die erste buchpräsi des uberg buchs in wien...
http://www.depot.or.at/index.php?article_id=30&clang=0
Mittwoch, 05. Okt 2011, 19.00
Friede, Freude, deutscher Eintopf
Buchpräsentation und Diskussion
Der Schwerpunkt dieses Sammelbands zur Geschichtspolitik
und Erinnerungskultur in Österreich liegt auf Kärnten / Koroska
und dem umstrittenen Ulrichsbergtreffen. Der Bogen der Beiträge
reicht von einer Auseinandersetzung mit den Traditionsbezügen
des Bundesheeres und deren Veränderung in den
letzten Jahren, über die spezifisch kärntnerslowenische Geschichte
von Widerstand und Verfolgung bis zur kaum diskutierten
Frage nach dem Andenken von NS-TäterInnen in der
Wissenschaft.
Mathias Lichtenwagner, Politikwissenschafter
Stefanie Mayer, Politikwissenschafterin
Janine Wulz, Politikwissenschafterin
Moderation: Peter Pirker, Historiker
Arbeitskreis gegen den kärntner Konsens (Hg.): Friede, Freude, deutscher
Eintopf. Rechte Mythen, NS-Verharmlosung und antifaschistischer Protest.
Wien: Mandelbaum Verlag 2011
--
NEU: FreePhone - 0ct/min Handyspartarif mit Geld-zurück-Garantie!
Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone
hallo,
bei allem (blinden) Aktionismus könnten so manche auch mal inne halten und sich Rechenschaft über die Welt ablegen, in der man lebt. Zum Nachdenken, Reflektieren und Überprüfen seiner Urteile und der daraus abgeleiteten Praxis empfiehlt sich die politische Vierteljahreszeitschrift "GegenStandpunkt".
lg, Kosmonaut
4 Jahre Krisenbewältigung: „Die Krise ist zurück!“
Seit Griechenland von seinen Euro-Partnern und dem IWF Kredit bekommen hat
und die Sanierung seines Haushalts voranbringt, sind nicht nur dort die
Zahlungsnöte der Regierung immer größer geworden. Auch das Geschäft mit
Staatsanleihen anderer Euro-Länder ist eingebrochen; die Zinsen bzw.
Risikozuschläge für Staatsanleihen aus Spanien und Italien erreichen
Höchstwerte. Mit der Weltkonjunktur sieht es ebenfalls nicht gut aus. Schuld
daran sind nach verbreiteter Einschätzung nicht zuletzt die Sparbemühungen
vieler Staaten, die andererseits wegen Krise unvermeidlich sind... Eine
dumme Sache, so eine Krise: Europas Staatsschulden sind zu hoch: Fragt sich
nur: Zu hoch für wen und für welchen Zweck? – Was zu viel ist, gehört
gestrichen: Aber genau das darf nicht passieren. – Die verschuldeten
Euro-Staaten sind als Garanten ihrer Schulden gefordert, damit als
Konkurrenten herausgefordert – Die Lösung: Ein Kraftakt zur Rettung der
Euro-Zone, ein verschärfter Konkurrenzkampf, ein Börsenkrach und ein Ringen
um mehr politische Kontrolle der EU-Führungsmächte.
