisse der modernen Hirnforschung aus der Psychologie des Seelenapparates eine „empirisch-materialistische Wissenschaft“?
Datum: Mittwoch 7. Mai 2008 um 19:00
Ort: Universität Wien, Neues Institutsgebäude (NIG) …
[View More]HS 2
Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Referent: Dr. Alexander Melcok – GegenStandpunkt
Zu einer kleinen Erschütterung des abendländischen Wertehimmels und Menschenbildes haben es eine Handvoll Neuro-Biologen, Mediziner, Physiologen usw. gebracht. Bei ihrer Erforschung der „materiellen Grundlagen unseres Bewusstseins“ haben sie einfach keine der höheren Eigenschaften entdecken können, die nach verbreiteter Auffassung die Gattung Mensch zur Krone der Schöpfung machen. Von der lausigsten Reaktion der Sinne auf einen Reiz bis hinauf zu den höchsten Formen der Verstandestätigkeit: Alles nur „neuronales Geschehen“, „naturwissenschaftlich zu erklärende Hirnprozesse“ – und weit und breit keine immaterielle Seele, Ich-Instanz oder sonst ein metaphysisches Wesen in Sicht. Geist und freier Wille – dort oben im Hirnstübchen einfach nicht zu entdecken. Aber rechtfertigt die Entdeckung, dass im Gehirn die Ge-setze von Physik und Chemie regieren, deswegen gleich die weitergehende „Deutung“, dass das Gehirn als eigenmächtige Instanz alles „determiniert“, was man an Geistigem – Gefühl, Bewusstsein, Wille ... – von sich und anderen kennt? Dieser „These“ nach wären „Willensfreiheit“, „Selbstbewusstsein“ usw. purer Schein, lösten sich vielmehr in einem vom Gehirn funktionell arrangierten Zusammenspiel von „Evolution“, „Genen“ und ein bisschen „Lernen“ auf – nur: Wer mag diese ‘These’ dann gedacht haben?
*
Des Weiteren steht die Behauptung im Raum, dass sich durch die Ergebnisse der modernen Hirnforschung – einer „empirisch-materialistischen Wissenschaft“ – die Spekulationen eines Freud und anderer Psychologen über die Beschaffenheiten des Seelenapparats in uns erledigt hätten. Oder ist es womöglich umgekehrt und die Naturwissenschaft stellt sich da in den Dienst eines eher weniger soliden Erkenntnisinteresses? Geht denn die Vorstellung von einem Mechanismus zur „Steuerung menschlichen Verhaltens“ im Wege von Reiz & Reaktion deswegen in Ordnung, weil nunmehr Naturwissenschaftler das Gehirn und sein Funktionieren zum Statthalter dieser Funktion befördern? Macht die uralte psychologische Frage nach den in uns verborgen liegenden Mächten und Kräften mehr Sinn, wenn die modernste wissenschaftliche Antwort auf sie lautet: „Verschaltungen legen uns fest“? Freilich: Eine Empfehlung, dann doch lieber den „traditionellen Vorstel-lungen von der menschlichen Willensfreiheit“ den Vorzug zu geben, folgt daraus nicht. Denn was deren Befürworter an Einwänden gegen das Konstrukt der „biologischen Determiniertheit des Menschen“ ins Feld führen, taugt auch nicht besonders. Zu einem „Plädoyer für die Freiheit“, für „die Größe und Einzigartigkeit des Menschen“ ergreifen diese Menschenfreunde das Wort, weil sie nichts über die verbindlichen Instanzen der „Orientierung“ des Verhaltens kommen lassen wollen, die ihnen schmecken. Sie bringen den Glauben an Gott oder den ans ‘Es’ und ‘Über-Ich’, das Recht, die Moral, die Sittlichkeit und überhaupt alles zur Sprache, was ihnen heilig ist – und finden nichts dabei, lauter Formen von freiwilliger Selbstbeschränkung als die untrüglichen Gütemerkmale jener Gattung heranzuziehen, die sich mit „Willensfreiheit“ vor Schnecken und Schimpansen auszeichnet!