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/11/3/gs20113047h1.html
EU-Krisenland Ungarn: Eine „nationale Revolution“ im Hinterhof der EU
Nicht Griechenland, das Nicht-Euro-Land Ungarn war der erste Pleitier unter
den EU-Staaten, schon 2008. Seither ist Ungarn dank seiner Kreditnöte
erpressbar, ökonomisch auf den Schuldendienst festgelegt und von EU und IWF
zur Erfüllung von Haushalts- und anderen Auflagen genötigt. Das halten die
im Frühjahr 2010 mit überwältigender Mehrheit an die Macht gewählte Partei
Fidesz und ihr Chef nicht aus: Vom Anrecht Ungarns auf nationale Größe
überzeugte, daher abgrundtief unzufriedene Nationalisten, erklären sie
dieser demütigenden Lage den Krieg. Sie sind fest entschlossen und sehen
sich vom Volk beauftragt, Ungarn seinen „würdigen Platz im 21. Jahrhundert“
zu erkämpfen. Dazu muss die Nation sich wieder auf ihr Recht auf Macht und
Erfolg besinnen, den Willen zur Selbstbehauptung fassen und sich in
kämpferischem Geist zusammenschließen. Der „ungarische Geist“, ein
kämpferischer Patriotismus soll die Nation künftig wieder beseelen – das ist
für den Fidesz das Fundament des Wiederaufstiegs. Dass ihr radikales
Staatsprogramm auch das Anliegen jedes guten Volksgenossen ist, davon gehen
die Staatsretter aus, verlangen von jedermann, sich als Beitrag zur Stärkung
der neuen Einheit zu begreifen - und versprechen, ihren Laden so zu
organisieren, dass an diesem großen ‚Wir‘ keiner mehr vorbeikommt. Es geht
also um nicht weniger als eine „nationale Revolution“ von oben, eine
Kampfansage nicht nur ans Ausland, sondern auch und vor allem ans eigene
Volk.
Zu den Protestbewegungen „Die Empörten!“, „15-M“ und „Echte Demokratie
jetzt!“: Diese Empörung ist verkehrt – sie lebt von Illusionen über Krise,
Demokratie und Marktwirtschaft
Europa spart – am Lebensunterhalt seiner Bürger. Die demokratischen
europäischen Regierungen machen das Leben ihrer Völker dafür haftbar, dass
ihre Wirtschaft zu wenig wächst und die Kreditwürdigkeit ihrer Nationen im
Eimer ist. Deswegen haben die verantwortlichen Staatsführer ihren Bürgern
ein gewaltiges soziales Abbruchprogramm verordnet. Betroffene melden sich zu
Wort und protestieren. Dass sie das tun, ist überfällig: Aber wie!
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/11/3/gs20113c06h1.html
GegenStandpunkt erhältlich bei:
Lhotzkys Literaturbuffet, Taborstraße 28 (Eing. Rotensterngasse), 1020 Wien
Bartalsky, Währingerstraße 26, 1090 Wien
Südwind, Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien
Frick, Schulerstraße 1-3, 1010 Wien
Winter, Landesgerichtsstraße 20, 1010 Wien
Rupertus, Dreifaltigkeitsgasse 12, 5020 Salzburg
Wagner!sche, Museumstraße 4, 6020 Innsbruck
Wagner!sche, bei Thalia, Landstraße 41, 4020 Linz
www.gegenstandpunkt.comwww.gegenargumente.athttp://doku.argudiss.de
--
Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir
belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de
Liebe Alle!
Vor kurzem bin ich darauf aufmerksam gemacht worden:
Noch bis
15. Oktober 2011
kann bei den magistratischen Bezirksämtern die Einleitung dieses
Volksbegehrens per Unterschrift unterstützt werden.
Es geht darum, dass in Österreich die Trennung von Staat und Religion
vollzogen wird:
http://www.kirchen-privilegien.at/
Da bereits 3/4 der benötigten über 8.000 Unterschriften vorliegen, ist die
Chance sehr groß, dass dieses Volksbegehren zustande kommt.
Das ist für mich ein guter Grund, zu unterschreiben und das auch anderen
Leuten, die ich kenne, zu empfehlen.
lg
Günter
hallo,
der GegenStandpunkt hat noch einiges, aber bei weitem noch nicht alles (es fehlt noch bspw. der Spruch "Wir schützen freie Frauen") zur Analyse der FPÖ zu sagen, weswegen es einen weiteren Einleitungstext gibt.
GegenStandpunkt & Diskussion
Cafe 7stern
Siebensterngasse 31, 1070 Wien
Donnerstag 15.9.2011 um 19:30
„Die FPÖ verstößt gegen einen – antifaschistischen, antirassistischen etc. usw. – Grundkonsens“
Nun, die FPÖ reklamiert „Antifaschismus“ gar nicht für sich und hält nichts von einem derartigen „Grundkonsens“, so einer sei nicht „identitätsstiftend“ und tauche ohnehin „erst 1983“ in Österreich auf. Sie sieht die Republik mehr auf einem „demokratischen Grundkonsens“ basierend. Die Kontroverse dreht sich also um die Frage, wie „wir“ „uns“ die Gutheit unseres Gemeinwesens zurechtlegen wollen: Als vorbildlich demokratisches Gebilde und damit als Absage an jeglichen „Totalitarismus“ von „links und rechts“, wie die FPÖ – oder genauso und noch zusätzlich als spezielle Absage an unsere „unselige Vergangenheit“, die nur uns gehört und wo wir ganz eigen betroffen und damit moralisch kompetent sind, weswegen diese „niemals vergessen“ werden darf. „Wir“ zeichnen uns nämlich seit 1945 durch das Unterlassen einer Judenverfolgung so vortrefflich aus und bewundern uns an Feiertagen exzessiv für diese Großtat – und deswegen darf der Holocaust als das negative Gegenbild zu „uns“ von Rechts wegen nicht „geleugnet“ werden: Wir „erinnern“ und „mahnen“ uns auf diese Weise ständig an unsere Gutheit. Die „Leugner“ im Dunstkreis der FPÖ – auf Nachfrage achtet die Partei die einschlägigen Gesetze, auch wenn Repräsentanten diese ab und an als Beschränkung der Meinungsfreiheit interpretieren – vertreten eine alternative Variante eines supersauberen Nationalbewusstseins: „Wir“ haben und hatten „uns“ nie etwas vorzuwerfen.
Das „Ausländerproblem“ – die „Kernkompetenz“ der FPÖ – ist nicht lösbar, es muss abgeschafft werden. Ausländer müssen sich anpassend an die christliche Leitkultur „integrieren“, oder sind nur befristet und als Ausnahme von der Regel zugelassen; sie müssen also als Ausländer so oder so verschwinden, entweder durch Assimilation oder durch Verabschiedung. In diesem Standpunkt sind die „Inländerfreunde“ von der FPÖ nach jedem Wahlerfolg von den Konkurrenzparteien bestätigt worden, zuletzt nach den Wahlen in Wien: Versäumnisse bei der Integration wurden allseits einbekannt und wieder einmal Handlungsbedarf entdeckt, der nun auch von einem eigenen Staatssekretär erledigt werden soll. Da herrscht der Konsens der Demokraten. Vorgeworfen wird der FPÖ gern ihre „menschenverachtende Sprache“ – und es ist, wenn überhaupt, die Sprache, die die freiheitlichen „Hassprediger“ von den zutiefst „menschlichen“ sonstigen Ausländerproblempolitikern unterscheidet. Apropos freiheitliche Islamhasser, „Abendland in Christenhand“ und lustige Moschee-Eliminierung-Spielchen: Jörg Haider, damals FPÖ-Chef, ist im vorigen Jahrhundert gegen seine Denunziation als „politischer Ziehvater und Ideologe des rechtsextremen Terrors“ vor Gericht gegangen – und hat verloren. Geschadet hat diese behauptete Nähe zum Terror weder ihm noch der Partei.
Neben dem ideell-völkisch-sittlichen Bedürfnis nach mehr nationaler Größe durch die gern beschworene Zugehörigkeit Österreichs zu einer „deutschen Kulturgemeinschaft“, einer traditionellen Kernkompetenz der Partei, oder neuerdings auch als Teil eines „christlichen Abendlands“, hat sie auch zum immerhin real existierenden österreichischen Vergrößerungsprojekt einen eindeutigen nationalen Standpunkt: Gegenüber dem europäischen „Friedenswerk“ vertritt die FPÖ die schlichte Linie, dass der Nutzen des österreichischen „Nettozahlers“ aus diesem Bündnis immer zu gering sei, während andere Nationen im Süden und Osten durch heimische „Verräter“ und Verzichtspolitiker auf Kosten Österreichs übermäßig profitieren würden.