*
Über Feuilletons und den ‘Spiegel’ schließt auch das breitere intellektuelle Publikum Bekanntschaft mit den „provozierenden Thesen eines neuen naturwissenschaftlichen Menschenbildes.“ Eher weniger, um sich näher mit dem Rätsel einer Naturwissenschaft zu befassen, die für die Stiftung eines Menschenbildes gut ist. Viel-mehr vorzugsweise dazu, um letzteres – irgendwie – „interessant“ zu finden: Mitten in einer Welt, in der höchst reale und durchaus bekannte Mächte dem Willen Grenzen ziehen, wird munter darüber spekuliert, ob etwas und was genau dran sein möchte an der Vorstellung einer unbekannten Macht im Oberstübchen, die uns vortäuscht, wir wären Herr über uns selbst und hätten alles im Griff. Fragt sich schon, wer da wem was vortäuscht.
www.gegenstandpunkt.comwww.gegenargumente.at
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Liebe Leute!
Mir ist folgende Ausstellung in Wien empfohlen worden, und diese
Information will ich euch nicht vorenthalten.
Querlle:
http://www.gedenkdienst.at/index.php?id=528
Nur die Sterne waren wie gestern
Leben und Überleben - Die Geschichte eines Häftlings des Sonderkommandos
Auschwitz
Anlässlich des diesjährigen Gedenkjahrs 2008 und dem damit verbundenen
Aufruf gegen das Verdrängen und Vergessen der Verbrechen des
Nationalsozialismus anzukämpfen, bringt der Verein …
[View More]GEDENKDIENST eine
sehr persönliche und erschreckende Ausstellung über Henryk Mandelbaum,
Überlebender des Sonderkommandos in Auschwitz, nach Wien. Als einer der
wenigen Überlebenden des Sonderkommandos und damit einer der
bedeutendsten Zeitzeugen wird Henryk Mandelbaum in Wien von seinen
Erlebnissen
berichten.
Der Verein GEDENKDIENST und die Österreichische HochschülerInnenschaft
Wien zeigen vom 07.05 bis 30.05.2008 die Ausstellung Nur die Sterne
waren wie gestern in der Aula der Universität Wien. Die Ausstellung
zeigt das Leben und Überleben des Henryk Mandelbaum.
Eröffnung: 07.05.2008, 18:30 Uhr
Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung der Ausstellung am 07.05.2008 um
18:30 in die Aula der Universität Wien ein.
Henryk Mandelbaum wird die Ausstellung persönlich eröffnen und über
seine Zeit im Sonderkommando berichten und so einen genauen und sehr
wichtigen Einblick in die Mordmaschinerie des Konzentrationslagers
Auschwitz Birkenau geben.
Begleitprogramm
Neben der Eröffnungsfeier bietet der Verein GEDENKDIENST ein
umfangreiches Begleitprogramm mit ZeitzeugInnengesprächen für
Schulklassen und
Veranstaltungen am Abend an.
8. Mai 2008, 11.00 Uhr
Zeitzeugengespräch mit Henryk Mandelbaum
Kleiner Festsaal der Universität Wien
Anmeldung für Gruppen bei Gedenkdienst erbeten
14. Mai 2008, 18.30 Uhr
Warum normale Menschen morden.
Vortrag von Michaela Christ
im Rahmen der Reihe Geh Denken,
im Depot, Breite Gasse 3
20. Mai 2008, 11.00 Uhr
Zeitzeugengespräch mit Max Mannheimer, Vorsitzender der
Lagergemeinschaft Dachau Universität Wien, genauer Ort wird noch bekannt
gegeben
Anmeldung für Gruppen bei Gedenkdienst erbeten
20. Mai 18.30 Uhr
Gedenkdienst im Gespräch
mit Max Mannheimer im Depot, Breite Gasse 3
Führungen
jeden Dienstag 11.00 Uhr
Für Schulklassen und andere Gruppen
auf Anfrage bei Gedenkdienst
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
Für Anmeldungen oder weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das
Gedenkdienst-Büro.