========================
Aus aktuellem Anlass in GegenStandpunkt 1-2000: Korruption und Politik:
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/00/1/korupt-x.htmwww.gegenstandpunkt.comwww.gegenargumente.athttp://doku.argudiss.de
--
NEU: FreePhone - 0ct/min Handyspartarif mit Geld-zurück-Garantie!
Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone
Aus dem Inhalt:
Europa ruiniert seine "Südschiene". Von den Führungsmächten der Union kaputt konkurriert, wird Griechenland & Co mit ihrer Überschuldung eine Verelendungspolitik aufgenötigt, ohne die es keine Überlebenshilfen für die öffentliche Gewalt gibt. So richtig verelendet wird das Volk; dabei steht zugleich schon fest, dass die Staatsgewalt sich dadurch nicht saniert, sondern selber ruiniert. Natürlich ruiniert Europa seine "Südschiene" nicht zum Spaß. Die Führungsmächte retten so ihr Geld und damit ihr Projekt einer friedlichen Eroberung des Kontinents mit der sachzwanghaften Gewalt des kapitalistischen Reichtums. Dafür organisieren sie mit noch mehr Schulden einen milliardenschweren "Rettungsschirm" für das Vertrauen in die Schulden, die jetzt schon zu viel sind. Das verknüpfen sie mit der Einführung eines politischen Aufsichtsregimes über die Partnerländer, die ausweislich ihrer minderen Bonität ja wohl verkehrt mit dem guten gemeinsamen Geld gewirtschaftet haben müssen. Deren Volk, wo es Protest einlegt, ist nur ein weiterer Beweis dafür. So agitieren sie ihr eigenen Völker: Schuld an allen Lasten, die die Konkurrenzgewinner ihnen aufladen - sind die Bewohner des europäischen Südens, die "über ihre Verhältnisse" gelebt haben; auf fremde, nämlich "unsere" Kosten und zu Lasten "unseres" guten Geldes, das "wir" jetzt retten müssen. So kommt mit der europäischen Krisenkonkurrenz auf der Gewinnerseite nationalistischer Dünkel, auf der Verliererseite nationalistischer Verdruss voran!
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/11/2/gs20112059h1.html
*
Begeistern lassen sich Europas Völker dagegen für und durch den Krieg gegen Gaddafi, den allen voran Frankreich und Großbritannien in Libyen führen. Die haben dessen Verteidigung der Macht als Gelegenheit ergriffen, sich als europäische Führungsmächte zu beweisen, die für die Aufsicht über auswärtige Staaten zuständig sind: Das erfordert und rechtfertigt militärische Gewalt - und versetzt Patrioten in Hochstimmung: ,Wir müssen helfen - mit Bomben gegen Gaddafi!' Daneben graust man sich gemeinsam vor dem GAU in Japan.
http://www.gegenstandpunkt.com/gs/11/2/gs20112128h1.html
*
Und gemeinsam freut man sich daran, dass Bin Laden erledigt in der Hölle, Papst Woytila selig, also amtlich im Himmel und mit einer Prinzenhochzeit ein staatswichtiges Yuppie-Paar im Ehebett angekommen ist. Für nationalistische Unterhaltung und gute Laune ist also gesorgt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
*
GegenStandpunkt erhältlich bei:
Lhotzkys Literaturbuffet, Taborstraße 28 (Eing. Rotensterngasse), 1020 Wien
Bartalsky, Währingerstraße 26, 1090 Wien
Südwind, Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien
Frick, Schulerstraße 1-3, 1010 Wien
Winter, Landesgerichtsstraße 20, 1010 Wien
Rupertus, Dreifaltigkeitsgasse 12, 5020 Salzburg
Wagner!sche, Museumstraße 4, 6020 Innsbruck
Wagner!sche, bei Thalia, Landstraße 41, 4020 Linz
www.gegenstandpunkt.comwww.gegenargumente.athttp://doku.argudiss.de
--
NEU: FreePhone - kostenlos mobil telefonieren!