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8. Mai – Ein Fest der Befreiung
Beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, 18 Uhr
Es sprechen:
- Raimund Fastenbauer, Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde
- Ruth Contreras, Vorsitzende Scholars for Peace in the Middle East Austria
- Studienvertretung Politikwissenschaft
- ZeitzeugInnen (angefragt)
Catering von Maschu-Maschu (http://www.maschu-maschu.at/)
Anschließend: RussInnendisko
After Party ab 22.30 in der I:DA, Zwö…
[View More]lfergasse 9, 1150
Am 8. Mai 2008 jährt sich zum 63. Mal die Zerschlagung der nationalsozialistischen Herrschaft. An diesem Tag feiern wir die Niederlage des deutschen Reiches, das Ende von Mord und Unterdrückung, die Befreiung der Gefangenen aus den Konzentrations- und Vernichtungslagern – und trauern um die Ermordeten der Shoah. Ebenso trauern wir um die ermordeten Homosexuellen, Roma und Sinti, Euthanasie-Opfer, „Asozialen“ und politischen GegnerInnen des Nationalsozialismus. Am 8. Mai feiern wir diejenigen und danken denjenigen, die diesem Treiben ein Ende setzten. Gleichzeitig bleibt aber das Entsetzen, dass die Niederlage der Nazis um so vieles zu spät erfolgte und dass essenzielle „Errungenschaften“ des NS bis heute weiterbestehen.
Die Alliierten, welche in Österreich und Deutschland 1945 die Einführung einigermaßen zivilisierter Zustände erzwangen, wurden als Besatzer gesehen. Die personelle Kontinuität nach 1945, das Buhlen der Parteien um die Stimmen der „Ehemaligen“ ist bloß ein Symptom für die ideologische Kontinuität. Resultate des NS, wie die Stiftung einer Volksgemeinschaft, ihre innige Beziehung zum Staat, sowie dürftige Bemühungen, offenen Antisemitismus durch neue Formen wie den Antizionismus zu verdecken, bestimmen den Charakter der Nachfolgestaaten. Das Schweigen über die eigene Beteiligung an der Shoah wirkt einigend und entlastend; die Behauptung, erstes Opfer des Nationalsozialismus gewesen zu sein, wurde zur Gründungslüge Österreichs, die vor allem gegen die Überlebenden der Verfolgung oft in Stellung gebracht wurde und noch immer wird. Zuletzt erfuhr die beliebte Opferthese von Otto Habsburg bei seiner Rede im Parlament eine Neuauflage, in der er meinte, dass „es keinen Staat in Europa gibt, der mehr Recht hat sich als Opfer zu bezeichnen“ und für die er auch noch Applaus erntete.
Der Opfermythos blamiert sich jedoch schon angesichts der begeisterten Reaktionen großer Teile der österreichischen Bevölkerung im Zuge des „Anschlusses“ im März 1938, der sowohl „von außen“ durch den Einmarsch deutscher Truppen als auch gleichzeitig „von innen“ durch die Machtübernahme österreichischer NationalsozialistInnen, durchgeführt wurde. Die Pogrome gegen Juden und Jüdinnen im Zuge des „Anschlusses“ und vor allem das Novemberpogrom 1938 machten den breiten antisemitischen Grundkonsens in der österreichischen Gesellschaft deutlich und ließen noch Schlimmeres erwarten. Von dem sich heuer zum 70. Mal jährenden „Anschluss“ und dem Novemberpogrom hört und liest man allerdings merklich wenig in der öffentlichen Berichtserstattung, während das Jubiläum 1968, das in Österreich tatsächlich nur die sprichwörtliche „heiße Viertelstunde“ war, in aller Munde ist.
Das wesentlichste Merkmal des NS, sein rassischer Vernichtungsantisemitismus, verschwand nach 1945 keineswegs. Die oberflächliche gesellschaftliche Missbilligung offen antisemitischer Äußerungen führte zur Herausbildung neuer Erscheinungsformen, des so genannten sekundären Antisemitismus, der primär der Abwehr der eigenen Schuld dient: Die Juden und Jüdinnen wurden nun dafür kritisiert, immerzu vom Holocaust zu sprechen und ständig Entschädigung zu verlangen, anstatt einmal einen „Schlussstrich“ zu ziehen und „die Vergangenheit ruhen zu lassen“. Wie unaufgearbeitet besonders das Thema Restitution auch heute noch ist, zeigt die Debatte um geraubte und bis jetzt nicht restituierte Bilder in der Sammlung Leopold.