Jetzt informieren: http://www.gmx.net/de/go/freephone
hallo,
am 3. und 4.6. findet in Budapest eine internationale Konferenz zum Thema Rechtsextremismus in Europa statt. Konferenzsprachen sind Deutsch und Ungarisch. Ein Bus für Teilnehmende aus Wien ist geplant.
Anmeldungen an: R.Konferenz(a)gmx.net. (Solibeitrag für Unterkunft und Verpfelgung 30 EUR; eine Ermäßigung ist möglich.)
Mehr Infos und das genaue Programm:
http://faschismus-konferenz.wikispaces.com/
--
Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir
belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de
hallo,
hier ist eine Veranstaltungsankündigung. Weiterbewerben erwünscht; Mehrfachzusendungen bitte zu entschuldigen.
Grüße, Kosmonaut
-----------
GegenStandpunkt & Diskussion
Humanitäre Bomben gegen Gadafi
Wer in Libyen herrscht, bestimmt die NATO!
Referent: Dr. H. Fertl, München
Zeit: Dienstag, 12. April 2011 um 19:15
Ort: Universität Wien, NIG, HS 3, Universitätsstr. 7, 1010 Wien
Gar nicht so lange ist es her, dass in hiesigen Breiten, man hatte gerade einen verloren gegangenen Waffengang hinter sich, quer durch die politischen Lager Bekenntnisse abgelegt wurden, Krieg dürfe nie wieder als Mittel der Politik eingesetzt werden. Selbst die Aufrüstung wurde dem Volk noch mit der Ideologie von der "Abschreckung" des Feindes nahegebracht. Seit der freiwilligen Kapitulation des Sowjetblocks hat der Krieg zur Durchsetzung des Weltordnungsanspruch der NATO unter Führung der USA nicht bloß eine Rehabilitation als bisweilen "unumgänglich" erfahren. Mehr noch: Seitdem die Flugzeuge des westlichen Bündnisses Serbien zwecks Wahrung der kosovarischen Menschenrechte zerbombten, ist der staatliche Wille zum massenhaften Töten, zur - ausgerechnet - humanitären Pflicht erklärt worden. Wer nicht zur militärischen Gewalt der NATO-Staaten Ja sagt, soll moralisch verwerflich handeln, weil er damit die unerlaubte Gewalt derer erlaubt, gegen die sich der Kriegseinsatz richtet.
Im Falle Libyens hat diese Sichtweise nachgerade zu einer Kriegsbegeisterung geführt, bei der sich Fernsehnachrichtenmoderatorinnen in geifernde Hetzerinnen verwandeln, die gar nicht genug Bomben und Raketen auf die Regierungstruppen zwischen Tripolis und Bengasi einschlagen sehen können. Die nahezu hermetische propagandistische Front gegen den "irren Diktator" und seine fehlgeleiteten Anhänger, verlangt freilich eine sehr parteiliche Behandlung der "humanitären Frage": Ein Reporter der Süddeutschen Zeitung vom 31. März schaut sich mit einem jugendlichen Freischärler dessen Handy-Videos von der Front an: Sie zeigen tote Gadafi- Soldaten; zerrissen und grauenhaft verstümmelt von den westlichen Luftangriffen. Das, wohlgemerkt, geht voll in Ordnung, ist eine Erfolgsmeldung des NATO-Kriegs, dessen militärischer Auftrag längst unverhohlen darin besteht, den Aufständischen gegen die Regierung die Luftwaffe zu stellen. Sämtliche Berichte offizieller libyscher Medien über die Schäden, die die westlichen Flieger unter der Zivilbevölkerung anrichten, werden mit einem "angeblich" versehen, während der "Diktator" ganz klar "Krieg gegen das Volk" führt, wenn seine bewaffneten Kräfte den Aufstand eines Teils davon niederzuhalten versuchen.
Die Verlogenheit des neu erwachten Mitgefühls für unterdrückte Libyer ist nicht zu übersehen; genauso wenig wie der Auftragscharakter der humanistischen Grußbotschaften. Die vom aufständischen Teil der libyschen Massen für unaushaltbar erklärten Zustände sind nämlich keineswegs neu. Und bis neulich haben sie nicht zu regimegefährdenden Unruhen geführt. Ungerührt meldet die demokratische Journaille, dass alle Führungspersönlichkeiten des libyschen "Freiheitskampfes", die jetzt als potentielle Gadafi-Nachfolger gehandelt werden, bis gestern noch Funktionäre des Regimes gewesen sind. Und so mag offensichtlich auch kein westlicher Journalist bei seinen engagierten Stimmungsberichten von der Front in Bengasi nachfragen, was die Leute eigentlich wollen; kritisch nachprüfen, ob sie sich ihre Lage richtig erklären und ob der Führungswechsel, von dem sie sich angeblich alles versprechen, ihre Lage irgendwie verbessert: "Demokratie gegen Diktatur" - das ist, egal wie sehr das die Losung der Aufrührer ist und wie sie von ihnen gemeint sein mag, die einhellige westliche Lesart der dortigen Auseinandersetzungen und eine eindeutige und verbindliche westliche Vorgabe für die Aufständischen.
Dass man hier bei uns, also in den anerkannt zivilisierten Staaten des Westens, anders als beim täglichen tausendfachen Verhungern in Afrika, auf keinen Fall bloß zusehen darf, wenn in Libyen Bürgerkrieg herrscht, darüber sind sich die Demokraten jeglicher Couleur einig. Wie viel auswärtige Gewalt da angebracht und nützlich ist und wer sie kommandiert, damit sich eine passende Nachfolgeherrschaft durchsetzen kann, darüber streiten sich die westlichen Aufsichtsberechtigten dann wieder. Und ein etwaiges "Zerwürfnis in der NATO!" oder ein angebliches "Abseits-Stehen" der deutschen Regierung erscheint dem politischen Sachverstand sehr viel spannender als die in Tripolis und andernorts anfallenden Opfer des humanitären Bombardements. Wer bei unseren "Luftschlägen zum Schutze der Zivilbevölkerung" zu Schaden kommt, ist ganz offensichtlich perfiderweise vom "Regime" als "menschliches Schutzschild" dort positioniert worden, wo unsere Raketen hin wollten und belegt umso mehr die Notwendigkeit der Fortsetzung unserer humanitären Aktion.
*
Gegen die Vereinnahmung rebellierender Araber durch die westliche Öffentlichkeit und Politik; gegen die dumme Interpretation der Aufstände als Ausdruck einer lobenswerten "go west!"-Gesinnung unter libyschen Berbern oder Ölarbeitern, bleibt also einiges aufzuklären über die Herrschaft in diesem Land; über Gründe und Charakter des Aufbegehrens gegen sie; aber eben auch über die Ansprüche und Eingriffe auswärtiger Mächte, die sich zur Aufsicht über deren Aufbegehren gegen ihre Herrschaften befugt sehen und dem Volk aus Stämmen und Clans die ihm zukommende Lesart von "Demokratie" und "geordneten Verhältnissen" herbei bomben.
===============================
Politische Vierteljahreszeitschrift GegenStandpunkt erhältlich bei:
Bartalsky, Währingerstraße 26, 1090 Wien
Südwind, Schwarzspanierstraße 15, 1090 Wien
Frick, Schulerstraße 1-3, 1010 Wien
Winter, Landesgerichtsstraße 20, 1010 Wien
Rupertus, Dreifaltigkeitsgasse 12, 5020 Salzburg
Wagner!sche, Museumstraße 4, 6020 Innsbruck
Wagner!sche, bei Thalia, Landstraße 41, 4020 Linz
www.gegenargumente.athttp://doku.argudiss.dewww.gegenstandpunkt.com
--
Empfehlen Sie GMX DSL Ihren Freunden und Bekannten und wir
belohnen Sie mit bis zu 50,- Euro! https://freundschaftswerbung.gmx.de