Der „sekundäre“ Antisemitismus wird auf internationaler Ebene durch den Antizionismus ergänzt. Jenem Staat, der als Konsequenz aus dem Holocaust gegründet wurde, um Jüdinnen und Juden relative Sicherheit vor dem weltweiten Antisemitismus zu bieten, schlägt als dem „Juden unter den Staaten“ weltweiter Hass entgegen. Seit der „Al-Aqsa-Intifada“, welche außer bei arabischen Staaten auch in der UNO, der EU und weiten Teilen der Antiglobalisierung- und Friedensbewegung Unterstützung findet, und anhand der Zunahme antisemitischer Ausschreitungen seit dem 11. September lässt sich ein „neuer Antisemitismus“ ausmachen, der sich an dem Zusammenfinden rechtsextremer, islamistischer und linker Positionen festmacht. Sie alle ignorieren oder verharmlosen neben der permanenten Bedrohung Israels durch Hisbollah und Hamas vor allem den staatlichen iranischen Vernichtungsantisemitismus, den das Regime mittels des Atomwaffenprogramms zu realisieren versucht. All das führt aber weder zu einem Boykott der palästinensischen, von der Hamas geführten Regierung, noch zu entschlossenen Schritten gegen die von den Mullahs vorbereitete Vernichtung – der einzigen Möglichkeit, einen militärischen Konflikt zu verhindern. Angesichts dieser globalen Bedrohung stellt unbedingte Solidarität mit Israel als dem Staat der Shoah-Überlebenden und als potentielle Schutzmacht von Jüdinnen und Juden weltweit die einzig logische Konsequenz für emanzipative Politik dar. Es ist bezeichnend, dass dies vor allem in Deutschland und Österreich immer wieder (vergeblich) gefordert werden muss und bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist.
Der 8. Mai soll als jener Tag erinnert werden, an dem das groß angelegte nationalsozialistische Projekt zur Vernichtung von Menschen um der Vernichtung willen erfolgreich zurückgedrängt worden ist. Wir erinnern daher an den Einsatz der US-amerikanischen und britischen Streitkräfte, der französischen Resistance, der PartisanInnenverbände, der Deserteure und aller WiderstandskämpferInnen, die gegen das nationalsozialistische Regime kämpften. Wir erinnern im Besonderen an den Einsatz der Roten Armee, die mit ihrem Beitrag zur Befreiung die größten Opfer hinnehmen musste. Aus diesem Grund treffen wir uns beim Mahnmal der Roten Armee am Schwarzenbergplatz, um die Niederlage des Nationalsozialismus zu feiern und gleichzeitig daran zu erinnern, dass die Möglichkeit der Barbarei ebenso fortbesteht wie die Verhältnisse, die sie schon einmal hervorbrachten.
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Anbei der fertige Aufruftext für das Befreiungsfest am 8.Mai mit Programm usw. Bitte auf auf eure Homepages stellen und bewerben!
lg Judith
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Liebe Leute,
hier ist wieder ein Veranstaltungshinweis.
lg, Euer Kosmonaut
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PODIUMSDISKUSSION
"Neoliberale Gegenreform"? WORAN KRANKT DER KAPITALISMUS?
Montag, 21. April 2008, 19:00
Neues Institutsgebäude (NIG), Hörsaal 3, Universitätsstraße 7, 1010 Wien
Es diskutieren:
Christian Felber, Mitbegründer von Attac Österreich, Autor von "Neue Werte für die Wirtschaft" und
Peter Decker, GEGENSTANDPUNKT, Autor von "Das Proletariat"
Folgende drei Gesprächsrunden sind …
[View More]vorgesehen:
1. ´Weltweit wird Sozialabbau betrieben' – Wieso eigentlich?
2. 'Der Markt kann nicht alles regeln' – Was soll er denn regeln?
3. 'Kleine (Reform-)Schritte, große Wirkungen' – Wohin führt der '3. Weg'?
Lesetipp: Attac - das Billigangebot unter den Weltverbesserern
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/03/2/attac-x.htm
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Liebe Leute,
hier ist eine Einladung zu einer Einführung in die Marx´sche Kritik der politischen Ökonomie.
Gruß, Roland
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GegenStandpunkt & Diskussion
Am 18. 4. 2008 um 19:00 im Amerlinghaus
Stiftgasse 8, 1070 Wien
Repetitorium zum 1. Kapitel des „Kapital“
Linke Parteien zählen Marx, dessen Gedanken einmal die Welt bewegt haben, zu ihrem Traditionsbestand, seine Schriften kennen sie nicht mehr. An Universitäten hat man ihn höflich ins geistesgeschichtliche Erbe eingemein-…
[View More]det: Ein großer Philosoph soll er gewesen sein, dem es nach Hegel noch einmal gelungen sei, dialektisch zu denken; ein großer Soziologe, der ein System gebastelt habe, in dem die Gesellschaft von der materiellen Basis bis zum Überbau der Ideen auf ein einziges Prinzip gebracht ist, ein großer Prophet, der die Globalisierung früh vorhergesehen habe, ein großer Utopist, der sich eine schöne bessere Welt ausgedacht haben soll.
Dass Marx selbst sich dieses Lob verbitten würde, kann seine geistesgeschichtlichen Freunde nicht bremsen... Sie verzeihen ihm ja sogar, dass er Kommunist gewesen ist. Er selbst sah seine Leistung einzig in dem, was der Untertitel seines theoretischen Hauptwerkes ankündigt: in der "Kritik der politischen Ökonomie" des Kapitalis-mus. Marx war, wenn irgendetwas, Ökonom. Die Wirtschaftswissenschaften allerdings haben keine gute Erinne-rung an diesen Klassiker, ja eigentlich überhaupt keine. Kein Wunder. Schließlich hat er nicht nur die menschen-feindliche und absurde Rationalität des Wirtschaftsystems aufs Korn genommen, das sie so vernünftig finden, er hat auch ihre verständnisvollen Theorien darüber zerlegt.
An dem Kapitalismus, den Marx in der Phase seines Entstehens analysierte und kritisierte, hat sich seit seinen Tagen dies und das, aber nichts Wesentliches geändert: Immer noch ist die Vermehrung des Geldes der beherr-schende Zweck, für den gearbeitet wird – und das ist keineswegs ein geschickter Umweg zur besseren Befriedi-gung der Bedürfnisse; noch immer sind die arbeitenden Menschen Kostenfaktor, also die negative Größe des Betriebszwecks; noch immer findet die Entwicklung der Produktivkraft der Arbeit, der größten Quelle des mate-riellen Reichtums, ausschließlich statt, um Löhne zu sparen und Arbeitskräfte zu entlassen – also um den Arbei-ter ärmer zu machen.
Wegen dieser Aktualität, und nur wegen ihr, verdient es der verblichene Denker, dass man sich seiner erinnert. Seine Bücher helfen, die ökonomische Wirklichkeit heute zu erklären. Darum geht es in einem „Repetitorium“ zum ersten Kapitel von "Das Kapital" Band 1. Angeboten werden ungewohnte Gedanken über Gebrauchswert und Tauschwert, konkrete und abstrakte Arbeit, Geld und Nutzen, Arbeit und Reichtum – paarweise Bestim-mungen, die unsere moderne Welt nicht mehr auseinander halten kann, während sie tatsächlich die härtesten Gegensätze enthalten. Auch der sagenumwobene „Fetischcharakter der Ware“ soll besprochen werden.
Schon wegen einer Abgrenzung zu den Marxologen, die sich, weil es keinen Sozialismus in der Realität mehr gibt, zu einer "Neuen Marxlektüre" befreit und herausgefordert sehen. Sie wollen nichts mehr zu tun haben mit der Arbeiterklasse und dem Anprangern der Ausbeutung; entdecken vielmehr in allen Gegenständen und The-men des drei bändigen Werkes eintönig immer dasselbe: "Fetischisierte Vergesellschaftung". Sie studieren Marx, aber weniger, um der ausgearbeiteten Kritik des Kapitalismus seine Kritik zu entnehmen; sie lesen das Buch mehr als eine gelungene Antwort auf ihre Frage, warum die praktische Kritik, die der Kapitalismus verdient hätte, ausbleibt. Sie erklären nicht sich und anderen, warum die kapitalistische Wirtschaftsweise nicht zu ihnen passt, sondern warum sie in Gedanken und Praxis so gut zu ihr passen. Damit wollen wir nichts zu tun haben.
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Hey
Anbei der Auruftext für das Fest am 8.Mai am Schwarzenbergplatz. Wir würden uns freuen, wenn ihr ihn unterstützt. Bitte gebt uns so bald als möglich bescheid, ob dem so ist weil die Plakate bald gemacht werden müssen!
lg Judith
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hallo,
bin gegen den Aufruftext, weil der dem Geschichtsrevisionismus huldigt! Das ist offenbar keine Domäne der Rechten, alle politischen Parteien, auch Antifaschisten lügen durch Entstellung und (bewusster oder unbewusster) falscher Interpretation früherer Ereignisse. Im Aufruftext stehen einige argumentlose Behauptungen und so manche augenscheinliche Lüge.
Grüsse, Rol
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